Ein helvetischer Roman in sechs Büchern
In der Edition von Alfred Hartmanns Roman aus dem Jahr 1858 wird ein Stück Schweizer Literaturgeschichte wieder zugänglich, das zeitnah den konfliktreichen Weg zur schweizerischen Bundesstaatsgründung beleuchtet. «Meister Putsch und seine Gesellen» gibt Einblick in unterschiedliche politische Milieus und lässt die wichtigsten Akteure der Regenerationszeit sowie eine Reihe kurioser Gestalten auftreten. Die Skizze der politischen Entwicklung der Schweiz wird verbunden mit der Lebensgeschichte des in einer Bauernfamilie aufgewachsenen Fritz Waldmann.
Alfred Hartmann führt die Leser und Leserinnen mit der Hauptfigur Fritz Waldmann an wichtige Schauplätze der ereignisreichen 1840er-Jahre, skizziert dessen Aufstieg im von Exildeutschen mitbestimmten politischen Radikalismus in Bern und schliesslich auch die Abwendung hin zu einer vermittelnden liberalen Position. Die Aufhebung der aargauischen Klöster im Jahr 1841, die von radikalen Kreisen initiierten Freischarenzüge nach Luzern, der Sonderbundskrieg und die Auseinandersetzungen um die Bundesstaatsgründung von 1848 sind die Eckpfeiler des Romans. In dieses historisch-reale Gerüst baut Hartmann nicht nur die Geschichte Waldmanns ein, sondern integriert gerade mit den Frauengestalten auch Figuren, die einem anderen zeitlichen oder räumlichen Kontext entlehnt sind. Nicht nur dies konfrontiert die Leserschaft mit der Frage nach dem Status des vom Autor postulierten Ziels, die Zeitereignisse «photographisch getreu» abzubilden. Über Entstehung und historische Kontexte informiert ein Nachwort der Herausgeber.
Edition
- Erster Band
- Zweiter Band
- ‹Vermutliche Selbstankündigung›
Editorischer Bericht
Dank
Nachwort
- Alfred Hartmann
- Der Roman im Werkkontext
- Aufnahme und Wertung des Romans
- Historischer Rahmen der Romanhandlung
- Zeittafel der historischen Ereignisse
- Personenlexikon
- Literaturverzeichnis für das Nachwort
- Abbildungsverzeichnis
- Register zum Personenlexikon
«In einem Aufsatz, [...] hat Rémy Charbon angemerkt, wenn man die Reaktion der Schweizer Intellektuellen auf 1848 studieren wolle, müsse man die Zeitungen jener Zeit durchgehen; er hat angefügt, auch die Schriftsteller, die bekannten wie Gottfried Keller und Jeremias Gotthelf ebenso wie die vergessenen wie Adrian von Arx und Alois Bruhin, seien dabei zu berücksichtigen. Verdienst dieser Edition ist es, diesem Studium eine weitere Quelle erschlossen zu haben.»