Reiseziel: immaterielles Kulturerbe – Destination: patrimoine culturel immatériel
Ein interdisziplinärer Dialog
Un dialogue interdisciplinaire
Broschur
2015. 246 Seiten, 22 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1257-7
CHF 38.00 / EUR 38.00 
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Mit einem Übereinkommen lancierte die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2003 ein international breit abgestütztes Programm zur Bewahrung von Traditionen und Handwerk. Nichtmaterielle Aspekte von Kultur sollen damit, ähnlich wie die bekannten UNESCO-Welterbe­stätten, einem breiten Publikum bekannt gemacht werden. Besondere Traditionen werden dabei mit dem Label des «immateriellen Kulturerbes» ausgezeichnet und erhalten damit weltweite Aufmerksamkeit.
Auch auf nationaler Ebene – so in der Schweiz seit 2008 – werden Traditionen in den Vordergrund gerückt. Dabei werden Berührungspunkte zum Tourismus offensichtlich: Besonderheiten werden hervorgekehrt, auf Traditionen als Inbegriff des «Authen­tischen» zurück­gegriffen und entsprechende Reiseangebote vermarktet. Es mag daher nicht erstaunen, dass die Geschichte von Traditionen und diejenige des Tourismus enge Verschränkungen aufweisen und dass die Gegenwart sich durch eine vielerorts erfolgreiche Zusammenarbeit von Traditionsträgern und Tourismusakteuren auszeichnet. Zwischen Traditionen und Tourismus besteht allerdings auch ein spannungsreiches Verhältnis, da Erstere regio­nal­kulturelle Identifikationsangebote mit Anspruch auf Kontinuität bereitstellen, Letztere die Nachfrage nach unbekannten Erlebnissen in einer mobilen Gesellschaft zu erfüllen versuchen.

promovierte an der Universität Zürich nach einem Studium in historischer Musikwissenschaft, Musikethnologie und Ethnologie. Weitere Studien absolvierte er in Brasilien (Universidade Federal de Minas Gerais, UFMG, Universidade de São Paulo, USP). Er war Assistent am Musikethnologischen Archiv der Universität Zürich. Seine Publikationen befassen sich mit musikpädagogischen Fragen und der Vermittlung des immateriellen Kulturerbes.


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Sabine Eggmann (1969), Dr. phil., Geschäftsleiterin der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde (SGV).


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Herausgeber/in der Reihe


Barbara Taufer (1981), lic. rer. oec., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Tourismuswirtschaft (ITW) der Hochschule Luzern – Wirtschaft.


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Artikel
  • Einleitung
  • Geschichte und Gegenwart der touristischen Inwertsetzungen immateriellen Kulturerbes
  • Une Suisse à voir et à vivre. Patrimoine culturel immatériel et tourisme en Suisse, jadis et aujourd’hui
  • «Off the beaten track». Schweizer Volksmusik als exotisches Hörerlebnis an Bord der Swissair
  • Amateurs de traditions, nous sommes tous des touristes un jour. La désalpe à Charmey
  • Die Bevölkerung begeistern. «KlangWelt Toggenburg» und ihr wirtschaftlicher Nutzen
  • Wir wollen hier nicht weg! Ein Kommentar
  • Wettbewerb und Wertschöpfung durch immaterielles Kulturerbe
  • Positionierung durch lebendige Traditionen. Die «AlpKultur» der Tourismusdestination Lenk-Simmental
  • Image, Identifikation und Wertschöpfung. Das touristische Interesse an lebendigen Traditionen aus Graubünden
  • Den «Traditionstouristen» gibt es nicht. Zur touristischen Nachfrage nach lebendigen Traditionen
  • Zwischen Praxis und Analytik: Kulturerbe und Regionalkultur. Ein Kommentar
  • Immaterielles Kulturerbe zwischen Alltag und institutioneller Vermittlung
  • Kultur/Erbe/Tourismus in der Stadt. Von der Verortung, Inwertsetzung und Nutzbarmachung kultureller Praktiken
  • «Kräuter sind Kräuter. Menschen sind Menschen. Wir nehmen alle.»
  • Alt, verändert und lebendig – Tradition für Menschen vor Ort. «Gansabhauet» in Sursee
  • Recherches et expériences. Les traces du patrimoine viticole en Valais et leur valorisation en contexte touristique
  • Touristische Vermittlung und Organisation von immateriellem Kulturerbe. Ein Kommentar
  • Touristische Repräsentation und Angebotslogistik des immateriellen Kulturerbes
  • Ein Sommer voller lebendiger Traditionen. Vermarktung im Schweizer Tourismus
  • «Authentisch sein». Ein Blick auf den Tourismus und die Vermarktung von Traditionen
  • Besucherlenkungskonzepte. Massnahmen für massentouristische Angebote lebendiger Traditionen
  • Inszenierungen des Echten und Eigentlichen. Ein Kommentar

Pressestimmen
«Der lesenswerte Sammelband bietet aus verschiedenen Blickwinkeln – teils sehr individuelle – Einblicke in ausgewählte lebendige Traditionen der Schweiz. Er skizziert das Spannungsfeld zwischen Erhaltung und Vermarkung des schweizerischen immateriellen Erbes sowie zwischen seinen Funktionen als einheimisches Identifikationsmerkmal und touristisches Angebot. Damit greift der Band Themenfelder auf, die auch im Bereich des materiellen Kulturerbes hochaktuell sind.» Denise Beilharz, Zeitschrift für Volkskunde