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Frauen und Öffentlichkeit
Beiträge der 6. Schweizerischen Historikerinnentagung
Schweizerische Historikerinnentagungen / Schweizerische Tagung für Geschlechtergeschichte, Band 6
Broschur
1991. 244 Seiten
ISBN 978-3-905278-79-8
CHF 34.00 / EUR 19.00 
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Immer häufiger treten Frauen in Bereichen auf, die als öffentlich gelten, wodurch sie ins Gespräch kommen: Ob als aktiv handelnde Politikerinnen, die wegen ihres unkonventionellen Stils Schlagzeilen machen, oder als «Betroffene», für die allmählich Büros für Gleichberechtigungsfragen und Stellen zur Frauenförderung und -forschung geschaffen werden - Frauen treten mehr und mehr in die Öffentlichkeit.
Im Gegensatz zu diesem Befund steht, dass Frauenthemen auch heute noch oft dem privaten Bereich zugeordnet werden. Diese Gegenüberstellung von Öffentlichkeit und Privatheit wird in den letzten Jahren von der historischen Frauenforschung zunehmend kritisiert. Die Dichotomie öffentlich/privat wurde als gesellschaftspolitisches Konstrukt des 19. Jahrhunderts erkannt, das wesentlich dazu beitrug, das bürgerliche Geschlechterverhältnis auszubilden mit seiner Trennung in eine häusliche (private) Sphäre der Frauen und einem gesellschaftlichen und politischen (öffentlichen) Bereich, der den Männern vorbehalten war.
Die in diesem Band voliegenden Beiträge zeigen die Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung des Konzeptes «Öffentlichkeit» für die Geschichte von Frauen und von Geschlechterbeziehungen auf.
Inhalt
Karin Marti: Die reiche Pudentilla. Das Privatleben einer Frau der mittleren römischen Kaiserzeit im Rampenlicht der Öffentlichkeit.
Gabriela Signori: Ländliche Zwänge - städtische Freiheiten. Weibliche Mobilität und Geselligkeit im Spiegel spätmittelalterlicher Marienwallfahrten.
Dorothee Rippmann, Katharina Simon-Muscheid: Weibliche Lebensformen und Arbeitszusammenhänge im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Methoden, Ansätze und Postulate.
Historikerinnengruppe Bielefeld: Grenzüberschreitungen: Frauen in Männerkleidung als Widerlegung der Alltagstheorie der Zweigeschlechtlichkeit.
Michaela Hohkamp: Frauen vor Gericht. «Es geht Niemand etwas an, von wem ich die Kinder bekomme ...» Überlegungen zu Öffentlichkeit und Privatheit auf dem Dorf.
Claudia Wirthlin: «... sonst mehr gewohnt, die Sache mündlich zu erledigen als schriftlich zu petitionieren ...»
Hebammenwahlen, Petitionen und dörfliche Öffentlichkeit im Baselbiet des 19. Jahrhunderts.
Elisabeth Joris, Heidi Witzig: Konstituierung einer spezifischen Frauen-Öffentlichkeit zwischen Familie und Männer-Öffentlichkeit im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.
Ulrike Weckel: Öffentliches Räsonnement über die gesellschaftliche Stellung der Frau: «Frauenzeitung» und «Frauenspiegel» 1838-1848.
Sabine Braunschweig: «Wir waren wie eine Familie.» Das Psychiatriepflegepersonal der Heil- und Pflegeanstalt Friedmatt in Basel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Irene Vonarb: Bäuerinnen im Zweiten Weltkrieg. Wie reflektieren diese Frauen ihr Leben gegen «aussen». Methodische Überlegungen zu Oral History und Frauen.
Eva Krähenbühl: Saffa 1958, Zweite Ausstellung «Die Schweizerfrau, ihr Leben, ihre Arbeit» «Unsere neue Wohnstube ist die Welt - Helfen wir mit, dass sie wohnlich wird».
Henriette Stevens: Beziehungen und Grenzen: Anthropologie der geschlechtlichen Asymmetrie. Ein Beispiel aus Spanien.
Martina Lichtsteiner, Maya Natarajan: Erstmals öffentlich angeboten: ein Frauenstadtrundgang in Basel.

Artikel
  • Die reiche Pudentilla. Das Privatleben einer Frau der mittleren römischen Kaiserzeit im Rampenlicht der Öffentlichkeit.
  • Ländliche Zwänge - städtische Freiheiten. Weibliche Mobilität und Geselligkeit im Spiegel spätmittelalterlicher Marienwallfahrten.
  • Weibliche Lebensformen und Arbeitszusammenhänge im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit.
  • Grenzüberschreitungen: Frauen in Männerkleidung als Widerlegung der Alltagstheorie der Zweigeschlechtlichkeit
  • Frauen vor Gericht
  • «Es geht Niemand etwas an, von wem ich die Kinder bekomme …» Überlegungen zu Öffentlichkeit und Privatheit auf dem Dorf
  • «... sonst mehr gewohnt, die Sache mündlich zu erledigen als schriftlich zu petitionieren ...» Hebammenwahlen, Petitionen und dörfliche Öffentlichkeit im Baselbiet des 19. Jahrhunderts
  • Konstituierung einer spezifischen Frauen-Öffentlichkeit zwischen Familie und Männer-Öffentlichkeit im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.
  • Öffentliches Räsonnement über die gesellschaftliche Stellung der Frau: «Frauenzeitung» und «Frauenspiegel» 1838-1841
  • «Wir waren wie eine Familie.» Das Psychiatriepflegepersonal der Heil- und Pflegeanstalt Friedmatt in Basel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
  • Bäuerinnen im Zweiten Weltkrieg. Wie reflektieren diese Frauen ihr Leben gegen «aussen». Methodische Überlegungen zu Oral History und Frauen.
  • Ds Frauenleitbild der SAFFA 1958, «Die Schweizerfrau, ihr Leben, ihre Arbeit» «Unsere neue Wohnstube ist die Welt - Helfen wir mit, dass sie wohnlich wird»
  • Beziehungen und Grenzen: Anthropologie der geschlechtlichen Asymmetrie. Ein Beispiel aus Spanien
  • Erstmals öffentlich angeboten: ein Frauenstadtrundgang in Basel