Theater Biel Solothurn – Théâtre Bienne Soleure
Geschichte und Geschichten des kleinsten Stadttheaters der Schweiz
Gebunden
2004. 526 Seiten, 100 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-0697-2
CHF 42.00 / EUR 29.80 
  • Kurztext
  • Autor/in
  • Einblick
  • In den Medien
«Solothurn und Biel haben sich neuerdings zu einem Städtebundtheater zusammengeschlossen. Die beiden Theaterkommissionen wählten als neuen Direktor Herrn Opernsänger Leo Delsen [...]», meldete das Bieler Tagblatt am 26. April 1927 ohne allzuviel Enthusiasmus. Und obwohl mit einer gehörigen Portion Skepsis betrachtet, war dies der Beginn einer bis heute andauernden kulturellen Zusammenarbeit zweier Städte, die trotz grosser Unterschiede einen gemeinsamen Weg für ihr Theater fanden. Einen Teil dieser Geschichte erzählen die Autorinnen und Autoren vorliegender Publikation und viele einzelne Geschichten, die sich im Laufe der Zeit dort ereigneten. Die Beiträge ergeben ein Gesamtpanorama, das die Vielfältigkeit und auch Einzigartigkeit dieses Theaters in der schweizerischen Theaterlandschaft beschreibt. Ein Dokumentationsteil, der die Inszenierungen und deren Regisseure ab 1972 anführt, ergänzt diese Ausführungen. Die deutschen Textbeiträge sind in einer französischen Zusammenfassung zugänglich.

«Bienne et Soleure ont conclu récemment une alliance entre leurs deux théâtres. Les deux commissions ont élu Leo Delsen, chanteur d'opéra, en qualité de directeur (...)», annonçait sans trop d'enthousiasme le «Bieler Tagblatt» du 26 avril 1927. Et bien que cet «événement» ait alors été considéré avec le soupçon de scepticisme requis, c'était pourtant le début d'une collaboration culturelle continuelle entre deux villes, qui, malgré de grandes différences, trouvèrent ensemble la voie de leur théâtre. C'est une partie de cette histoire que racontent les auteurs de la publication en cours, une histoire et des histoires, celles qui se sont tissées au fil du temps. Les différents articles proposés dans cet ouvrage dessinent un panorama d'ensemble, qui donne à voir diversité et particularité de ce théâtre au sein du paysage théâtral suisse. Une partie documentaire, présentant mises en scènes et metteurs en scène depuis 1972 complète ces présentations. Les textes en allemand sont accessibles grâce à un résumé en français. L'article «En quête d'une identité francophone - enquête entre complémentarité et disparité» paraît quant à lui en langue française.




Die gebürtige Konstanzerin studierte in Erlangen Theaterwissenschaft und wurde mit einer Arbeit zum Theater der Schweiz im 18. und 19. Jahrhundert an der Universität Bern promoviert. Von 1997 bis 2005 war sie Chefredaktorin des Theaterlexikons der Schweiz an der Universität Bern.


Bücher im Chronos Verlag


Aufsätze im Chronos Verlag

Inhalt
Hans J. Ammann: Pausengespräch. Theater. Biel. Solothurn. - Anmerkungen zu meiner Bieler und Solothurner Theaterarbeit.
Thomas Blubacher: «Sorge in Freude und Leid in Vergessen wandeln!» Das Städtebundtheater Biel-Solothurn unter der Direktion von Leo Delsen.
Simone Gojan: «Ihre Mitteilung betreffend den Zusammenschluss der Städte Solothurn, Winterthur und Schaffhausen zu einem Städtebund-Theater, interessiert uns sehr.» Vorläufer und Gründung des Städtebundtheaters Biel-Solothurn.
Simone Gojan: Aufbruch zu neuen Ufern. Das Städtebundtheater Biel-Solothurn 1966-1971.
Tobias Hoffmann: Sparen, Restrukturieren, Expandieren, Sich Profilieren - Peter Theilers Kraftakt 1996-2001.
Elke Krafka: Ära Peter-Andreas Bojack (1983-1995): einfach, modern, publikumsfreundlich.
Elke Krafka: Interviews mit Persönlichkeiten des Städtebundtheaters Biel-Solothurn II. Theaterschaffende, Theaterorganisierende und Theaterrezipierende.
Ute Kröger: «Neuer Aufbruch zu alten Ufern»? Oder «Die Nachrufe schreiben wir zu gegebener Zeit» - Vom Städtebundtheater zum Neuen Städtebundtheater.
Céline Latscha: «En quête d'une indentité francophone - enquête entre complémentarité et disparité».
Patrick Pfeiffer: Theater Biel Solothurn - Théâtre Bienne Soleure. Eine Bildreportage.
Hanspeter Renggli: Rettungsaktion mit Folgen. Das Musiktheater der Orchestergesellschaft Biel (1971-1996).
Paul Suter: Porträts von Persönlichkeiten des Städtebundtheaters Biel-Solothurn I. Mario Bettoli, Leo Delsen, Edwin Fabian, Egon Karter, Ute Kreitmair, Peter Maag, Martin Markun, Ruth Pache, Jenny Rausnitz, Charlotte Sender und andere.
Thomas Waldmann: Die Ära Markus Breitner (1955-1966, 1967/68) - Das Theater als künstlerisch-menschlicher Organismus.
Thomas Waldmann: Porträts der Schauspieler und Regisseure Franz Johann Danz und Siegfried Süssenguth.
Christine Wyss: Schokoladefabrikant, Diplomat, Boxer oder: Die Rollen des Theaterdirektors Alex Freihart - 11 Jahre Theaterarbeit in Biel und Solothurn.



Artikel
  • Liebe Theaterfreunde
  • Zur vorliegenden Theatergeschichte
  • Zur Konzeption
  • «Sorge in Freude und Leid in Vergessen wandeln!» Das Städtebundtheater Biel-Solothurn unter der Direktion von Leo Delsen 1927–1954
  • Zur Photoreportage: Gastspielorte, Theater Biel Solothurn – Théâtre Bienne Soleure
  • Leo Delsen und Elisabeth Delsen
  • Egon Karter und Charlotte Sender
  • Peter Maag
  • Die Ära Markus Breitner 1955–1966, 1967/68. Das Theater als künstlerisch-menschlicher Organismus
  • Ruth Pache
  • Franz Johann Danz
  • Aufbruch zu neuen Ufern. Das Städtebundtheater Biel-Solothurn 1966–1971
  • Siegfried Süssenguth
  • Armin Jordan
  • Schokoladenfabrikant, Diplomat und Boxer oder: Die Rollen des Theaterdirektors Alex Freihart. Elf Jahre Theaterarbeit in Biel und Solothurn 1972–1983
  • Mario Bettoli
  • Rettungsaktion mit Folgen. Das Musiktheater der Orchestergesellschaft Biel 1971–1996
  • Eduard Benz
  • Ära Peter-Andreas Bojack 1983–1995: einfach, modern, publikumsfreundlich
  • Edwin Fabian
  • Ute Kreitmair und Paul Caflisch
  • «Neuer Aufbruch zu alten Ufern»? Oder «Die Nachrufe schreiben wir zu gegebener Zeit». Vom Städtebundtheater zum Neuen Städtebundtheater
  • Jenny Rausnitz
  • En quête d’une identité francophone – enquête entre complémentarité et disparité
  • Sparen, restrukturieren, expandieren, sich profilieren. Peter Theilers Kraftakt 1996–2001
  • Martin Markun
  • Pausengespräch. Anmerkungen zu meiner Bieler und Solothurner Theaterarbeit
  • Mina Magidey

Besprechungen
Szenen einer Theaterehe tlm. Nach Max Ophüls ist das Geheimnis einer guten Ehe, dass einer Serienaufführung immer wieder Premierenstimmung gegeben wird. Die Städte Biel und Solothurn, die seit 1927 gemeinsam Theater und Musiktheater machen, halten diese Maxime hoch. Mithin können die Theaterwissenschafterinnen Simone Gojan und Elke Krafka in der von ihnen edierten Studie fast acht Dekaden bewegter Geschichte und bewegender Geschichten dokumentieren. Elf Autorinnen und Autoren widmen sich in stilistisch einheitlichen Texten vor allem diversen Direktions-Ären und berichten von Begegnungen mit Protagonisten der Szene. So ist en détail zu verfolgen, welche personellen, programmlichen, finanziellen und organisatorischen Fragen die Theaterehe strapazierten. Da gab es Streit um den progressiven Direktor Hanspeter Blumer, da waren Anspruch der Bühnenleute und Zuspruch des Publikums, ferner Traditionsbewusstsein und Risikofreude der Städte stets auszutarieren. Kunstvolle Fotos zieren die facettenreiche Darstellung einer Kantone und Sprachen verbindenden Talentschmiede, in der zum Beispiel Maria Schell debütierte. Simone Gojan und Elke Krafka (Hg.): Theater Biel Solothurn - Théâtre Bienne Soleure. Geschichte und Geschichten des kleinsten Stadttheaters der Schweiz. Chronos-Verlag, Zürich 2004. 526 S., 100 Abb., Fr. 42.-. Publiziert mit freundlicher Genehmigung der Neuen Zürcher Zeitung. Neue Zürcher Zeitung FEUILLETON Samstag, 11.06.2005 Nr.134 50 (c) 1993-2005 Neue Zürcher Zeitung AG Blatt 1