Rebecca Hesse
M. A., wissenschaftliche Mitarbeiterin, Historisches Institut, Universität Bern.
Dr., wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit.
Konventionen der beruflichen Eingliederung zwischen Invalidenversicherung und Arbeitgeber (1945–2008)
Vormundschaft und Fremdplatzierung in der Deutschschweiz, 1945–1980
Martin Lengwiler ist Professor für Neuere Allgemeine Geschichte am Departement Geschichte der Universität Basel. Seine Schwerpunkte liegen in der Geschichte des Sozialstaates, der modernen Wissenschaftsgeschichte sowie in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Heimerziehung in der Schweiz, 1940–1990
Fürsorgerische Zwangsmassnahmen an Minderjährigen in der Schweiz im 20. Jahrhundert
Ansätze und Perspektiven – Approches et perspectives
Die Geschichte der Militärpsychiatrie in Deutschland und der Schweiz 1870–1914
«Im 19. und 20. Jahrhundert besuchten gehörlose Kinder in der Schweiz sogenannte Gehörlosenschulen. Neben Fächern wie Mathematik und Deutsch stand vor allem das Erlernen der Lautsprache auf dem Plan. Gebärdensprache war an den Schulen streng verboten. Eine Stigmatisierung, welche viele Gehörlose langfristig traumatisierte, wie eine neue Studie zeigt.»
Vollständiger Beitrag
«Alles in allem ist die Studie eine große Bereicherung für die deutschsprachige Forschungslandschaft, die interdisziplinäre Impulse etwa für die Medizingeschichte, Bildungsgeschichte und nicht zuletzt die weitere Geschichtsschreibung geben kann mit der Fokussierung auf die Bildung und Erziehung einer kleinen Bevölkerungsgruppe, die gerade in historischen Studien häufig übersehen wird. Zu Unrecht, wie der vorliegende Band belegt: Gehörlosengeschichte ermöglicht fachrichtungs- und länderübergreifende Fallstudien, die anregende Lektüre auch für Nicht-Fachleute bieten.»
«Das Buch, mit Schwarz/Weiss-Fotos von Schulen usw. versehen, ist verständlich geschrieben und gibt einen guten Überblick über Gehörlose und ihre Ausbildung in Heimen und Schulen sowie über ihre Bildungs- und Berufschancen. Ein Kenner der Szene bezeichnete es ‹als etwas vom Besten zu diesem Thema›».
«Die bislang weitgehend unbekannte Geschichte einer gesellschaftlichen Minderheit in der Schweiz, erstmals unter Beteiligung von Betroffenen aufgearbeitet: ‹Aus erster Hand› beschreibt den Wandel des pädagogischen Umgangs mit Gehörlosigkeit, des Status der Gebärdensprache, der Fremd- und Selbstwahrnehmung der Schweizer Gehörlosengemeinschaft. Ein nützliches Nachschlagewerk und spannendes Lesebuch.»
«Heute steht das Gebärden gleichberechtigt neben der Lautsprache. Es ist von der Linguistik als vollwertige Sprache rehabilitiert worden. Der radikale Flügel der Bewegung sieht das Gebärden als Teil der ‹Kultur der Gehörlosen›, die vom Untergang bedroht sei. Die Kulturalisierung erscheint wie ein Echo des sozialen Ausschlusses der ‹Taubstummen› im 19. Jahrhundert. Die Pathologisierung wird radikal positiv gewendet.»