Arbeiten an der Peripherie

Digitalisierungsprozesse in der Schweizer Bundesverwaltung in den 1980er- und 1990er-Jahren

Broschur
Erscheint im Juni 2026. ca. 260 Seiten, ca. 7 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1843-2
  • Kurztext
  • Autor/in
  • Downloads

Ab 1980 kamen Computer vermehrt im Büro zum Einsatz. Es war das erste Mal, dass Benutzer:innen, die bisher von Digitaltechnik nichts zu wissen brauchten, in direkten Kontakt mit dieser Art Gerät traten. Am Beispiel der Schweizer Bundesverwaltung erzählt die Studie die Geschichte von Digitalisierungsprozessen, die mit der Einführung von PCs in Gang gesetzt wurden, und fragt, wie Computer an den Büroarbeitsplätzen des Bundespersonals zur Selbstverständlichkeit wurden. In den 1980er- und 1990er-Jahren machten es mikroelektronische Endgeräte und neue Vernetzungstechnologien möglich, administrative Tätigkeiten in den digitalen Raum zu verschieben. Damit die neuen Benutzer:innen eigenständig an Computern arbeiten konnten, waren subtile Disziplinierungen, organisatorische Vorkehrungen und eine rigorose Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten am Rechner notwendig. Das Funktionieren der Verwaltung wiederum hing davon ab, dass mit der Verschiebung neuer Arbeitsbereiche hin zum Computer der Bezugsrahmen der analogen Praktiken nicht verloren ging. Dafür mussten die Informatikverantwortlichen der Bundesverwaltung Zuständigkeiten und Zugriffsrechte verteilen, Verfahren zur Dokumentation und Speicherung aushandeln und sicherstellen, dass Rechtskräftigkeit und Sicherheit auch bei Handlungen im Digitalen garantiert waren. Die Studie handelt von dieser Arbeit an der Schnittstelle zwischen Verwaltungswirklichkeit und einer zunehmend allgegenwärtigen und unverzichtbar werdenden digitalen Infrastruktur.