Das Trauma des Holocaust zwischen Psychologie und Geschichte
Broschur
2002. 212 Seiten
ISBN 978-3-0340-0538-8
CHF 32.00 / EUR 26.00 
  • Kurztext
  • Autor/in
  • Einblick

Die Zeit heilt Wunden, heisst ein Sprichwort. Gilt dies auch für Holocaust-Überlebende? Obwohl die Shoa für viele nichtbetroffene Menschen bereits eine «alte Geschichte» ist, blieb sie für die meisten Überlebenden bis heute gegenwärtig.
Mit dem Thema Trauma befassen sich in diesem Buch PsychologInnen, HistorikerInnen und Betroffene. Ihre Beiträge legen gleichsam ein Vergrösserungsglas auf die Schnittstelle zwischen Geschichte und Psychologie. Sie geben einen Einblick, wie die Geschichte das Leben des Individuums und der Gesellschaft prägt und wie Holocaust-Überlebende und/oder ihre Nachfahren ihre eigene Geschichte zu bewältigen versuchen.
Das Buch ist nicht nur interdisziplinär angelegt, in einigen Beiträgen sind die Grenzen zwischen Therapeuten und Betroffenen auch fliessend: nämlich dann, wenn der Therapeut selbst Überlebender oder Kind von Überlebenden ist.
Die Arbeit in der psychosozialen Beratungsstelle für Shoa-Überlebende und ihre Angehörigen in der Schweiz, Tamach, hat den drei Herausgeberinnen wichtige Impulse für die Konzeption und Realisierung dieses Buches gegeben. Es leistet damit auch einen Beitrag zur Verbindung von Theorie und Praxis.

Inhalt

Jacques Picard. Tamach ­ eine Politik und Praxis der Anerkennung (Geleitwort)
Revital Ludewig-Kedmi, Miriam Victory Spiegel, Silvie Tyrangiel. Das Trauma der Shoa zwischen Psychologie und Geschichte (Einleitung)

I. Generationen von Shoa-Überlebenden im Spiegel der Psychologie
Revital Ludewig-Kedmi, Silvie Tyrangiel. Psychotherapie mit Holocaust-Überlebenden: Zwischen Trauer, Schuldgefühlen und Opferneid.
Alexandra Rossberg. Als Kind überleben: Child Survivors verstehen lernen.
Revital Ludewig-Kedmi. Trauma und Partnerschaft: Zur Partnerschaftsdynamik bei Holocaust-Überlebenden.
Silvie Tyrangiel, Miriam Spiegel. Überschattete Kindheit: Die Auswirkungen der Shoa auf die zweite Generation.

II. Die Sicht der Therapeuten: Zwischen Individuum und Geschichte
Nathan Durst. Psychotherapie mit Überlebenden der Shoa: eine Herausforderung für Therapeuten.
Ute Benz. Kindertherapeutin im Spannungsfeld zwischen Psychoanalyse und Geschichte.

III. Die Shoa zwischen Psychologie und Geschichte
Paul Parin. Können Psychologen von Historikern und können Historiker von Psychologen lernen?
Harald A. Mieg. Der lange Arm der Geschichte ­ Eine sozio-psychologische Betrachtung.
Berthold Rothschild. «Die Macht des Schweigens»: Historische Wahrheit ­ ein vernachlässigtes psychoanalytisches Konzept.

IV. Teil: Die Shoa und die Schweiz
Heinz Stefan Herzka. Geschichte bin ich. Emigrantenkind in der Schweiz.
Gabor Hirsch. Kontaktstelle für Überlebende des Holocaust. Bericht eines Betroffenen.
Madeleine Dreyfus. Entschuldigung und Rechtfertigung. Zum Rezeptionsmuster der antisemitischen Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten Weltkrieg.


Artikel
  • Das Holocaust-Trauma zwischen Psychologie und Geschichte. Einleitung
  • Zwischen Trauer, Schuldgefühlen und Opferneid. Psychotherapie mit Holocaust-Überlebenden
  • Überschattete Kindheit. Die Auswirkungen der Shoah auf die zweite Generation
  • Trauma und Partnerschaft. Zur Partnerschaftsdynamik bei Holocaust-Überlebenden
  • Eine Herausforderung für Therapeuten. Psychotherapie mit Überlebenden der Shoah
  • Die Wiederkehr des Verdrängten in der Praxis. Kindertherapeutin im Spannungsfeld zwischen Psychoanalyse und Geschichte
  • Können Psychologen von Historikern und können Historiker von Psychologen lernen?
  • Der lange Arm der Geschichte. Eine sozialpsychologische Betrachtung
  • Die Macht des Schweigens. Historische Wahrheit – ein vernachlässigtes psychoanalytisches Konzept
  • Geschichte bin ich. Emigrantenkind in der Schweiz
  • Entschuldigung und Rechtfertigung. Zum Rezeptionsmuster der antisemitischen Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten Weltkrieg
  • Kontaktstelle für Überlebende des Holocaust. Ein Bericht