Herausgegeben von Angelica Baum und Birgit Christensen

Unter Mitwirkung von Andreas Bürgi

Leinen. 4 Bände
2012. 1600 Seiten, 120 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1083-2
CHF 168.00 / EUR 140.00 
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Julie Bondeli (1732–1778), als «génie féminin» bezeichnet, bildete das ­Zentrum verschiedener Salons und intellektueller Zirkel in Bern, die dem Geist der Aufklärung verpflichtet waren. Einblick in das Leben und Denken dieser ausserordentlichen Frau gewährt ihre umfangreiche Korrespondenz mit zahlreichen Gelehrten des In- und Auslands. Sie korrespondierte unter anderem mit dem Literaten Christoph Martin Wieland, dem Arzt und Schrift­steller Johann Georg Zimmermann, der Genfer Gelehrten ­Suzanne Necker-Curchod, dem Aufklärer Elie-Salomon-­François ­Reverdil, dem Geistlichen und Reformpädagogen Leonhard Usteri, der Schriftstellerin Marie Sophie La Roche, dem Philosophen Jean-Jacques Rousseau und dem Geistlichen Johann Caspar Lavater.
Die Briefe behandeln literarische, philosophische, naturwissen­schaftliche und ästhetische Fragen, erörtern ökonomische Diskussionen sowie gesellschaftspolitische Anliegen der Auf­klärer. Sie sind ein eindrückliches Zeugnis einer vergangenen Zeit und eines individuellen Emanzipationsversuchs. Anschaulich vermitteln sie den intellektuellen Austausch und gewähren bisweilen intime Einblicke in das private und öffentliche Leben im Bern des ­Ancien Régime. Julie Bondeli schildert darin ebenso ihr persön­liches Wohlbefinden und ihre körperlichen Leiden, wie sie über die Rolle der gelehrten Frau im 18. Jahrhundert nachdenkt.


Julie Bondeli wurde 1732 als Berner Patrizierin geboren. Ihre umfassende Bildung und ihre fortwährenden Studien machten sie über die Schweiz hinaus berühmt. Nach dem frühen Tod des Vaters 1761 lebte die Privatgelehrte mit ihrer Mutter und der jüngeren Schwester in Köniz. 1768 zog sie nach Neuenburg zu Marie-Frédérique-Anne de Sandoz, wo sie am 8. August 1778 starb.


geb. 1960, Dr. phil., lic. iur., freischaffende Philosophin und Juristin


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Pressestimmen

«Die Ausgabe ist mit einer vorzüglichen, informativen Einleitung von Birgit Christensen versehen […]. Diese Edition ihrer Briefe ist ein europäisches Ereignis; sie wirft neues Licht auf die Geschichte der weiblichen Gelehrsamkeit im 18. Jahrhundert.»
Gazzettino, Mitteilungen der Varnhagen Gesellschaft


«Von 1732 bis 1778 lebte Julie Bondeli, Tochter aus gutem, patrizischem Berner Hause. Wissbegierde, Selbstbewusstsein und Umstände, die im 18. Jahrhundert günstiger als im 19. waren, liessen sie zu einer Intellektuellen werden. Ihre Briefe sind die Schriften Bondelis; in einer zuverlässigen und schnörkellosen Edition sind sie nun zugänglich gemacht worden.[…] Nun wartet die schnörkellose Edition, deren Kommentare dem besseren Verständnis der Texte dienen und nicht die Oberhand über sie gewonnen haben, auf die Leser. Einfach ist die Lektüre indes nicht; als Angehörige des Berner Patriziats verfasste Julie Bondeli ihre Briefe in einem Französisch, an das man sich erst gewöhnen muss, und folgte zudem ihren eigenen Rechtschreibregeln.»
Urs Hafner, Neue Zürcher Zeitung


«Fazit: Eine makellose grossartige Edition mit Zeugnissen aus dem Leben und Wirken dieser wissbegierigen und selbstbewussten Frau, die in gleichberechtigtem Austausch mit Männern und Frauen steht. Eine unerschöpfliche Quelle für Historiker, die sich mit der Zeit der Aufklärung beschäftigten.»
Dieter Schmidmaier, Fachbuchjournal


«Die vorliegende Briefedition leistet einen wichtigen und schönen Beitrag zur Geschichte der Aufklärung, zur Geschichte von Kultur und Geselligkeit in Bern sowie zur Geschlechtergeschichte.»
Katrin Keller, Berner Zeitschrift für Geschichte