Geschlechtergeschichte
rox. Vor fünf Jahren, im Februar 2000, fand an der Universität Freiburg i. Ü. die 10. Schweizer Historikerinnentagung statt. Die damals zur Diskussion gestellten Beiträge sind jetzt in einer elaborierten Druckfassung einzusehen. Noch immer – so lesen wir im Vorwort – besteht die Aufgabe der wissenschaftlichen Geschlechtergeschichte darin, «die historisch spezifischen Effekte bewusster und unbewusster vergeschlechtlichter Wahrnehmungen und Darstellungen» herauszustellen. Wer in dem Band blättert, staunt über die Vielfalt der Zugänge: Zwei Autorinnen beleuchten «Die Schweizer ÐFlüchtlingsmutterð Gertrud Kurz als Akteurin im Zweiten Weltkrieg und die Rezeption ihres Wirkens heute», ein anderer Beitrag in der nämlichen Sektion trägt den verheissungsvollen Titel «Unterwegs im Männerraum. Alpinismus und Geschlechterordnung in der Schweiz 1863-1938». Dazwischen finden sich weitere Beiträge, die den immer wieder überraschenden Perspektivenreichtum der gender studies belegen; so etwa derjenige über die «Päpstin Johanna - ein methodisches Problem der Männlichkeitsforschung».
Geschlecht und Wissen - Genre et Savoir - Gender and Knowledge. Herausgegeben von Catherine Bosshart-Pfluger u. a. Chronos-Verlag, Zürich 2004. 432 S., Fr. 48.-.
Publiziert mit freundlicher Genehmigung der Neuen Zürcher Zeitung
Neue Zürcher Zeitung FEUILLETON Samstag, 19.02.2005 Nr.42 46
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