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Bis dass der Tod Euch scheidet
Witwen in der Schweiz um 1900
Broschur
1994. 172 Seiten, 8 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-905311-36-5
CHF 38.00 / EUR 21.50 
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Die Ehe galt um die Jahrhundertwende als Ziel der Frau. Gattin, Hausfrau und Mutter zu sein entsprach dem herrschenden bürgerlichen Ideal. Nicht zuletzt deshalb bedeutete der Tod des Ehemannes einen tiefen Einschnitt im Leben verheirateter Frauen.
Die Witwen stellten zwar eine heterogene Gruppe dar, trotzdem weisen die Veränderungen, die der Witwenstand mit sich brachte, grundlegende Gemeinsamkeiten auf. Ein Grossteil der Witwen war gezwungen, eine Erwerbsarbeit auszuüben, woraus vor allem für Frauen mit Kindern aus niederen sozialen Schichten zahlreiche Probleme entstanden. Die allgemein tieferen Frauenlöhne reichten kaum zur Existenzsicherung der vaterlosen Familie. Lediglich für eine kleine Gruppe von Witwen war die Erwerbsarbeit mit neuen Chancen verbunden, wenn sie einen bis anhin vom Ehemann geleiteten Familienbetrieb weiterführen konnten. Durch das Engagement im karitativen Bereich bot sich zudem gutsituierten Witwen die Möglichkeit, ihren Handlungsspielraum zu erweitern und eine vom verstorbenen Ehemann unabhängige Identität aufzubauen.
Die Autorin zeigt anhand von autobiographischen Aufzeichnungen, Zeitschriftenartikeln und amtlichen Akten das Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Anspruch und sozialer Realität auf, in dem sich die Witwen bewegten.

Claudia Hagmayer ist promovierte Historikerin in Zürich. Sie arbeitet bei der Universität Zürich als Konferenzorganisatorin.