Raum, Körper und Licht

Die Kirche St. Martin des Benediktinerkollegiums Sarnen (1961–1966)

Mit einem Bildessay von Karin Gauch und Fabien Schwartz

Murensia, Band 4
Broschur
2016. 72 Seiten, 60 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1360-4
CHF 12.00 / EUR 11.00 
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Wohl zu Recht wird die Kollegikirche in Sarnen als eine der Ikonen der Schweizer Kirchenbaugeschichte der 1960er-Jahre betrachtet. Ungeachtet ihres singulären Charakters standen dem Bau der jungen Architekten Joachim Naef und Ernst und Gottlieb Studer zwei wichtige Kirchenbauten der Nachkriegszeit Pate: Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp von Le Corbusier (1951–1955) und St. Felix und Regula in Zürich von Fritz Metzger (1946–1951). In der Jury zum Wettbewerb von 1961/62 sassen mit eben diesem Fritz Metzger und Hermann Baur die zwei wichtigsten Schweizer Kirchenbauer der Zeit. Die hochkarätige Besetzung ist ein Hinweis dafür, welch grosse Bedeutung der Bau einer «modernen» Kirche für den Benediktinerkonvent Muri-Gries und dessen Kollegium in Sarnen hatte. Nach der Vollendung fand die Kirche St. Martin breite Resonanz, besonders ihre Raumqualität gab Anlass zu bisweilen euphorischen Kommentaren. Hermann Baur sah sie als «Markstein von säkularer Bedeutung» und als ein «Zeichen dafür, dass mönchischer Geist und Modernität sich nicht ausschliessen».

Dr., Studium der Architektur, der Geschichte und Theorie der Architektur sowie Doktorat an der ETH Zürich. Seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut gta der ETH Zürich. Arbeiten zur Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts, Schwerpunkte: Schweiz, politische Aspekte, Ausstellungsarchitektur.

Inhalt

Einleitung Die Benediktiner von Muri in Sarnen: Vom Exil zur festen Niederlassung Das Kollegium der Benediktiner in Sarnen Ein Anfang in bestehenden Häusern und erste Neubauten Mehr Raum für das klösterliche Leben Drei Anläufe für eine neue Kirche! Die erste Phase (1927–1929) Die zweite Phase (1939–1941) Die Gründung der Sarner Kollegi-Stiftung und die Besetzung der Baukommission Der Architekturwettbewerb und sein unerwartet junger Gewinner Die Besetzung des Preisgerichts Die Definition des Raumprogramms (Februar bis Oktober 1960) Das Verfassen des Wettbewerbsprogramms (Februar bis Juli 1961) Die erste Wettbewerbsstufe (Juli bis Dezember 1961) Die zweite Wettbewerbsstufe (Januar bis April 1962) Die drei prämierten Wettbewerbsprojekte im Vergleich Planung und Bau der Kirche als Gemeinschaftswerk von Architekt und Bauherrschaft Die erste Überarbeitung des Entwurfs («Oktoberplan») Die zweite Überarbeitung des Entwurfs (April 1963 Die Finanzierung und die Ausführungsplanung Die Ausführung des Baus Spätere Umbauten und Änderungen Liturgische Einrichtungen und Kunstwerke Bildessay von Karin Gauch und Fabien Schwartz St. Martin und der katholische Kirchenbau der Zeit Zwei Vorbilder? Ernst Studers weitere Kirchenbauten Der katholische Kirchenbau in der Schweiz nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil Bibliografie Abbildungsverzeichnis


Pressestimmen

«Lukas Zurfluh ist es auf ansprechende Weise und in verständlicher Sprache gelungen, der interessierten Leserschaft den langen Entstehungsprozess des Baus, die historischen Begebenheiten, die Planungsphasen, das Zusammenspiel von Architekten und Beteiligten sowie die Bauentwicklung und Situierung von St. Martin im Kontext des katholischen Kirchenbaus aufzuzeigen. Der reichhaltige, farbige Bildessay von Karin Gauch und Fabien Schwartz mit aktuellen Aussen- und Innenaufnahmen ergänzt das Heft;»

Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte, 111. Jahrgang, 2017, Daniela Schneuwly-Poffet

Im Jahr 2027 wird das Benediktinerkloster Muri sein tausendjähriges Bestehen feiern. Im Hinblick auf dieses Jubiläum wurde das Projekt «Geschichte Kloster Muri» ins Leben gerufen, das von der gleichnamigen Stiftung getragen wird. Zum Gesamtprojekt gehört auch die Publikation von Themenheften und Monografien, die sich mit Aspekten der Klostergeschichte befassen.