Geächtet von der reformierten Zürcher Obrigkeit, geliebt von den Pietisten und geduldet von der St. Galler Fürstabtei – die Orgel im Toggenburg des 18. Jahrhunderts findet nicht nur in der Kirche ihren festen Platz, sondern auch in der Firstkammer des Toggenburger Hauses als Ausstattungselement des familiären Versammlungs- und Andachtsraums. So entwickelt sich mitten im grössten Spannungsfeld der konfessionell gespaltenen Eidgenossenschaft eine lokale Tradition des Orgelbaus.
Kein anderes Musikinstrument ist so in den kirchen- und kunsthistorischen Kontext eingebunden wie die Orgel. Sie ist der geistlichen Musik verpflichtet und dient der christlichen Erbauung, wo immer sie dem Verdacht gegen alle Musik entgehen kann, nur Anlass zur Zerstreuung und Ablenkung von der Sorge um das Seelenheil zu sein. Das macht sie zu einem Symptom politischer und kultureller Gegebenheiten in einer Zeit, wo der Streit der Konfessionen noch einmal aufflammt. Die Untersuchung nähert sich der Geschichte der Toggenburger Orgel unter dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen.
«[Markus Meier] hat in seinem zwischen spannendem Lesebuch und streng musikwissenschaftlichem Nachschlagewerk angesiedelten Buch mit unglaublichem Fleiss und grosser Sorfalt eine Unzahl musikgeschichtlicher und handwerklicher Details rund um diese einzigartigen mechanischen Kunsterke mit ihrem besonderen Klang zusammengetragen, dass man nur staunen kann.»
«Ein allen Orgelinteressierten wärmstens zur Lektüre empfohlenes Buch, das ein wichtiges Kapitel der kirchlichen und weltlichen Orgelgeschichte unseres Landes vor ihrem konfessionellen Hintergrund gemäss dem neuesten Forschungsstand dokumentiert. Es bleibt zu hoffen, dass angesichts der mannigfaltigen Aktivitäten rund um die Toggenburger Hausorgelkultur auch einmal eine Publikation zu den überlieferten, nach wie vor grösstenteils unveröffentlichten Notenmaterialien und dem gespielten Repertoire folgen könnte!»
«Das Buch bietet eine aufschlußreiche Darstellung konfessioneller Probleme in der nachreformatorischen Schweiz und eine detaillierte Orgelgeschichte des behandelten Gebiets. Es handelt sich um eine Spezialstudie mit vielen überraschenden Einsichten.»
«Zu den Stärken von Meiers Buch gehören der detektivische Spürsinn und das Gespür für musikgeschichtliche und handwerkliche Details. Meier ist Musikdozent an der Pädagogischen Hochschule in Kreuzlingen. Als gelernter Orgelbauer und Musikwissenschaftler ist er Handwerker und Intellektueller zugleich.»
«Ein Buch von Markus Meier beleuchtet die Geschichte der Orgel im Toggenburg in der Zeit nach der Reformation. Sie stand in Kirchen und Häusern von gutbetuchten Leuten. Und sie entfachte manch einen Streit.»
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