150 Jahre Strickhof
Gebunden
2003. 168 Seiten, durchgehend illustriert
ISBN 978-3-0340-0632-3
CHF 38.00 / EUR 24.80 
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Bäuerinnen und Bauern werden gerne mit Beständigkeit und Tradition in Verbindung gebracht. Die Landwirtschaft hingegen hatte in den letzten Jahren einen noch nie dagewesenen Strukturwandel zu verkraften. Ein Betriebsleiter muss heute unternehmerisch denken, um den Bedürfnissen der Konsumenten und der Gesellschaft gerecht zu werden. Für den Strickhof, die landwirtschaftliche Schule des Kantons Zürich, bedeutet dies, dass eine hohe landwirtschaftliche Kompetenz, Wissen über Biologie, Technik, Märkte und Management zur Verfügung stehen muss. So wurde in den letzten Jahren eine Ausbildungsoffensive gestartet. Mit Lehrgängen von der Anlehre über die Lehre, die Berufsmaturität, die Meisterausbildung bis zur Technikerschule für Agrarwirtschaft bietet der Strickhof für die unterschiedlichsten jungen Menschen eine Ausbildung.
Neben der Schule bietet der Strickhof weitere Dienstleistungen an: von der Spezialberatung bis zur umfassenden Betriebsanalyse, Tagungen und Veranstaltungen zu landwirtschaftlichen Fragen. Und er führt einen landwirtschaftlichen Versuchsbetrieb.

Besprechungen
Ein Pfarrer suchte die ersten Strickhof-Schüler Kurzer Rückblick auf 150 Jahre landwirtschaftliche Bildung ark. Am 3. Mai 1853 wurde die Landwirtschaftliche Schule Strickhof in Anwesenheit mehrerer Herren von der Regierung und der 14 Schüler eröffnet. Trotz Bedenken über die Einmischung des Staates in die Landwirtschaft hatte der Kantonsrat 1847 dem notwendigen Gesetz und 1851 einem Kredit von 60 000 Franken zugestimmt. Für «neuen Mut, Ideen und Wetteifer» Als geeigneter Standort kristallisierte sich der Strickhof in Zürich Oberstrass hinaus. Die Stadtnähe galt als Vorteil, da manch ein Landwirt oft geschäftlich in der Metropole weilte und so Gelegenheit erhielt, durch Besuche auf dem Strickhof «neuen Mut, Ideen und Wetteifer» mit nach Hause zu bringen. Trotz guter Lage war es nicht einfach, die ersten Schüler zu finden. Regierungsrat Wild versuchte, die Bauern davon zu überzeugen, ihre Söhne dem neuen Institut anzuvertrauen. In Bubikon war der Pfarrer mit der Rekrutierung beauftragt. Keiner seiner Konfirmanden komme in Frage für eine bäuerliche Ausbildung, beschied er, «sie haben alle nichts». Aus Benken wurde gemeldet, es fehle der Dorfjugend an den nötigen geistigen Requisiten. Die Schülerknappheit war von kurzer Dauer, bald machte eine starke Zunahme der Lernwilligen die Gründung von weiteren Schulen nötig. Zwischen 1912 und 1927 öffneten in Wetzikon, Affoltern, Wädenswil, Stäfa, Bülach und Wülflingen neue Winterschulen ihre Tore. Platznot zwang zum Umzug aufs Land Der Strickhof selber litt zunehmend unter Platznot, zog 1976 aufs Land nach Lindau im Bezirk Pfäffikon und zügelte den Flurnamen aus der Stadt gleich mit. Dann nahmen die Schülerzahlen ab, und der steigende Spardruck führte zur Schliessung mehrerer Standorte. 2001 schliesslich wurden die verbliebenen Schulen in Lindau, Wetzikon und Wülflingen unter dem Label Strickhof zusammengefasst. Die ausführliche Version der Strickhofgeschichte - garniert mit manch amüsanter Anekdote - findet sich in der Jubiläumsschrift «150 Jahre Strickhof». Sie ist im Chronos-Verlag erschienen und für Fr. 38.- im Buchhandel erhältlich. Abgedruckt mit freundlicher Genehmigung der Neuen Zürcher Zeitung. Neue Zürcher Zeitung ZÜRICH UND REGION Samstag, 03.05.2003 Nr.101 45 (c) 1993-2003 Neue Zürcher Zeitung AG Blatt 1