Schreiben und Streichen
Zu einem Moment produktiver Negativität
Beide Seiten. Autoren und Wissenschaftler im Gespräch, Band 2
Broschur
2011. 360 Seiten, 44 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1062-7
CHF 30.00 / EUR 24.90 
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Literatur beginnt mit der Streichung, wie das Wortspiel von der »litté-rature« (Jean Bellemin-Noël) pointiert besagt. Der praktisch-produktive Gegenpol zum Fortgang des Schreibens ist mithin nicht das Nicht-Schreiben, sondern das Streichen. Streichungen finden im Schreibprozess selbst statt und markieren dynamische Momente zwischen Zurücknahme und Wiederaufnahme. Den Ausgangspunkt der hier versammelten und nach der historischen Folge ihrer Gegenstände angeordneten Beiträge bildet jeweils die dokumentarische Materialität. Sie durchmessen das ganze Spektrum des Zusammenhangs von Schreiben und Streichen in der modernen Literatur: Formen und Funktionen, Materialien und Sinneffekte, historische Bedingungen, rhetorische und poetische Modelle, individuelle und kulturelle Prozesse und Brüche, medienspezifische, persönliche und politische Zensur.

Prof. Dr. phil., ist Dozent für neuere deutsche Literaturwissenschaft am Deutschen Seminar der Universität Basel.


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geboren 1960, ist Leiterin des Schweizerischen Literaturarchivs und Privatdozentin am Institut für Germanistik, Universität Bern.


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Herausgeber/in der Reihe


Co-Leiter Dienst Forschung und Vermittlung am Schweizerischen Literaturarchiv in Bern. Ehemals wissenschaftlicher Assistent für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Deutschen Seminar der Universität Basel.


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Artikel
  • Logik der Streichung
  • Streichen als Moment produktiver Negativität im modernen Schreiben. Eine kulturhistorische Einordnung in Hypothesen und mit Stichproben bei Kafka und Nietzsche
  • Friedrich Hölderlin: «Der Lorbeer» (1788) – Streichungen im Marbacher Quartheft
  • Streichen und Schweigen. Bemerkungen zur Sprachabwendung bei Friedrich Hölderlin
  • Zwischen Autorstreichung und Fremdstreichung. Zum Problem des Schreibens in Alternativen bei Annette von Droste-Hülshoff – mit allgemeinen Überlegungen zur Systematisierung der «Streichung»
  • «Zugleich sollte auch mein Name ganz ausgerottet werden aus dem Gedächtnis der Menschen». Schreiben und Streichen in Heinrich Heines «Lutezia»
  • Bessern, tilgen, Verwertung markieren. Streichungsbefunde aus Raabs Literatur-«Handwerk»
  • «diese amorphe Sache». Versuch einer Systematisierung der Streichungen in Rilkes Entwurfshandschrift zu den «Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge»
  • Vermächtnis und Widerruf. Robert Musils Dementi des Schreibens
  • Selbst-/Verordnete Streichungen? Hans Morgenthalers Poetik der Auslöschung am Beispiel des Romans «Gadscha Puti»
  • «Das muss besser gesagt sein». Techniken der Überarbeitung in Robert Walsers Mikrographie
  • Streichen – Kürzen – Redigieren. Friedrich Glausers und Josef Halperins (Zusammen-)Arbeit an «Gourrama»
  • Durchstreichen – und dann? (Beckett, Kafka, Celan, Schmidt)
  • Friedrich Dürrenmatt ermordet einen Pappkameraden. Striche und Streiche im Spätwerk Dürrenmatts
  • Lesen und Streichen. Erica Pedrettis Tagebuch-Palimpseste
  • Heimweh des Gestrichenen – Gestrichenes Heimweh
  • Schreiben & Überstreichen
  • S'évanouir, s'épanouir

In dieser Publikationsreihe kommen Forschende, die sich über Manuskripte in Archiven beugen und literarische Texte analysieren, mit Autorinnen und Autoren ins Gespräch. So treffen produktions- und rezeptionsästhetische Fragen aufeinander und werden themenspezifisch erörtert.