Die Studie zu Wirtschaft und Verwaltung der Fraumünsterabtei in Zürich 1418-1549 versteht sich als Beitrag zur Erforschung der ländlichen Gesellschaft des Spätmittelalters in der Ostschweiz.
Der Untersuchungszeitraum führt über die traditionelle Zäsur von 1525 hinaus. Im Zuge der reformatorischen Säkularisierung der Kirchengüter durch die Stadt Zürich erfolgte auch der Übergang der Fraumünsterabtei von der Äbtissin zu den gnädigen Herren, und im Rahmen der Reorganisation der Verwaltungsstrukturen in den 1530er und 1540er Jahren wurde der Wirtschaftskomplex der ehemaligen Abtei in die zürcherischer Staatsverwaltung integriert.
Die Studie basiert auf einer ausserordentlichen Quellensituation. Serielle Rechnungsbücher gestatten Annäherungen an Wirtschaft und Verwaltung in einer Kombination von empirisch-quantitativer Analyse und dichter Beschreibung. Das ermöglicht über die Untersuchung des strukturellen Aufbaus und der konjunkturellen und längerfristigen Entwicklung der grundherrschaftlichen Wirtschaft hinaus auch einen Einblick in den Alltag der bäuerlichen Produzenten und der herrschaftlichen Funktionsträger.