Im 19. und 20. Jahrhundert sind im voralpinen und alpinen Raum der Schweiz zahlreiche private Schulen mit progymnasialem und gymnasialem Bildungsangebot entstanden. Sie wurden von einer internationalen sowie nationalen, zunehmend auch von einer lokalen Schülerschaft besucht. Voraussetzung und Ansporn dieser Schulgründungen waren die verkehrsmässige Erschliessung der Alpen, der aufkommende Tourismus und die Entdeckung des gesundheitsfördernden Höhenklimas.
Damit konstituierte sich im historischen und systemischen Anschluss an die Volksschulstufe und in Ergänzung zu konfessionellen Mittelschulen und zu ersten Berufsschulen ein nachobligatorischer Bildungsraum mit privaten Mittelschulen. Die Faszination der Alpen und das Renommee der Schweiz als ein Land der Pädagogik nutzten die Privatschulen zu ihrer Profilierung ebenso wie die vor allem von Engländern gepflegten Sommer- und Wintersportarten. Ein Schwerpunkt der Studie liegt auf der sozialen Herkunft der Schülerschaft und auf den Privatschulen als einem frühen Tätigkeitsfeld berufsorientierter Frauen. Die Studie ergänzt die bisherige Bildungsgeschichte um eine interessante Facette, die Konstitution eines vollschulischen privaten Bildungsangebots im alpinen Raum der Schweiz.
1. Alpine Mittelschulen – ein internationales Phänomen?
1.1 «Alpin», «Alp» und «Alpen» – begriffliche Dimensionen
1.2 Länder mit alpinen Regionen – und alpinen Schulen?
2. Historische Kontexte und soziale Motivlagen
2.1 Die Alpen als Wirtschaftsraum
2.2 Die Alpen als Chiffre
2.3 Die Alpen als Genesungsraum
2.4 Die Alpen als Bewegungsraum
2.5 Die Alpen als Bildungsraum
2.6 Die Schweiz als Raum von Demokratie und Völkerverständigung
3. Alpine Mittelschulen der Schweiz
3.1 Voralpine Mittelschulen der Ostschweiz
3.1.1 Kantonsschule Trogen und Pensionat
3.1.2 Dr. Schmidts Knabeninstitut – Institut auf dem Rosenberg in St. Gallen
3.1.3 Prof. Busers Voralpines Töchterinstitut in Teufen und Chexbres
3.2 Voralpine Mittelschulen der Zentralschweiz
3.2.1 Institut Dr. Pfister in Oberägeri
3.2.2 Institut Montana auf dem Zugerberg
3.3 Alpine Mittelschulen Nordbündens
3.3.1 Fridericianum zu Davos
3.3.2 Knaben-Institut Rhätia, Klosters
3.4 Alpine Mittelschulen Südbündens
3.4.1 Lyceum Alpinum Zuoz
3.4.2 Hochalpines Töchterinstitut Ftan
3.5 Voralpine und alpine Mittelschulen in den Kantonen Bern und Freiburg
3.5.1 Töchterinstitut Elfenau in Bern und Grindelwald
3.5.2 L’Ecole d’Humanité in Versoix, Schwarzsee und Goldern
3.6 Voralpine und alpine Mittelschulen in der Westschweiz
3.6.1 Institut Sillig in La Tour-de-Peilz und Chesières
3.6.2 Institute Le Rosey in Rolle und Gstaad sowie La Combe in Rolle und St. Cergue
3.6.3 Institut Lémania in Lausanne und Ecole Alpina in Champéry
3.6.4 Beau Soleil in Gstaad und Villars-sur-Ollon
4. Resümee
4.1 Private Mittelschulen im Alpenraum
4.2 Ursprünge
4.3 Grundmuster
4.4 Schulprofile
4.5 Rückblick und Ausblick
Personen- und Ortsregister