Audiovisuelle Medienarchive

Kulturgut in der digitalen Transformation

 

Gebunden
2023. 144 Seiten
ISBN 978-3-0340-1692-6
CHF 28.00 / EUR 28.00 
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Viele Fachbegriffe und Konzepte der Computertechnik entstammen der Archivtradition. Umgekehrt bietet die Digitalisierung den Archiven völlig neue Möglichkeiten und stellt sie vor Herausforderungen. Wissensspeicher sind, gewollt oder ungewollt, in fast alle Lebensbereiche vorgedrungen. Dieses Buch bietet einen Überblick über Kontinuitäten und Brüche der Archivpraktiken von den Anfängen bis zur Gegenwart, wobei der Fokus auf die in der Fachliteratur noch weitgehend unbekannten audiovisuellen Archive der Medien­anstalten gerichtet ist. Es will damit auch zu einem kritischen Zugang von Geschichtswissenschaft und Digital Humanities zu ­neueren Quellen beitragen.
Seit den ersten Zivilisationen versprechen Archive Authenti­zität, Integrität und Nachhaltigkeit von Information. Sie sind damit unerlässlich für staatliche Ordnung, Identität, Rechtmässigkeit, Kontinuität und wirtschaftliche wie kulturelle Entwicklung. Sie werden aber auch mit unheimlichen Kontrollsystemen und mit Macht assoziiert. Spätestens seit der Jahrtausendwende stehen insbesondere audiovisuelle Archive im Zentrum des digitalen Wandels, sowohl als Wegbereiter als auch als Anwender. Auf der einen Seite ist das Aufbewahren, Einordnen, Dokumentieren und Zugänglich­machen von Daten eine Kernfunktion der Computertechnik. Auf der anderen Seite werden grundlegende Archiv­konzepte wie Sicherheit, Originalität und Zugang zu Informationen durch die neuen Technologien herausgefordert, wenn nicht in Frage gestellt. Vermehrt kommt gerade auf Archive der Service-public-Medien die Aufgabe zu, Orientierung im Netz der schier unbegrenzt verfügbaren Daten aus der Vergangenheit und der Gegenwart zu bieten, damit die befürchtete Inflation der Erinnerung nicht einfach alles zur «Wahrheit» erhebt.


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