Die Illusion, dass man sich kennt
Schweizerisch-ungarische Beziehungen zwischen 1945 und1956
Broschur
2008. 304 Seiten
ISBN 978-3-0340-0904-1
CHF 58.00 / EUR 35.20 
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Das Buch beleuchtet die gemeinsame Geschichte der Schweiz und Ungarns, die ihren eigentlichen Höhepunkt während des Ungarnaufstandes und der anschliessend auftretenden Flüchtlingswelle im Herbst 1956 erreichte. Die grosse Anteilnahme der Schweiz an den Vorkommnissen in Ungarn kann jedoch weder von den wirtschaftlichen Verflechtungen noch von den diplomatischen Beziehungen her erklärt werden.

Zum einen richtet sich das Augenmerk des Autors auf Ungarn. Neben der eingeengten Ost-West-Sicht des Kalten Krieges, durch welche Ungarn in der Schweiz wahrgenommen wurde, existierten viele bisher nicht oder nur ungenügend beachtete Beziehungen. Sie reichen von kulturellen Verbundenheiten über mythenartig zusammengesetztes Wissen bis hin zu konkreten gemeinsamen Erfahrungen: die humanitäre Hilfe nach dem Zweiten Weltkrieg, die vielfältigen Kontakte kirchlicher Gruppierungen und von Privatpersonen über die Ländergrenzen hinweg. Schliesslich gehörte die Schweiz vor 1945 zu den wichtigsten Handelspartnern Ungarns, und zumindest bis 1950 war eine Wiederaufnahme des Handels in grösserem Umfang nicht auszuschliessen. Zum anderen fokussiert das Buch auf die Analyse der spezifischen Identitätskonstruktionen der Schweiz und Ungarns. In dieser Perspektive erscheint 1956 für die Schweiz wie eine zweite Chance, das auf den postulierten Werten der Freiheit, Demokratie und Humanität beruhende Selbstbild aus der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit aufzupolieren.

Inhalt
I. EINLEITUNG
Die Illusion, dass man sich kennt
Beziehungen kleiner Staaten
Die Krux mit der «kollektiven Identität»
«Tacit Knowledge»
Die Differenzierung der Gesellschaft
Aufbau der Arbeit

II. DIE NACHKRIEGSZEIT
1. Einleitung
2. Die Petitpierre-Doktrin als Richtlinie der schweizerischen Aussenpolitik
Bedingungen bei Amtsantritt Petitpierres
Flankierende Massnahmen
Die Maxime der Universalität
3. Die Grundzüge der ungarischen Aussenpolitik der Nachkriegszeit
Der politische Wiederaufbau
Durchbrechen der Isolation als vordringliches Ziel
Vorbereitung für den Friedensvertrag
Wegfall des gemeinsamen Ziels
Neuwahlen im September 1947
Der Konflikt mit Jugoslawien
4. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Ungarn
Exkurs: Die Beziehungen zwischen 1919 und 1944
Die Beziehungen während des Zweiten Weltkriegs
Probleme mit der Anerkennung des Pfeilkreuzlerregimes
Intermezzo zwischen Károly Bothmer und Ferenc Gordon
Die Anerkennung der ungarischen Regierung durch die Schweiz
Die Zeit von Ferenc Gordon
Die Pressearbeit der ungarischen Gesandtschaft
Weitere Aufgaben der ungarischen Gesandtschaft
Der Kállay-Fonds
Die Zeit von Imre Oltványi
Die Arbeit der Schweizer Vertreter in Budapest
5. «Das Offenhalten des Schweizer Tores»: Die Neuknüpfung der Handelsbeziehungen
Die grossen Zerstörungen in Ungarn als Handicap
Zerstörung und Wiederaufbau
Die schweizerisch-ungarischen Handelsbeziehungen vor 1945
Wachsendes Interesse der Schweiz am Handel mit Ungarn
Aussichten nach Kriegsende
Erste Kontakte nach dem Krieg
Das Takácsy-Geschäft
Erste ungarische Bemühungen
Das Warenaustauschabkommen vom April 1946
Handlungsreisende aus Ungarn
Belebung des Handels nach der Stabilisierung der ungarischen Währung
Verhandlungen im September 1947
Kritik am Verhandlungsergebnis
1948: Jahr der Wende
Strukturelle Mängel der ungarischen Wirtschaft
6. «dass wir also über die Länder hinweg zusammengehören in Ost und West»: Die Kirche als Brücke
Die Reformierten
Die Schweizer Verbindungen des Diakonissenhauses Filadelfia in Budapest
Abbruch der Kontakte nach staatlichen Eingriffen
Karl Barth, Eduard Thurneysen und Walter Lüthi begeben sich nach Ungarn
Die Katholiken
Die Berichterstattung der katholischen Presse
Die jüdischen Gemeinden
7. Die ungarische Emigration als Vermittlerin ungarischer Identitätsentwürfe in der Schweiz
Die Auslandungarn
Die MNFF: eine erste Schaltstelle zwischen Politik, Wirtschaft, Kultur und Emigration
Die Entwicklung des Widerstandes in der Schweiz bis 1945
Exkurs: Die schweizerische Sektion der Ungarischen Kommunistischen Partei
Die Reise der kommunistischen Gruppe nach Ungarn 1944/45
Die Arbeit der MNFF in der Schweiz
Heimkehr der Aktivisten und der Rajk-Prozess 1949
Die Schweizer Gruppe im Rajk-Prozess
Neue Flüchtlinge in der Schweiz
Die spektakuläre Flucht des Ministerpräsidenten Ferenc Nagy
Die Gruppe der Sozialdemokraten
Anhänger der Nationalen Bauernpartei NPP
Die Schweizer Presse als Kampfarena der ungarischen Emigranten
Die Spionageaffäre László Tarr
8. Die Nachkriegshilfe der Schweiz als Imagepflege und Schrittmacherin guter Beziehungen
Die Vorläufer der Hilfe in Ungarn
Carl Lutz und Friedrich Born
Die Schweizerisch-Ungarische Gesellschaft des Pfarrers Carl Irlet
Organisieren und Koordinieren der neuen Hilfsorganisation
Die Tätigkeit der Schweizer Spende in Ungarn
Die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen in der Ungarnhilfe
Max Vischer und die Ungarn-Hilfe
Centrale Sanitaire Suisse CSS
Comité Hongrois de Secours en Suisse
Schweizerisches Rotes Kreuz und Schweizerisches Rotes Kreuz, Kinderhilfe
Die Milieuorganisationen Caritas und Schweizerisches Arbeiterhilfswerk
Die Zusammenarbeit mit der ungarischen Regierung
Reaktion in der Berner Zentrale des SRK
Das Verbreiten eines positiven Schweiz-Bildes in Ungarn
Die Empfänger der Hilfe
9. Erste Zwischenbetrachtung

III. IM KALTEN KRIEG
1. Einleitung
Bildung neuer Militärbündnisse
Neue politische Orientierung
Wirtschaftliche Integration
2. Die Schweiz zwischen Marshallplan und Osthandel
3. Kommunistischer Umsturz in Ungarn
Konkurrierende Identitätskonstruktionen
Bedrohungsszenario
Diskursverbot auch in der Aussenpolitik
Wirtschaftspolitik
Wirtschaftliche (Des-)Integration
Militärpolitik
Kurzzeitige Veränderungen im Sommer 1953
4. Das schwindende gegenseitige Interesse Ungarns und der Schweiz
Die Beziehungen der Schweiz zu den USA
Titoismus und die linken Kreise in der Schweiz
Änderung der Wahrnehmung
Wiederannäherung Ungarns an die Schweiz 1956
5. Konflikte im Warenaustausch und Zahlungsverkehr
Osthandel zwischen Planwirtschaft und amerikanischer Kontrolle
Verstimmungen zwischen Ungarn und der Schweiz
Schwierige Wirtschaftsverhandlungen 1950
Der Tiefpunkt bei den Wirtschaftsverhandlungen im September 1952 in Budapest
Wiederannäherung Ungarns an die Schweiz infolge der Entstalinisierung im Sommer 1955
6. «Die Gehörlosigkeit und das Misstrauen ist auf beiden Seiten erschreckend gross geworden.»
Karl Barths Position zu ungarischen Kirchenfragen (Bereczky vs. Ravasz)
Kirche zwischen Ost und West
Auseinandersetzung auch mit Albert Bereczky
Der Mindszenty-Prozess und die Haltung der Schweizer Katholiken
Beunruhigung der Juden wegen antisemitischer Prozesse im Ostblock (Slánsky-Prozess)
Kritik an der Assimilation der Juden in Ungarn und Aliah
7. Schweizerischer Aussenposten in Ungarn und die ungarischen Emigranten in der Schweiz
Die deutschsprachige (Kirch-)Gemeinde in Budapest
Ostflüchtlinge in der Schweiz und die Neuorganisation der ungarischen Emigration
Flüchtlinge aus dem alten Ungarn: Der Fall Tibor Zsitvay
Ungarn kümmert sich um die eigenen Emigranten
8. Zweite Zwischenbetrachtung: Anpassung oder Widerstand?
Grenzen des Gestaltungsrahmens

IV. DER UNGARN-AUFSTAND UND DIE SCHWEIZ 1956
1. Einleitung
Das internationale Krisenjahr
Was in Ungarn geschah
2. Forderung nach einer neuen Wachsamkeit
Demonstrationen in der ganzen Schweiz
«Eine ganz neue Wachsamkeit tut Not!»
Diplomatische Note des Bundesrates
Historische Bewertungsmuster
Von der Euphorie zur Kriegsangst
Ein Aufruf an die Grossmächte
Militärische Vorbereitungen
Unsicherheitsfaktor Österreich
Kriegsvorbereitungen der Schweizer Bevölkerung
Abrechnung mit der Partei der Arbeit (PdA)
Kampf gegen den inneren Feind
Hetzjagd gegen Konrad Farner
Forderung nach politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen
3. Die Hilfsaktion für Ungarn
4. Die Aufnahme der Flüchtlinge
Die Umstände der Flucht
Aufnahme der Flüchtlinge und kulturelle Konflikte

V. SCHLUSSBETRACHTUNG


Pressestimmen
«Tréfas argumentiert stringent und überzeugend und stützt sich auf eine breite Quellenbasis. Sein Buch ist eine facettenreiche, dichte, gut geschriebene Geschichte schweizerisch-ungarischer Beziehungen im Nachkriegsjahrzehnt.» David Zimmer, Schweizerische Zeitschrift für Geschichte

«Die Studie leistet Pionierarbeit für eine Zeitspanne, die in der allgemeinen Wahrnehmung noch immer im Schatten des Kalten Krieges und seiner Mythen steht.» Villö Huszai, NZZ

Besprechungen
Als 1956 über 10’000 ungarische Flüchtlinge in der Schweiz ankamen, wurden sie mehrheitlich wohlwollend, ja mitunter sogar euphorisch empfangen. Die Sympathie weiter Teile der schweizerischen Bevölkerung mit den Aufständischen war gross, die Solidaritäts- und Hilfsaktionen beträchtlich. Das Ereignis prägt die Be­ziehung zwischen den Flüchtlingen und den Einwohnern ihrer neuen Heimat bis heute. Dankbarkeit für die Aufnahme auf der einen Seite und Bewunderung und Respekt auf der anderen – diese Empfindungen fanden unlängst in den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des Aufstands erneut Ausdruck. Welche Faktoren haben aber dazu geführt, dass die Reaktion der Schweiz auf den Aufstand und die folgende Flüchtlingswelle so und nicht anders ausfiel? Worin gründet sich das Wohlwollen der schweizerischen Bevölkerung für gerade diese Immigrantinnen und Immigranten, während die Aufnahme in anderen Fällen viel ablehnender ausfiel und ausfällt? Der Historiker David Tréfas liefert in seiner Untersuchung über die schweizerisch-ungarischen Beziehungen zwischen 1945 und 1956 wichtige Elemente, um diese spezielle Beziehung, die nach seinen Worten zum Teil auf Schweizer Seite an «Hysterie» grenzte, zu beleuchten. Dabei setzt Tréfas nicht erst bei den Ereignissen von 1956 an, sondern geht zurück bis in die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs beziehungsweise bis zur unmittelbaren Nachkriegszeit, um «einen genaueren Blick auf die Hintergründe des helveti­schen und ungarischen Befindens» zu gewinnen. Entsprechend teilt er seinen Unter­suchungszeitraum in die folgenden drei Perioden ein: die unmittelbare Nachkriegszeit (1944/45–circa 1948/49), die Frühphase des Kalten Kriegs bis zum Herbst 1956 sowie den Ungarnaufstand (ab 23. Oktober 1956). Er endet seine Ausführungen mit einem kurzen Ausblick der schweizerisch-ungarischen Beziehungen seit 1956. Innerhalb der drei Hauptperioden untersucht er das Ungarn-Bild beziehungsweise das Schweiz-Bild in den Bereichen Politik und Diplomatie, Wirtschaft, Kirche sowie Emigration/Auslandskolonie. Tréfas stützt sich auf eine breite deutsch- und ungarischsprachige Quellenbasis aus schweizerischen und ungarischen Archiven sowie auf eine Vielzahl von Zeitungsartikeln. Tréfas’ Vorgehensweise ist vor dem Hintergrund des Paradigmenwechsels zu sehen, der seit den 1990er-Jahren in der Erforschung des Kalten Kriegs zu beob­achten ist: nicht mehr nur das Handeln der beiden Supermächte UdSSR und USA bilden den Gegenstand der Forschung, son­­dern vermehrt auch die Be­ziehungen der Staaten untereinander, besonders auch der kleineren. «Jedes dieser Länder musste sich in der weltpolitischen Situation zurechtfinden, und jedes dieser Länder entwickelte gemäss seiner aktuellen ‹kollektiven Identität› eigene Strategien.» Die spezifischen Ausprägungen der «kollektiven Identität» wirken, so Tréfas’ Grundthese, «zumindest in Teilbereichen der schweizerisch-ungarischen Geschichte handlungsleitend». Der Autor zeichnet den Konstruktionsprozess der jeweiligen kollektiven Identitäten nach und setzt die Konstruktionen mit den jeweiligen Handlungen der Staa­ten in Beziehung. Für den schweizerischen kollektiven Identitätsentwurf benennt Tréfas als «Hauptmerkmale Neutralität, Solidarität und Universalität». Diese sol­len nach innen identitätsstiftend sein, aber auch das Image der Schweiz im Ausland nach dem 2. Weltkrieg verbessern. Gerade die Reaktion der Schweiz auf die gewaltsame Niederschlagung des Ungarnaufstandes ist als Ausdruck des Identitäts­konstrukts zu sehen. Private Hilfsaktionen und symbolische Handlungen wie das landesweite Läuten der Kirchenglocken am 20. November 1956 oder eine dreiminütige Schweigeaktion als Zeichen des Protestes gegen die Unterdrückung des Aufstandes, aber auch die kollektive Anerkennung aller Ungarnflüchtlinge als politische Flüchtlinge, entsprachen nicht nur der Maxime der Solidarität, sie bewirkten auch ein vorübergehendes Gemeinschaftsgefühl in der Gesellschaft. Die offizielle Politik blieb – ganz der Maxime der Neutralität verpflichtet – zurückhaltend bis zaghaft, das «moralische Urteil überliess man den Kirchen, der Presse und der demonstrierenden Bevölkerung». Einen weiteren nicht zu vernachlässigenden Aspekt beim Umgang der Schweiz mit den Ungarnflüchtlingen benennt Tré­­fas ebenfalls: Der Schweiz, die wegen ihrer Flüchtlingspolitik während des Zwei­ten Weltkriegs massiv in die Kritik geraten war, bot sich 1956 gleichsam die Chance, diesmal ihr tatsächliches Handeln mit der identitätsstiftenden Maxime der Solidarität in Einklang zu bringen. Sie konnte sich als grosszügiges, solidarisches Land präsentieren, das den Opfern totalitärer Unter­drückung Unterschlupf bietet und als neutraler Staat seine guten Dienste zur Verfügung stellt, um die internationale Krise zu bewältigen. Dass indessen manche der Ungarn, die in die Schweiz kamen, durchaus auch «sehr pragmatische Beweggründe für ihre Flucht» hatten, wurde gar nicht erst zur Kenntnis genommen. Der «Mythos der 10’000 politisch verfolgten Ungarnflüchtlinge» wurde (und wird) «sowohl von den Schweizern als auch von den Ungarn gerne beibehalten». Vermeintlich spezifische schweizerische Eigenschaften wurden dabei häufig auf die Ungarn übertragen, manche Berichterstatter versuchten gar, eine gemeinsame Vergangenheit zu kreieren: «So sind Äusserungen, Ungarn sterbe auch für die Schweiz, oder Zeitungstitel wie ‹Winkelried Ungarn› zu verstehen». Entscheidend bei der wohlwollenden Aufnahme der Ungarnflüchtlinge war nebst dem behaupteten gemeinsamen Feind – dem Kommunismus beziehungsweise der Sowjetunion – auch das Bild der Ungarn, das in der Schweiz vorherrschte, also die fremde «kollektive Identität», die nicht anderes ist als «eine Ansammlung von Wissen, ein Tacit Knowledge, […] in der Regel eine Ansammlung von Stereotypen». Dieses Ungarnbild der Schweizer und Schweizerinnen förderte die Sympathie der Bevölkerung für diese Immigranten, war aber letztlich der Ausdruck einer Illusion, nämlich der «Illusion, dass man sich kennt», wie es der Psychiater und 1956er-Flüchtling Emil Pintér ausdrückte. Mit seiner Dissertation hat David Tréfas einen wichtigen Beitrag zur Er­forschung der schweizerisch-ungarischen Beziehungen geleistet. Kritisch anmer­ken lässt sich, dass der Autor im Quellen­ver­zeichnis bei der Auswahl der schwei­ze­rischen Periodika ausschliesslich deutsch­sprachige Medien aufführt, ohne diese wichtige Einschränkung im Text zu begründen. Zudem stört die Tendenz, gewisse Aspekte gelegentlich in Form von Kleinstkapiteln einzustreuen, den Duktus der Abhandlung. Dessen ungeachtet zeigt Tréfas auf schlüssige und fundierte Weise auf, in welchem Mass sich die Konstruktion der eigenen kollektiven Identität als handlungsleitend erweisen kann, macht aber auch deutlich, dass die Konstruktion einer fremden kollektiven Identität eine bedeutende identitätsstiftende Kraft aufweisen kann. Der Titel seiner Untersuchung kann denn auch auf zweifache Weise verstanden werden: Die Illusion der Schweizer und Ungarn, «dass man sich (gegenseitig) kennt», aber auch die Illusion der Schweizer, «dass man sich (selbst)» kennt.
Ildikó Kovács (Bern) in Traverse 2009/2