Blick nach Süden

Literarische Italienbilder aus der deutschsprachigen Schweiz

Redaktionelle Mitarbeit: Louanne Burkhardt

Schweizer Texte, Neue Folge, Band 55
Gebunden
2019. 416 Seiten, 10 Abbildungen s/w., 56 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1542-4
CHF 48.00 / EUR 48.00 
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Welches sind die besonderen Italienerfahrungen in der deutsch­sprachigen Literatur der Schweiz im Vergleich mit der von der Goethezeit dominierten deutschen Italienliteratur?
Neben den klassischen Motiven für Italienreisen von Schweizer Autorinnen und Autoren – Land der Kultur, der Natur, der Selbstsuche, der Verlockungen – widmet sich der Band dem Zerfall des in der Goethezeit idealisierten Italienbildes seit der Vereinigung von 1861 und der Entstehung neuer, trivialerer, aber auch komplexerer Italienbilder – Sonne, Meer, Essen auf der einen, Armut, Migration, politische Kultur der Arbeiter und der Intellektuellen auf der anderen Seite.
Unter Einbezug der jüngeren Interkulturalitätsforschung untersuchen die Beiträge, wie die besonderen Verhältnisse zwischen der Schweiz und Italien, die sich durch die geografische Nachbarschaft, die Trennung durch die Alpen, den verdichteten Menschen- und Güterverkehr und die politischen und sozialen Wechselbeziehungen ergeben, in der deutschsprachigen Literatur der Schweiz perspektivisch thematisiert und reflektiert werden: Blick der Schweizer Autorinnen und Autoren auf Italien und zurück auf die Schweiz, Blick der aus Italien Immigrierten mit unterschiedlichem Integrationsgrad und wechselndem Standort auf Italien und auf die Schweiz.
Mit der repräsentativen Auswahl von literarischen Italienerfahrungen, welche die siebzehn Forschungsbeiträge und die sechs Originalbeiträge von Autorinnen und Autoren der Gegenwart analysieren und thematisieren, bietet der Band auch eine kleine Mentalitäts­geschichte der Schweizer Beziehungen zu ihrem südlichen Nachbarn.

Website: https://blick-nach-süden.ch


Dr. phil., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schweizerischen Literaturarchiv. Diverse Vorträge und Publikationen zur Schweizer Literatur, unter anderem zu Erika Burkart, Heinrich Federer, Hugo Loetscher, Gerhard Meier, Otto F. Walter.


Bücher im Chronos Verlag


Aufsätze im Chronos Verlag


Herausgeber/in der Reihe


Prof. Dr. phil., ist Dozent für neuere deutsche Literaturwissenschaft am Deutschen Seminar der Universität Basel.


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Artikel
  • «Irdisches Vergnügen in Gott»

    Zwischen Mythos und Realität – Joseph Viktor Widmanns Italienreisen

    S. 39–56
  • «Es war Fremde, es war neue Welt und neue Luft»

    Grenzüberschreitungen in den Süden bei Hermann Hesse

    S. 57–74
  • «Ein […] Eidgenosse […] wird das Käppi lüften. Alle Achtung!»

    Heinrich Federers Beziehung zur italienischen Landschaft und Kultur, mit einigen Reflexionen zu seiner Rezeption im Faschismus

    S. 75–106
  • Zerstörte Südlandträume nach dem Ersten Weltkrieg

    Jakob Christoph Heers Roman «Heinrichs Romfahrt»

    S. 107–127
  • Auf nach Italien!

    Emmy Hennings’ Poetik des Reisefeuilletons

    S. 129–140
  • Verzeichnung des inneren Südens

    Italien im Werk Otto Nebels

    S. 141–161
  • Zeitverschiebungen

    Ossip Kalenters Italien-Impressionen

    S. 163–179
  • «[M]eine Italienreise an Hand alter Sachen»

    Hans Walter und das abgründige Souvenir aus dem Wunschland

    S. 181–196
  • Es führt kein Weg nach Rom

    Ulrich Bechers Italien

    S. 197–209
  • «Man soll nicht von einem ganzen Volk reden! Nun tue ich es doch: ich liebe das italienische»

    Zu Max Frischs Italienbild

    S. 211–225
  • «Ich betrat Rom, und der Schleier zerriss»

    Italien im literarischen Werk von Kuno Raeber

    S. 227–239
  • Bildungsfluchten mit Bildungsgepäck

    Paul Nizons Italienreisen zwischen Literatur und Kunstgeschichte

    S. 241–260
  • Markus Werner: «Zündels Abgang» südwärts
    S. 261–272
  • «Unruhe des ersehnten Horizonts»

    Narrative des Südens in der Prosa von Gertrud Leutenegger

    S. 273–286
  • Regen in Rom, Canzoni am Jurasüdfuss

    Literarischer Grenzverkehr zwischen der Deutschschweiz und Italien in den Werken von Dante Andrea Franzetti und Franco Supino

    S. 287–321
  • Spiegelungen in Urs Faes’ umbrischer Landschaft
    S. 323–337
  • Muttermythen: Urs Widmers Italianità
    S. 339–352

Pressestimmen

«In einem neuen und bemerkenswerten Band aus dem Zürcher Chronos Verlag geht Dr. phil. Corinna Jäger-Tress, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schweizerischen Literaturarchiv, [...] der Frage nach, welches die besonderen Italienerfahrungen in der deutschsprachigen Literatur der Schweiz im Vergleich mit der von der Goethezeit dominierten deutschen Italienliteratur sind. [...] Mit der repräsentativen Auswahl von literarischen Italienerfahrungen, welche die siebzehn Forschungsbeiträge und die sechs Originalbeiträge von Autorinnen und Autoren der Gegenwart analysieren und thematisieren, bietet der Band auch eine kleine Mentalitätsgeschichte der Schweizer Beziehungen zu ihrem südlichen Nachbarn. Der Band ist ein wichtiges Dokument zum Verständnis des Italienbildes Schweizer Literaturschaffender und erhellt mit seinen wertvollen Beiträgen die Beziehung der Schweizer Literaten zu Italien.»

Bücherrundschau, 3/2020, Herbert Pardatscher