Standreden

Fünfunddreissig Hinrichtungspredigten als kulturhistorische Quellen

Schweizer Texte, Neue Folge, Band 59
Gebunden
2023. 424 Seiten, 35 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1644-5
CHF 48.00 / EUR 48.00 
  • Kurztext
  • Autor/in
  • Einblick
  • Buchreihe
  • Downloads

Theologen waren ein fester Bestandteil des «Theaters des Tötens». Sie gingen bei Hinrichtungen dem Armesünderzug vom Gefängnis zur Richtstätte voran und hatten die Aufgabe, sich nach der Vollstreckung des Urteils in einer Ansprache ans Publikum zu wenden. Der Standrede kam dabei eine doppelte Funktion zu. Einerseits sollte sie dem richterlichen Urteilsspruch Legitimität verschaffen, indem die Geistlichen die sittlichen Verfehlungen in den Biografien der Täterinnen und Täter aufspürten, die zum Abgleiten in die ­Kriminalität geführt hatten. Andererseits diente sie der ­Ab­schreckung, da sie den Zuschauerinnen und Zuschauern die Gefahren einer unangepassten, eigensinnigen Lebensweise deutlich machen sollte.
Die vorliegende Edition versammelt für den Zeitraum von 1700 bis 1850 ein umfassendes Korpus dieser bislang eher marginal behandelten Predigtgattung und macht sie so als Quelle für kultur­historische Studien zugänglich.


Mireille Schnyder ist Ordinaria für ältere deutsche Literaturwissenschaft (bis 1700) an der Universität Zürich.


Bücher im Chronos Verlag


Aufsätze im Chronos Verlag


Herausgeber/in der Reihe


ist Masterstudentin der Geschichte und Philosophie an der Universität Zürich. Von 2016 bis 2019 war sie Mitarbeiterin im Projekt «Standreden» am Institut für Rechtswissenschaft der Universität Zürich.