Fadenbruch oder der letzte Schuss

Vom Untergang der Schweizer Textilindustrie: die Weberei Wängi (TG)

Gebunden
2022. 280 Seiten, 44 Abbildungen s/w., 97 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1680-3
CHF 38.00 / EUR 38.00 
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In der Hochkonjunktur produzierte die Weberei Wängi aus eineinhalb Millionen Kilogramm Garn jährlich rund zwölf Millionen Quadratmeter Gewebe und exportierte ihre Erzeugnisse in die ganze Welt. 340 Personen fanden ein Auskommen und erarbeiteten für die Gemeinde jeden dritten Steuerfranken. Bis Anfang der 1990er-Jahre konnte die Weberei ihre Erträge jährlich steigern. Dann setzten auch für das Thurgauer Unternehmen Rückschläge ein. Nach 180-jährigem Bestehen musste die Baumwollweberei 2003 ihre Tore für immer schliessen.
Zwanzig ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Spulerin, Weberin, Schlichter, Saalmeister, Verkäufer, Logistiker, Betriebsleiter, Personalchef, Finanzdirektor und Unternehmer – erzählen, wie sie die Zeit von der Expansion bis zum Niedergang der Weberei Wängi miterlebten und worauf sie stolz sind, wenn sie an ihre oft lebenslange Tätigkeit in der Textilindustrie zurückdenken. Ihre Ausführungen spiegeln die wirtschaftspolitischen Herausforderungen und vermitteln ein detailliertes Bild von den einzelnen Schritten der Gewebeproduktion: von der Garnbeschaffung über die Webvorbereitung bis zum Webprozess und dem Verkauf der Stoffe.
Das Buch ermöglicht es, in die vielfältige Welt der industriellen Weberei in der Schweiz einzutauchen und die letzten Zeitzeugnisse einer untergehenden Branche zu vernehmen.

lic. phil., Fachjournalistin, arbeitete als Redaktorin und Produzentin für verschiedene Schweizer Medien. Sie ist in Wängi (TG) als Tochter einer Weberin und eines Webermeisters aufgewachsen.

Pressestimmen

«Das Buch, eine Mischung aus Portraits und einer beinahe 200-jährigen Firmengeschichte, taucht ein in die Realität einer industriellen Weberei. Die zahlreichen Anekdoten lassen auf grössere gesellschaftliche, ökonomische und politische Kontexte schliessen, die zur Blüte und schliesslich zum Niedergang der Baumwollweberei Wängi führten. Leseorientierung gibt die chronologische Anordnung der Geschichte, wobei der Zusammenhang mit den porträtierten Personen ab und zu rätselhaft bleibt. Die vielen Zahlen und Fakten, die Somogyi-Sandmeier einwebt, zeugen von einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema und ihrem persönlichen Bezug dazu.»

Natalie Schärer, Heimatschutz/Patrimoine 3/2022

«Das Buch der Journalistin Pia Somogyi-Sandmeier gibt einen tiefen Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Weberei ab dem 18. Jahrhundert und deren Auswirkungen auf die dort Arbeitenden. […] Äusserst lehrreich und lesenswert.»

Brigitta Klaas Meilier, P.S., 14. Oktober 2022

«Als Tochter eines Webermeisters hat die Kilchberger Autorin Pia Somogyi-Sandmeier den Niedergang der Textilindustrie in der Ostschweiz aus nächster Nähe miterlebt. Darüber hat sie ein spannendes Buch geschrieben, das einen tiefen Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Weberei ab dem 18. Jahrhundert und deren Auswirkungen auf die Arbeitenden gibt. […] Besonders erwähnenwert ist die Chronologie am Schluss des Buches, wo der Zusammenhang des industriellen Wandels mit der sozialpolitischen Entwicklung der Eidgenossenschaft insgesamt hergestellt wird. Auch diese Aufstellung ist äusserst lehrreich und lesenswert. Das Werk zeichnet exemplarisch nach, wie eine ganze Industrie samt zugehörigen Arbeitsplätzen im Sog der Globalisierung untergeht.»

Brigitta Klaas Meilier, BOA, November 2022