Pädagogen in der Politik

Netzwerke der Curriculumforschung in der Schweiz, 1968–1986

Historische Bildungsforschung, Band 9
Gebunden
2021. 220 Seiten, 4 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1625-4
CHF 38.00 / EUR 38.00 
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Sind Jugendliche nach ihrer Schulzeit hinreichend auf die kommenden gesellschaftlichen Herausforderungen vorbereitet? Ist es an der Zeit, bestimmte Inhalte zugunsten anderer aus den Lehrplänen zu streichen? Und wer soll nach welchen Kriterien die neuen Lehrpläne entwickeln? Ab 1968 widmete sich die Curriculumforschung solchen Fragen und wurde zum prominenten Thema in Diskussionen von Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und Bildungspraxis.
Lukas Höhener legt eine Analyse von lehrplanbezogenen Entwicklungen in der Schweiz zwischen 1968 und 1986 vor. Die umtriebigen, umsichtig geplanten Aktivitäten der von Karl Frey gegründeten Freiburger Arbeitsgruppe für Lehrplan­forschung bilden den Ausgangspunkt, um Veränderungen in der Produktion von pädagogischem Wissen an Universitäten, aber auch in der Diffusion und Rezeption von Wissen in Bildungs­politik, -verwaltung und -praxis zu erläutern. So werden Entwicklungen in der Curriculumforschung, Praxisversuche mit Lernzielen in der Unterrichtsvorbereitung und die umfassenden Lehrplanreformen in den 1980er-Jahren in einen Zusammenhang gebracht. Historische Netzwerkanalysen machen zudem die Verflechtungen von Personen aus Forschung und Politik in Gremien und Kommissionen sichtbar. Sie fordern dazu auf, das Bedürfnis der Politik nach Expertise und Beratung als Folge von Reformdruck zu thematisieren. Zugleich geben sie Anlass zur Frage nach den Rückwirkungen politischer Interessen auf die thematische Ausrichtung der pädagogischen Forschung.

war Lehrer auf der Sekundarstufe I. Anschliessend studierte er Erziehungswissenschaft und Sonderpädagogik an der Universität Zürich und promovierte in Erziehungswissenschaft. Derzeit ist er Projektleiter in der Schulentwicklung und als Dozent an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen tätig.