Schweizerische Archivdirektorinnen- und Archivdirektorenkonferenz (ADK) (Hg.)
Erinnerung – Recht und Pflicht! / Devoir de mémoire
Broschur
2020. 128 Seiten
ISBN 978-3-0340-1567-7
CHF 28.00 / EUR 28.00 
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Die schweizerischen Archive beteiligen sich seit 2012 an der Aufarbeitung eines wichtigen Kapitels der jüngeren Schweizer Geschichte, der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981. Zwischen 2013 und 2019 waren die Staatsarchive Anlaufstellen für Betroffene, die Einsicht in sie betreffende Akten wollten. Sie stellten Tausende von Dossiers für Betroffene zusammen und halfen ihnen so, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und unter Umständen ein Gesuch um einen Beitrag aus dem Solidaritätsfonds des Bundes zu stellen. Zudem unterstützten sie zahlreiche Forschungsprojekte.
2019 konnten die Arbeiten zu wesentlichen Teilen abgeschlossen werden. Die Rolle der Archive hat sich dadurch in verschiedener Hinsicht akzentuiert und teilweise gewandelt.
Im Herbst 2019 führte die Schweizerische Archivdirektorinnen- und Archivdirektorenkonferenz (ADK) eine Tagung durch, die diesen Wandel aus verschiedenen Perspektiven betrachtete und bewertete. Denn die Arbeit der Archive zugunsten von direkt Betroffenen, von Forschenden und der Öffentlichkeit ist auch in Zukunft wichtig.

 

Depuis 2012, les institutions d’archives suisses participent à la révélation d’un chapitre important de l’histoire suisse récente, à savoir les mesures de coercition à des fins d’assistance et les placement extrafamiliaux avant 1981. Entre 2013 et 2019, les archives cantonales ont été des points de contact pour les victimes souhaitant accéder aux docu-ments qui les concernent. Elles ont constitué des milliers de dossiers de recherche pour les personnes concernées, les aidant à faire face à leur passé et, le cas échéant, à demander une contribution au Fonds fédéral de solidarité. En outre, elles ont soutenu de nombreux projets de recherche.
Ces travaux ont été en grande partie achevés en 2019. Ils ont mis en évidence et en partie transformé le rôle des institutions d’archives.
A l’automne 2019, la Conférence suisse des directeurs d’archives (CDA) a organisé une journée d’études qui a examiné et évalué ces changements sous différents angles, car le travail des institutions d’archives en faveur des personnes directe-ment concernées, des chercheurs et du public en général est également important pour l’avenir.


Artikel
  • Wie ein Land seine Haltung änderte – eine Bilanz
    S. 15–27
  • Die Wiedergutmachungsinitiative – wenn Erinnerungsarbeit politisch wird
    S. 29–34
  • Die Aufarbeitung der fürsorge­rischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981: besser spät als nie!
    S. 35–52
  • Wozu Archive? – Bemerkungen zu einer Kurskorrektur
    S. 53–68
  • Im Dienst der Sache

    Die Reaktion des Kantons Bern auf die FSZM-Herausforderung

    S. 69–79
  • «À quoi ça sert de faire cette histoire?»

    Enjeux scientifiques et politiques des recherches de la Commission indépendante d’experts sur les internements administratifs

    S. 81–93
  • Quellenzugang zu Akten und wie Forschende die Zusammenarbeit mit Archiven wahrnehmen — das Nationale Forschungsprogramm 76 «Fürsorge und Zwang»
    S. 95–106
  • Réaffirmer et renforcer le devoir de mémoire
    S. 107–123

Pressestimmen

«Insgesamt dokumentiert der Band aktuelle Entwciklungen in der Wahrnehmung archivischer Aufgaben, denen das Ziel zugrunde liegt, Betroffene bei der Wahrnehmung ihrer Rechte wie auch die Forschung in Aufarbeitungsprozessen zu unterstützen. Mit ihrem Engagement haben die Archive der Schweiz ein Feld betreten, das international seit einiger Zeit in archivischen Fachkreisen diskutiert wird. Dass über in der Praxis gewonnene Erfahrungen wie vorliegend berichtet wird, ist wichtig.»

Robert Kretzschmar, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 169/2021