Wider die Ausgrenzung – für eine offene Schweiz
Beiträge aus historischer, sozial- und rechtswissenschaftlicher Sicht
Broschur in Schuber. 3 Bände
2011. 390 Seiten, 20 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1065-8
CHF 48.00 / EUR 39.50 
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In den letzten Jahren ist der Umgang mit dem «Fremden» in den Mittelpunkt von Politik und Öffentlichkeit gerückt. Ob Debatten zu Religionsfreiheit, Sozialstaat, Schulfragen oder öffentlicher Sicherheit – Stigmatisierung und Ausgrenzung finden zunehmend Akzeptanz und lenken von den eigentlichen gesellschaftlichen Herausforderungen ab. Mit diesen Entwicklungen hat sich die historische, sozial- und rechtswissenschaftliche Forschung in der Schweiz in zahlreichen Beiträgen auseinandergesetzt, von denen hier eine wichtige Auswahl zusammengestellt wurde.
In der schweizerischen Migrationsgesellschaft führt seit den 1990er Jahren eine Reihe von Fragen regelmässig zu hitzigen Debatten. Was ist unter Integration zu verstehen und wie soll eine Integrationspolitik ausgestaltet sein? Wie verändert sich die Rechtsordnung und -praxis in einer durch Migration geprägten Gesellschaft? Seit neustem stellt sich auch die Frage, welche Bedeutung die Gesellschaft der Religionsfreiheit zumisst und ob das Minarettverbot dieses Grundrecht verletzt. Und wie sieht das Verhältnis von Religion und Geschlechterrollen in den Diskussionen zum Verbot von Kopftuch und Burka aus? Mit welchen Stereotypen wird in Debatten zur so genannten Ausländer- und Jugendkriminalität operiert, und welche Rolle spielen die Medien in der Wahrnehmung gesellschaftlicher Probleme? Ebenso kann man danach fragen, welche politischen Akteure und Diskurse zum Klima der Ausgrenzung beitragen und wo historische Kontinuitäten zu finden sind.

Damir Skenderovic, Dr. phil., ist Professor für Allgemeine und Schweizerische Zeitgeschichte an der Universität Fribourg. Forschungsschwerpunkte: politische Geschichte, Migrationsgeschichte, Rechtspopulismus, «1968».


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Dr., Ethnologin und Historikerin. Lehrbeauftragte an der FHNW und der Universität Basel, Grossrätin des Kantons Basel-Stadt und Leiterin des Büros Toleranzkultur.

Artikel

Pressestimmen
«Chronos gibt mit dieser Sammlung eine anregende Lektüre für – so könnte ich mir vorstellen – politisch aktive Menschen ebenso wie für Lesegruppen von im Migrationsthema Interessierten und Engagierten. Die drei Bände lassen wählen, welchen Fokus man ins Zentrum stellen will, und geben für so manche oft nur noch in Schlagzeilen vorkommende Themen fundierte Nahrung.» Monika Stocker, Neue Wege

«Wem eine Schweiz, die die Menschenrechte und das Völkerrecht achtet, am Herzen liegt, der wird dieses Werk gerne lesen, weiter verschenken, mit anderen diskutieren.» Eva Südbeck-Baur, aufbruch

Besprechungen
In dieser dreibändigen Publikation werden in Teilen überarbeitete Beiträge der vergangenen Jahre aus den Sozial-, Geschichts- und Rechtswissenschaften zur schweizerischen Migrations- und Integrationspolitik sowie zu Diskriminierung und Ausschluss zusammengetragen. Mit den drei Schwerpunkten Recht, Debatten und Akteure sollen Einstieg und Überblick zu verschiedenen Themen geboten und zugleich ein „Beitrag gegen ein zunehmend ausgrenzendes Denken und Handeln in der Schweiz“ (10, Band 1) geleistet werden. Der erste Schwerpunkt Recht konzentriert sich auf die Bereiche Religion, Sprache, Bürgerrechte und Antidiskriminierung. In den vier Aufsätzen, die sich mit rechtlichen Normen und Praktiken im Umgang mit Migrantinnen und Migranten beschäftigen, wird aufgezeigt, dass der Grundsatz der Rechts- und Chancengleichheit in der Schweiz zunehmend unter Druck geraten ist. Im zweiten Schwerpunkt werden zentrale Debatten der Integrations- und Migrationspolitik in der Schweiz analysiert. Die Beiträge über die Integrationspolitik, das Kopftuch im Islam, die Ausländerkriminalität und den Rechtsextremismus in der Schweiz zeichnen ein Bild der Debatten, in denen Migrantinnen und Migranten in der Schweiz schon immer abwehrend begegnet wurde. Der dritte Schwerpunkt rückt die Akteure der schweizerischen Integrations- und Migrationspolitik in den Mittelpunkt. Zentral dabei ist zum einen die Schweizerische Volkspartei und zum anderen allgemeiner das rechtspopulistische Parteienlager, das eine Pionierrolle in Europa eingenommen hat. Deutlich wird hierbei vor allen Dingen, wie es diese Akteure geschafft haben, eine rechtspopulistische Ausgrenzungspolitik in der Schweiz zu normalisieren. Insgesamt zeigen die drei Bände, wie stark die negativen Vorstellungen über Migrantinnen und Migranten seit Langem in der Schweiz verankert sind. Jeder Band wird abgerundet durch ein eigenes Kapitel mit einigen Karikaturen zu den jeweiligen Schwerpunktthemen. Jan Achim Richter (JAR) Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg. PW-Portal für Politikwissenschaft
http://www.pw-portal.de/index.php?option=com_lqm&query=6&Itemid=2&task=showresults&ID_Buch_Link=40630