Trockenmauern sind einfache und archaische und nicht selten auch kunstvolle Bauelemente, die im Strassen- und Wegebau bis ins frühe 20. Jahrhundert eine grosse Bedeutung hatten. Trocken gemauert waren Böschungsmauern, Stützmauern, Dammkonstruktionen, aber auch Brücken. Sie hielten, gerade weil die Steine ohne Mörtel gefügt waren, dem Frost besser stand – bis dann der Eisenbetonbau neue, billigere Möglichkeiten eröffnete.
Wo Trockenmauern heute noch bestehen, prägen sie die Wege und die Kulturlandschaft nachhaltig. Deshalb wurden sie im Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz systematisch aufgenommen, und deshalb befasst sich eine eigene Institution, die Stiftung Umwelteinsatz (SUS), mit ihrer Erhaltung. So verbreitet die Trockenmauern über viele Jahrhunderte neben den Holzkonstruktionen als allgemeinste Bauelemente waren, so schwierig sind sie zu datieren. Sie sind diesbezüglich oft eigentliche Rätsel, die nur über die Weg- und Siedlungsgeschichte und manchmal doch auch über bestimmte wiedererkennbare Eigenarten herausragender Baumeister zu lösen sind.
«Der Leser erhält in der Broschüre nicht nur einen fundierte und kenntnisreiche Einführung in die Kulturgeschichte und Konstruktionslehre des Mauerbaus, er erfährt von der Entwicklung einer klaren Typologie und erhält mit den zahlreichen anschaulichen Beispielen viele wertvolle Anregungen als Freiraumplaner, Architekt, Bauherr, Handwerker oder Gartenbauer. Wer unter einer Mauer nicht nur an die einförmige und graue Betonmauer denkt, sondern mehr über die Faszination eines bautechnisch vielseitigen und auch künstlerisch gestaltbaren Bauwerks erfahren will, für den wird dieser Band eine unverzichtbare Fundgrube von beachtenswerten Beispielen zum Mauerbau sein!»