«Ein Kino der neuen, von allem Vertrauten losgelösten Visionen – das war denn auch das Anliegen einer ganzen Reihe von Filmemachern und Theoretikern zwischen 1912 und 1936, deren Texte nun in einem grossartigen Sammelband einer breiten Leserschaft (wieder) zugänglich gemacht werden.[…] Was diese Dokumente so faszinierend und ihre Veröffentlichung so bedeutsam macht, ist der Umstand, dass einem beim Lesen dieser Studien und Manifeste klar wird, wie sehr das Kino auch ausserhalb der Avantgarde von den hier formulierten Ideen geprägt geblieben ist. Einmal dafür sensibilisiert, wird man Momente eines absoluten Films, wie er den hier versammelten Autoren vorschwebte, an ganz unerwarteten Orten wiederfinden, in den abstrakten Farbschlieren in Musicals von Minnelli oder Powell/Pressburger oder auch in den Sounddesigns von George Lucas oder Francis Ford Coppola. […] Wie schon in der Neuauflage von Rudolf Kurtz' Pionierstudie ‹Expressionismus und Film› ist auch dieser Band mit einem kundigen und umfangreichen, ausgezeichnet bebilderten Essay versehen.»
Johannes Binotto, Filmbulletin