Gebunden
2014. 2., erweiterte Auflage (1. Auflage 2013).
455 Seiten ISBN 978-3-0340-1267-6
CHF 48.00 / EUR 43.00
Gebunden
ISBN 978-3-0340-1206-5
CHF 48.00 / EUR 39.50
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«Diplomatenleben» ist eine Annäherung an einen Berufsstand, von dem eine breitere Öffentlichkeit wenig weiss. In rund siebzig Texten werden die Umrisse der Innen- und Aussenfronten, an denen diese Interessenvertreter der Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg wirkten, gezeichnet. Direkt Involvierte, Politiker, Historiker und Medienvertreter beleuchten aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln Konstellationen, Sachverhalte und Personen. Neben Erklärungen zur Diplomatie und informativen Berichten stehen bedenkenswerte staatspolitische Klarstellungen. Zur dramatischen Darstellung von Ereignissen gesellen sich heitere und ironische Beiträge, vorab von Medienschaffenden.
Ob diplomatische Berichte und Reflexionen eine literarische Sonderform darstellen, sei hier offen gelassen. Auszüge aus Literatur, Theater und Film fehlen indes nicht: Schriftsteller und Dramatiker bedienen sich mitunter gerne des Klischees einer diplomatischen Kulisse.
Die zweite Auflage wurde mit zusätzlichen Texten zur Schweizer Diplomatie in Asien ergänzt.
Artikel
Diplomatie und Apparat - Auslese der Diplomatenanwärter (1959/1984)
- Reformbedürftige Schweizer Diplomatie (1951)
- Rivalen um die Gunst der Welt (2001)
- Vom Wesen der Diplomatie (1993)
- Vor Umwälzungen im Aussennetz (2005)
- Spar- und Abbaumassnahmen (1949/1992)
"Akteure und Schauplätze – Afrika, Naher und Mittlerer Osten - Lagos – erster Auslandsposten (2003)
- Neuer Auftrag für Gus (1968/1983)
- Gute Dienste in Ägypten (1956/2004)
- Amerikanische Landung in Beirut (1958/2004)
- Iran – USA: 25 Jahre danach (1979/2004)
- Ausklang in Baghdad (1944)
ASIEN - «Helvetistan» – Erfolg für Stich oder Baker?
- Nouvelle-Delhi: un «oiseau rare» (1969/2002)
- Die Chinapolitik Petitpierres (2000)
- Instruktion der Zentrale (1951)
- Dankesbrief an Minister Clemente Rezzonico (1953)
- Erfahrungen der schweizerischen Korea-Missionen (1954)
- Karuisawa (1945/1947)
AMERICAS - «The Greatest Show on Earth» (1976/1984)
- Botschafter Henry de Torronté (1954/1981)
- Ein schwarzer Sonntag (1997/2002)
- Botschafter-Entführung (1971/1996)
EUROPA - Erfahrungen in Moskau (1949/1954)
- Varsovie (1966/2001)
- Prague: l’Ambassade est encerclée (1968/2001)
- La véritable qualité d’un diplomate (2001)
- Budapest: auch Anti-Held Harald Feller rettete (1944/2005)
- Gertrud und Carl Lutz in Basel (2005)
- Zwei Mal Riga (2001)
- OSZE – Präsidialjahr aus Wiener Sicht (1997)
- Generalversammlung der Vereinigten Nationen (1951/1954)
- Paris 1966–1970 (2001)
- Botschafter in London (1981)
- Gastgeber-Ehre (1949/1984)
- Brüssel will Zahlen sehen (1997)
- Rom (1965/2004) – Jürg Bischoff befragt Cornelio Sommaruga
- «Ich bin kein Paradiesvogel» – Fred Müller und Urs Zurlinden befragen Thomas Borer
- Die PR-Maschine frisst den Maschinisten (2002)
- Fakten zu Minister Frölicher (1997)
- Die lange Karriere des Generalkonsuls (2002)
BERN - As native speaker in Berne (1960/1992)
- In der politischen Abteilung (1984)
- Die Protokollchefin (2002)
- Bussenpraxis ärgert Diplomaten (2005)
- Abschiedsrede (2003)
- Brunner – ein Meister seines Faches (2002)
- Der Vorleser (2002)
Schweiz und die Welt - Recht und Macht in der Aussenpolitik (2003)
- Die Schweiz als Antithese (1961)
- Europäische Super-Schweiz als schlimmstes Szenario (2003)
- Die Schweiz und die Vereinten Nationen (1945/1978)
- Zum Neutralitätsbericht (1984)
- Verweigerte Erinnerung (2005)
- Nachsitzen wegen Apartheid (2005)
- Die Schweiz und Südafrika 1948–1994 (2005)
- Nischenpolitik (2004)
- Aussenpolitik 1945–1991 (1992)
- Botschafterkonferenz (2005)
Zwischenrufe - Missbrauch Guter Dienste (2001)
- Gute Dienste (2001)
- Diplomat gegen UNO-Beitritt (1986)
- Ein Misserfolg (1991)
- Gottesdienst in der APK (2004)
- Helikopter-Diplomatie (2004)
- Aussenpolitische Leerläufe (1994)
- Byzanz an der Aare (1994)
- 30 Jahre Europapolitik (1998)
- Der bilaterale Königsweg (2005)
Literarische Spiegelungen - Jubelrufe eines Diplomaten (1998)
- Kriegsästhetik (1998)
- «Der Gesandte» von Thomas Hürlimann (1994)
- Die Frau im Pelz (1999)
- Der Gefangene der Botschaft (1964)
- Auftrag in Tartu (1999)
- Die Diplomaten (1978)
- Ernstfall in Havanna (2002)
Pressestimmen zur ersten Auflage
«Es ist ein vielgestaltiges Kaleidoskop, das hier entfaltet wird, manche Trouvaille kann dabei mit Gewinn entdeckt werden.»
Burkard Steppacher, Portal für Politikwissenschaft
«Nahe an der Materie ist das Buch ohnehin. Das Autorenverzeichnis liest sich wie das ‹Who is who› der Schweizer Aussenpolitik.»
Simon Gemperli, Neue Zürcher Zeitung (NZZ)
«‹Diplomatenleben› ist eine umfangreiche Sammlung, die einen überaus interessanten, kurzweiligen und manchmal sehr witzigen Blick hinter die Kulissen des diplomatischen Dienstes bietet. Das Buch zeigt, wie geschickt das kleine, neutrale Land seit dem Zweiten Weltkrieg seine eigenen politischen Interessen vertritt und in manchen internationalen Krisensituationen die Lage im Namen der weitaus grösseren und mächtigeren Staaten entschärfen konnte.»
Knut Krohn, Stuttgarter Zeitung
«Der Sammelband richtet sich mit rund 60 Texten von früheren Diplomaten, Historikern und Journalisten an eine ‹interessierte Öffentlichkeit›. ‹Die an Zeitgeschichte interessierten Citoyens möchten doch zum Beispiel den Fall von Minister Hans Frölicher (Gesandter in Berlin während des Zweiten Weltkriegs) doch etwas gründlicher verstehen›, sagt Schweizer.
Weshalb der Schweizer Botschafter in Washington, Carlo Jagmetti, 1997 vorzeitig zurücktrat, sei auch heute bedenkenswert. ‹Und wenn Staatssekretär Franz Blankart noch vor seiner Pensionierung in einer Rede die EWR-Verhandlungen kritisch durchgeht, und der Vortrag dann von der Basler Wirtschaftskammer gedruckt wird, so darf er in einem Sammelband nicht fehlen, obwohl unbequem›.»
Vincenzo Capodici, Tages Anzeiger
«Diplomaten sollten in aller Regel das Gegenteil von Spezialisten sein, von denen hat jede Verwaltung genug, sondern was die Engländer im positiven Sinn ‹gifted amateurs› nennen. Jemand nämlich, der sich an einem Ort, in einer Sitation, mit einem Dossier instinktiv und rasch auskennt und sich einarbeitet, ohne aber – bewusst oder unbewusst – lokaler Optik zu verfallen. Um diese ‹arms length› Distanz zu bewahren, braucht es Wechsel.
Das grosse Verdienst des […] Buches ist es, all dies an konkreten Beispielen aufzuzeigen. Ein Lesebuch mit sehr zahlreichen Texten von und über Diplomatie und Diplomaten, welches fast die gesamten internationalen Beziehungen der Schweiz seit dem zweiten Weltkrieg abdeckt.»
Daniel Woker, Journal 21