Adolf Traugott von Gersdorfs Schweizer Reise 1786

Mit Link zur vollständigen digitalen Edition des Tagebuchs (Faksimile und Transkription)

https://gersdorf.collegium.ethz.ch

Edition Collegium Helveticum, Band 10
Gebunden
2018. 440 Seiten, 11 Abbildungen s/w., 76 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1260-7
CHF 78.00 / EUR 78.00 
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Das gut tausend Seiten umfassende Reisejournal «Bemerkungen auf einer Reise durch die Schweiz in Gesellschaft meiner Frau und des Herrn von Meyers im Jahre 1786» von Adolph Traugott von Gersdorf (1744–1807) ist erstmals vollständig transkribiert digital zugänglich. Der hier vorliegende Band beleuchtet Gersdorfs Schweizerreise aus verschiedenen Perspektiven.
Gersdorf war ein naturhistorisch interessierter Adeliger aus der Oberlausitz, der auf seiner Reise durch die Schweiz nicht nur Hunderte von Gesteinen und Mineralien sammelte, die heute grossenteils im Kulturhistorischen Museum von Görlitz erhalten sind, sondern sich auch mit Fragen der Gletscherforschung sowie der Topografie der Schweiz beschäftigte und Kontakte zu Schweizer Naturforschern wie Jakob Samuel Wyttenbach in Bern und Horace Bénédict de Saussure in Genf pflegte.
Durch Gersdorfs akribische Beobachtungen und Messungen (Temperaturmessungen, barometrische Höhenmessungen, Messung der Elektrizität bei Wasserfällen usw.) gleicht sein Text mehr einem Forschungsbericht als einem Reisetagebuch im üblichen Sinne. Zudem illustrierte Gersdorf seinen Text mit zahlreichen sowohl unter wissenschaftlichem als auch unter künstlerischem Gesichtspunkt wertvollen Zeichnungen, darunter Alpenpanoramen, die zu den ältesten dieser Art gehören.
Die Transkription und Edition von Gersdorfs Schweizer Reisejournal, unter Berücksichtigung seiner Gesteins- und Mineraliensammlung, seiner Zeichnungen sowie seiner Korrespondenz, stellt einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der Spätaufklärung sowie zu den Anfängen der Alpenforschung dar.


Dr. phil., Studium der Geschichte, Musikwissenschaft und französischen Literaturwissenschaft an den Universitäten Basel und Bern. Freiberufliche Historikerin, spezia­lisiert auf die Kulturgeschichte des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.


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Martin Schmid ist Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Kommunikation des Collegium Helveticum.


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wurde 1991 als Professor für Pharmazeutische Chemie an die ETH Zürich berufen. Er ist Präsident des Schweizerischen Wissenschaftsrates, hat zwei Start-Up-Unternehmen mitgegründet und ist Autor und Herausgeber zahlreiche Artikel und Bücher zur Arzneimittelforschung. Von 2004 bis 2015 leitete Gerd Folkers das Collegium Helveticum und erweiterte sein Publikationsspektrum. Von 2016 bis zu seiner Emeritiertung im Juli 2018 war er Professor für Wissenschaftsforschung mit dem Schwerpunkt Pharmazie und engagierte sich in der critical thinking Initiative der ETH Zürich.


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Artikel
  • Die geowissenschaftlichen Objekte der Schweizer Forschungsreise von Adolf Traugott von Gersdorf 1786 und der wissenschaftliche Austausch bis 1807
    S. 59–148
  • Bergabenteuer mit Goethe. Zur Praxis der Schweizer Reise im späten 18. Jahrhundert
    S. 149–206
  • «Die ganze Zeit war ich beschäftigt mit Zeichnen». Ansichten aus der Schweiz von Adolf Traugott von Gersdorf und Karl Andreas von Meyer zu Knonow
    S. 207–236
  • Naturgeschichtliche Wissensgenese und Wissensaustausch in der Spätaufklärung
    S. 237–272
  • Landschaftswahrnehmung im Reisetagebuch von Adolf Traugott von Gersdorf
    S. 273–302
  • Jakob Samuel Wyttenbachs Sammel- und Präsentationsstrategie
    S. 303–310
  • Landschaftskundliche Anmerkungen zu Adolf Traugott von Gersdorfs Tagebuch seiner Reise von 1786 durch die Schweiz
    S. 311–318

Pressestimmen

«Der vorliegende Sammelband ist aus den Referaten eines 2008 abgehaltenen Workshops zur Forschungsreise des sächsischen Barons Adolf Traugott von Gersdorf im Jahr 1786 durch die Schweiz hervorgegangen. Erfreulicherweise liegen sie nun als Veröffentlichung vor. [...] Die Publikation beleuchtet die Schweizer Reise von Gersdorfs in informativer Weise und hebt ausgewählte Aspekte hervor. [...] In jedem Fall bietet die Publikation eine wertvolle Einführung zur Edition des Reiseberichts, die im Internet zugänglich ist.»

Berner Zeitschrift für Geschichte, 2/2021, Tobias Krüger

«[...] Die fast tausend Folioseiten seines Journals [...] weisen Gersdorf als Alpenforscher aus, der den Vergleich mit seinen bekannten Kollegen aus dem Alpenraum nicht zu scheuen braucht und dessen Leistungen von diesen anerkannt und geschätzt wurden. Mit seinen Aufzeichnungen steuerte er einen wichtigen Beitrag zur geowissenschaftlichen beziehungsweise, nach damaliger Terminologie, ‹mineralogischen› und topografischen Kenntnis der Schweiz bei.

Die [Online-]Edition des Reisejournals präsentiert die in der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften Görlitz aufbewahrte Reinschrift Gersdorfs. [...] Das Journal enthält auch landeskundliche, ökonomische, technische, geschichtliche und politische Aussagen zu den bereisten Gegenden und beschreibt die Landschaften [...].

Die Online-Edition präsentiert in diplomatischer und zeilen- sowie seitenidentischer Transkription den Text der Reinschrift mit Ausnahme des 110 Seiten umfassenden Anhangs. [...] Die Transkription selbst lässt editorisch keine Wünsche offen. Sie ist sehr präzis und berücksichtigt in der Darstellung minuziös sämtliche nachträglichen Texteingriffe, was bei diesem als work in progress angelegten Opus besonders wichtig ist.

Vor allem die Online-Edition ist eine wichtige Voraussetzung, dass Gersdorfs Beitrag zur Alpenfoschung im 18. Jahrhundert endlich angemessen gewürdigt werden kann. Die Aufsatzsammlung enthält dafür wichtige Anregungen. Mit Sicherheit aber wird dieses Reisejournal der Erforschung der wissenschaftlichen Erschließung der Alpen neue Impulse verleihen.»

Das achtzehnte Jahrhundert, Jg. 43, Heft 2, 2019, Andreas Bürgi

«Der aufwändig gestaltete, reich illustrierte und hochwertig aufgemachte Band ist ein überaus wertvolles Dokument zu den wissenschaftlichen Anfängen der Alpenforschung und gibt faszinierende Einblicke in die wissenschaftliche Auseinandersetzung und Betrachtung der Alpen sowie der Schweiz am Ende des 18. Jahrhunderts.»

Bücherrundschau, Dezember 2018, Herbert Pardatscher-Bestle

Das Collegium Helveticum wurde 1997 von der ETH Zürich als Forum für den Dialog zwischen den Wissenschaften gegründet. Damit soll das gegenseitige Verständnis zwischen den Natur- und Technikwissenschaften einerseits und den Geistes- und Sozialwissenschaften andererseits gefördert werden.