Musik und Medizin

Zwei Künste im Dialog

Eine Publikation der Musikhochschule Luzern
Broschur
2003. 205 Seiten
ISBN 978-3-0340-0567-8
CHF 38.00 / EUR 24.90 
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«Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die Musik» meinte Schopenhauer - und der Philosoph hatte vermutlich recht. Nur, wie wirkt Musik denn eigentlich? Macht sie uns gesund, macht sie uns glücklich? Stärkt sie unsere Moral oder macht sie uns intelligent? Diesen Fragen, die immer wieder voreilig und einseitig beantwortet worden sind, gehen Neurologen und Musiktherapeuten, Philosophen und Ärzte, Geisteswissenschaftler und Körpertherapeuten nach. Die Artikel gruppieren sich um vier interdisziplinäre Themenbereiche: Die Musikermedizin, die Neuromusikwissenschaft, die Musiktherapie und die Frage nach Leiden und Tod in der Musik.
In Geschichte und Gegenwart ist Musik immer wieder funktionalisiert worden. Der Slogan, dass Musik die Intelligenz erhöhe, wird inzwischen schon kräftig vermarktet. Tatsache ist, dass bestimmte Gehirnregionen bei Musikern grösser sind als bei Vergleichspersonen. Daraus schliessen zu wollen, dass sich Musik im Unterricht oder im Leben direkt als «Potenzmittel» einsetzen liesse - ganz im Sinne des «Mozarteffektes» - ist jedoch zu kurz gegriffen, da ein lang anhaltender Effekt nicht nachweisbar ist.
Die Hälfte der angehenden Musiker(innen) berichtet von Überlastungsschmerzen und ca. 80% aller amerikanischen Orchestermusiker weisen schmerzhafte Symptome auf, die mit ihrem Beruf zusammenhängen. Bei solchen Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass die Musikermedizin in den letzten 20 Jahren ein zunehmend grösseres Interesse erfahren hat. Dass Musikhören und Musikmachen aber auch stressmindernd und somit gesundheitsfördernd wirken kann, wird heute von niemandem mehr in Frage gestellt. Die Musiktherapie macht sich diese Erkenntnis schon seit Jahrtausenden zunutze. Und dass die Folge von Musizieren neurologisch dem Bild entspricht, das bei Kokainkonsum auftritt, spricht keineswegs gegen erstere Tätigkeit.



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Prof. Dr. med. Peter Stulz: Chefarzt an der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie, Kantonsspital Luzern, Vorsitzender der Arbeitsgruppe «Interdisziplinäres Forum Kantonsspital Luzern».


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Inhalt

Johanna Gutzwiller: Von der Schwierigkeit der Musiker(innen), einen Körper zu haben
Jochen Blum: Überlastung des Bewegungsapparates bei Musikern
Beat Hohmann/Sarah Dupasquier: Gehörgefährdung bei Orchestermusikern und Berufssängern
Joseph Sopko: Der Kehlkopf als Stimmorgan und Musikinstrument
Eckard Altenmüller: Neurobiologische Forschung in der Musik - Spiel oder Notwendigkeit?
Stefan Koelsch: Der Musiker und sein Gehirn
Mario Wiesendanger: Das Zusammenwirken der Hände beim Geigenspiel: Bewegungsanalyse und Gehirnaktivierung
Wilfried Gruhn: Gibt es kognitive Transfereffekte der Musik: Der Mozarteffekt - Wunsch oder Wirklichkeit
Joseph Escher: Die Bedeutung der Musiktherapie in der modernen Medizin
Fritz Hegi: Wie wirkt Musiktherapie? Zur Praxis und Erforschung der musiktherapeutischen Wirkungskomponenten
Urs Frauchiger: Musik als Sprache der Seele
Hans Saner: Musik und Medizin: Zwei Künste im Umgang mit dem Tod
Alois Koch: Das Requiem: Musik zwischen Ritual und Bekenntnis
Frank Nager: Sterben und Tod bei Musikern


Artikel

Pressestimmen

«Alle Artikel sind von hoher Qualität und allgemein verständlich geschrieben. Es ist dem Herausgeber-Team vorbildlich gelungen, in einem weit umspannenden Bogen die Vielgestaltigkeit der Beziehung von Musik und Medizin darzustellen. Das Buch gehört in jeden Bücherschrank breit interessierter Musiker und Mediziner.»
«Das Orchester»