Die Sehnsucht nach Harmonie
Eine semiotische und mentalitätsgeschichtliche Interpretation der Fassadenbilder der Zürcher Baugenossenschaften
Gebunden
2000. 196 Seiten, durchgehend illustriert
ISBN 978-3-905313-52-9
CHF 48.00 / EUR 28.00 
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Die Baugenossenschaften der Stadt Zürich haben zwischen 1920 und 1950 ihre Fassaden mit rund 500 Wandbildern schmücken lassen. Die Bildmotive stellen fast ausnahmslos ländliche Idyllen dar: Bauer und Bäuerin arbeiten auf dem Feld, ihre Kinder spielen mit Kartoffelsäcken, die Kühe weiden, das Korn spriesst und die Äpfel reifen. Was haben diese Idyllen mitten in Zürich zu suchen? Wie lässt sich die Diskrepanz erklären zwischen der industrialisierten urbanen Gesellschaft, in der die Genossenschafter lebten, und den idyllischen Malereien auf den Fassaden ihrer Wohnhäuser? Schriftliche Quellen, Erläuterungen, Stellungnahmen für oder gegen die Bildmotive, aber auch spätere Interpretationen existieren kaum.
Mit dem semiotischen Werkzeug von Umberto Eco und einem mentalitätsgeschichtlichen Ansatz in der Tradition von Marc Bloch nähert sich der Autor den Fassadenbildern, entschlüsselt ihre Bedeutung, legt die Motive der Genossenschafter dar und lokalisiert sie im politischen wie auch im architektonischen und künstlerischen Umfeld. Anhand von Bildquellen zeigt er, dass die urbanisierte Schweiz in den Köpfen ihrer Bevölkerung eine ländliche Nation geblieben ist, und erhellt anschaulich den Kontext einer bisher wenig beachteten Kunst.