Norbert Furrer, geboren 1951, Studium der Geschichte, Linguistik, russischen Sprache und Literatur an den Universitäten Lausanne und Moskau. Bis 2016 Dozent für Geschichte der Frühen Neuzeit an den Universitäten Bern und Lausanne.
Biografische Bausteine
Bibliotheksbesitzerinnen in der Schweiz des 18. Jahrhunderts
Die Geschichtsgläubigkeit des modernen Menschen
Persönliche Buchbestände in der Stadt Bern des 17. Jahrhunderts
Anleitung zum Umgang mit frühneuzeitlichen Manuskripten am Beispiel Berns
Stadtberner Privatbibliotheken im 18. Jahrhundert
Einführung in die historische Methode
Sprachkontakte und Mehrsprachigkeit in der vorindustriellen Gesellschaft (15.–19. Jahrhundert)
«Gleichwohl gelingt es Furrer, aus den verstreuten und akribisch zusammengetragenen Aktenbeständen, den Signalelemtenten und vielen anderen Überbleibseln die Ersatzbiografie eines sonst vergessenen Lebens zu schreiben und damit nicht nur zu weiterer Forschung, sondern auch zur mutigen Nachahmung zu animieren, die lückenhaften und von Unsicherheiten durchzogenen Biografien ‹ruhmlose[r]› und einfacher Personen zu erzählen.»
«Der Dokumententeil des Buches, mehr aber noch die einzelnen Anmerkungen, aus denen der Forschungsprozess mit seinen Sackgassen ersichtlich wird, lassen erahnen, welche Kärrnerarbeit hinter dieser Studie steckt. Diese Detailarbeit, die Furrer zudem sehr gut dokumentiert, verdient großen Respekt. Aus den gesammelten Quellen ist ein über weite Strecken gut lesbares, mit den teilweise farbigen Abbildungen und Faksimiles auch sehr schönes Buch entstanden.»
«Söldner, Landarbeiter, Häftling – Das Schicksal des Söldners Hans Rudolf Wäber zeigt, wie prekär das Leben eines einfachen Mannes in der frühneuzeitlichen Schweiz sein konnte.»
«L'historien Norbert Furrer n'aime pas les biographies narratives qui ambitionnent de remplir les lacunes d'une vie. C'est pourquoi il laisse parler les documents concernant la vie du mercenaire et agriculteur Hans Rudolf Wäber. [...] L'auteur construit son ouvrage en partant de son village, continuant par sa famille, son milieu, les personnes qu'il côtoie, ajoutant ainsi une brique après l'autre. [...] Drôle de biographie, mais excellent exemple de travail historique.»
«Der Sozialhistoriker Norbert Furrer beschreibt Wäbers Leben in einem Buch als exemplarische Unterschichtenexistenz im ausgehenden Ancien Régime und als eines der zahllosen Berner Auswandererschicksale, […] angeregt durch den Auftrag, für die Reihe ‹Berns goldene Zeit› das Lebensbild eines Söldners zu skizzieren. Furrers Buch präsentiert die Ausbeute der Nachforschungen und lässt die Dokumente, auf die er sich stützt, ausgiebig zu Wort kommen: Verhörprotokolle und der Schriftverkehr der Behörden, ‹Kompanierödel› und ‹Geltstagsrodel›, die Auskunft geben über seine militärische Laufbahn und die Konfiszierung und Versteigerung seines Besitzes.»