Perverses Abendland – barbarisches Russland
Begegnungen des 16. und 17. Jahrhunderts im Schatten kultureller Missverständnisse
Broschur
1993. 328 Seiten, 7 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-905311-21-1
CHF 44.00 / EUR 24.50 
Vergriffen / Restexemplare beim Verlag (Versand nur innerhalb der Schweiz)
  • Kurztext
  • Autor/in
Das Bild vom ewig verspäteten Russland, wo von der Renaissance bis zum Stadtrecht so manches «fehlte», prägt bis heute das Denken in West und Ost. Die Vorlage für diesen Negativabzug bildet das abendländische Modell, was allerdings kaum je bewusst reflektiert wird. Die Autorin zeigt, dass sich die Blickwinkel auch vertauschen lassen.
Gemessen an Russland ist das Abendland ein «Sonderfall» mit einer höchst eigenen und eigenartigen Entwicklung. Die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Krise des Abendlandes erscheint so in einem neuen Licht, und der von Norbert Elias beschriebene «Prozess der Zivilisation» erhält durch die Quervergleiche mit Russland eine zusätzliche Dimension.
Im Mittelpunkt stehen konkrete Begegnungen zwischen Russen und Westeuropäern. Aufgrund der dabei auftretenden «kulturellen Missverständnisse», die sich meist in scheinbaren Nebensächlichkeiten und banalen Alltagsdetails manifestieren, werden die unterschiedlichen Normensysteme der beiden Kulturen erschlossen.
Ein immenses, vielsprachiges Quellenmaterial wird mit grosser sprachlicher Sorgfalt und quellenkritischer Prägnanz präsentiert.