Vollender der Reformation in Schaffhausen
Referate der Jubiläumstagung zu seinem 500. Geburtstag Schaffhausen, 28.–30. März 2019
Im Auftrag des Historischen Vereins des Kantons Schaffhausen
1529 schloss sich Schaffhausen, gedrängt von Zürich, der Reformation an. Doch erst mit der Berufung von Johann Conrad Ulmer wurden die neuen konfessionellen Verhältnisse ab 1566 gefestigt. Als Pfarrer an der Kirche St. Johann, Dekan, Schulherr und Bibliothekar prägte Ulmer die Kirche des Stadtstaates Schaffhausen bis zu seinem Tod 1600. Als bedeutendster Schüler Melanchthons in der Eidgenossenschaft entfaltete er eine rege publizistische Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen dem zürcherischen und dem lutherischen Flügel der Reformation.
Die dreizehn Beiträge dieses Bandes, hervorgegangen aus der Tagung zu Ulmers 500. Geburtstag 2019, befassen sich mit seinem Wirken in Lohr und Schaffhausen, seiner Korrespondenz mit Bullinger, Beza und anderen Gelehrten, mit seinem Katechismus, seinen Liedertexten und Bibeldramen, mit der «Trostschrift für betrübte Herzen» und der Übersetzung einer Schrift des Kirchenvaters Theodoret. Alle Beiträge profitieren von der Neuerschliessung der «Ulmeriana», dem Nachlass des Reformators in der Stadtbibliothek Schaffhausen.
«Ulmers Leben und Werk werden in diesem Sammelband detailreich geschildert. Der Band scheint mir stärker auf ein fachkundiges Publikum zugeschnitten zu sein, weil er neben dem kurzen einleitenden Beitrag von Hofer Detailstudien zu einzelnen Schriften und Aspekten des Wirkens Ulmers enthält. Man kann für die weitere territorialgeschichtliche Reformations- und Konfessionalisierungsforschung dem Band Perspektiven und zahlreiche Einzelbefunde entnehmen, stellenweise ausgehend von den Beiträgen auch gut auf weitere Forschungsliteratur zugreifen und die Beiträge deshalb mit Gewinn lesen.»
«Aufsätze von 13 Autorinnen und Autoren beleuchten Leben und Werk Ulmers von allen Seiten. Diese Detailfülle zeigt vor allem auch, wie unglaublich breit sein Wirken war. [...] Die Fülle an Material, die von den Autorinnen und Autoren zusammengetragen und in den Kontext der Zeit eingeordnet wurde, ist beeindruckend. [...] Wer sich für eines der wichtigsten Kapitel der Schaffhauser Religionsgeschichte interessiert, aber auch der Geistesgeschichte der beginnenden Aufklärung, die es ohne Reformation sicher schwieriger gehabt hätte, der sollte dieses breitgefächerte Buch über Ulmer lesen. Die Mühe, die es bisweilen macht, lohnt sich.»
«Mit der Dokumentation der Ulmer-Tagung ist es den Herausgebern in hervorstechender Weise gelungen, ein […] Standardwerk auf aktuellem Forschungsstand zur Reformation in Schaffhausen […] vorzulegen und so Leben und Wirken des Schaffhauser Reformators in seiner Heimatstadt, aber auch in der Grafschaft Rieneck, in die Aufmerksamkeit der Fachwelt und – so ist zu hoffen … eines größeren Kreises von Interessierten zu rücken […].»
«Die Qualität des Sammelbandes liegt in der Fülle der Quellen, welche die Autorinnen und Autoren gesammelt und mit großer Detailtreue dargestellt haben. Zudem verfügen mehrere Beiträge über Anhänge, womit das untersuchte Material auch leicht zugänglich gemacht wird. […]
[D]as Buch [bietet] einen spannenden Einblick in das Schaffen und Wirken eines Reformators, der insbesondere in der zweiten und weniger gut erforschten Hälfte des 16. Jahrhunderts aktiv war und gibt Anstoß zu weiterer Forschung. Wer sich für die zweite Reformatorengeneration, die Entwicklung der Reformation in der Schweiz und in Schaffhausen interessiert, dem sei der breitgefächerte Sammelband über Ulmer empfohlen.»
« … [der Band] vermittelt […] ein facettenreiches und anschauliches Bild Johann Conrad Ulmers und seiner Zeit, mit Schwerpunkt auf sein drei Jahrzehnte langes Wirken in seiner Heimatstadt Schaffhausen.»