Macht und Ohnmacht der Geschichte – Pouvoir et impuissance

Zur Erotik der Geschichte – L'érotisme de l'histoire

Traverse. Zeitschrift für Geschichte – Revue d’histoire (ISSN 1420-4355), Band 2001/1
Broschur
2001. 176 Seiten
ISBN 978-3-905315-22-6
CHF 25.00 / EUR 17.40 
  • Kurztext
  • Autor/in
  • Einblick
  • Buchreihe

Porträt / Portrait
Der Philosoph und die Politik. Die skeptische Sicht von Arnold Künzli
Simone Chiquet

Schwerpunkt / Dossier Thematique
Macht und Ohnmacht. Zur Erotik der Geschichte
Pouvoir et impuissance. L'érotisme de l'histoire
Simone Chiquet, Thomas Hildbrand

«Wir kennen nur eine einzige Wissenschaft, die Wissenschaft der Geschichte». Unzeitgemässe Betrachtungen eines «Junghistorikers»
Sacha Zala
Riassunto

Histoire et pouvoir: un marché exclusif?
Sophie Pavillon
Zusammenfassung

Niklaus Meienberg nach 25 Jahren: ein Kommentar zu einem Kommentar
Georg Kreis
Résumé

Du côté de l'histoire à l'ombre du pouvoir
Frédéric Gonseth

Reflexionen des eigenen Handelns. Kurzbeiträge zu tätiger Geschichtswissenschaft
Réflexions sur sa propre pratique. Contributions succinctes sur la science historique actuelle
traverse-Beirätinnen und -Beiräte Martin Schaffner, Giuseppe Fossati, Peter Pfrunder, Susanna Burghartz, Guy P. Marchal, Claude Calame, Christoph Graf, Elisabeth Joris

Zur Erotik der Geschichte: Work in Progress
Dominik Labhardt

Die soziale Logik (auto)biografischen Erinnerns
Sarah Vanessa Losego
Résumé

Vom Nutzen der Historie in der Privatwirtschaft. Historikerinnen und Historiker forschen in Schweizer Firmen über Geschäfte in Nazideutschland
Roland Gysin
Résumé

Die Historie und das Jüngste Gericht
Jörg Fisch
Résumé

Geschichte als Gericht ­ Geschichte vor Gericht. Oder: Wie justiziabel ist die Historie?
Brigitte Studer
Résumé

Debatte / Debat
Nazi-Fluchthelferzentrale Schweiz? Schweizer Behörden und deutsche Transmigration nach Argentinien 1947­1949
Olivier Bayard

Dokument / Document
Zurückgestellt, zugeführt, freiwillig ausgereist. Eine Liste deutscher Zivilflüchtlinge im Thurgau 1944
Gregor Spuhler

Besprechungen / Comptes rendus
Literatur zum Thema / Comptes rendus thématiques

Allgemeine Besprechungen / Comptes rendus généraux

Agenda
Aktuell / A noter

Autorinnen und Autoren / Les AuteurEs

Heftschwerpunkte / Thèmes

Bereits erschienen / Déjà parus

Rectification



Bücher im Chronos Verlag


Simone Chiquet, lic. phil. Historikerin, Stellvertretende Leiterin Dienst Historische Analysen im Schweizerischen Bundesarchiv.
simone.chiquet@bar.admin.ch


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Zusammenfassung

Macht und Ohnmacht ­ Zur Erotik der Geschichte

Simone Chiquet, Thomas Hildbrand

Das Schwerpunktthema der aktuellen traverse dürfte ungefähr im Oktober 1998 sprachlich manifest geworden sein. Damals hatten wir die Idee, ein Heft zu verwirklichen, das den Titel Die Erotik der Geschichte tragen sollte. Wem immer wir aber von unserem Vorhaben berichteten, sie oder er reagierte irritiert. Zählte das Gegenüber zudem zur geschichtswissenschaftlichen Gemeinde, konnte sich in die Rückfrage ein leicht düpierter Unterton über das unerhörte Ansinnen mischen: «Geschichte, erotisch? Wohl höchstens im Sinne eines Verkaufsargumentes, nicht wahr?»
Von unserer Idee, dass Geschichte ­ auch wissenschaftlich verstanden ­ einen erotischen Charakter hat, sind wir nach wie vor überzeugt; gegenüber den Autorinnen und Autoren jedoch, die wir zur Mitarbeit am Heft gewinnen wollten, wählten wir ein «getarntes» Vorgehen und kündigten einen Schwerpunkt unter dem Titel «Macht und Ohnmacht der Geschichte» an. Denn Macht und Ohnmacht sind wesentliche Elemente sowohl der Erotik als auch der Geschichte und der Geschichtswissenschaft. Das Echo bei den angefragten Personen war gross, und viele von ihnen liessen sich insbesondere von der Machtfrage inspirieren. Offensichtlich ist Macht für Historikerinnen und Historiker ein zentrales Thema, das sowohl bei der Umschreibung ihrer (wissenschaftlichen) Identität als auch für die Definition ihrer Rolle in der Gesellschaft bedeutsam ist. So ist es schliesslich vor allem unseren Autorinnen und Autoren zu verdanken, dass die geschichtliche Erotik, wie sie in der nun vorliegenden traverse beschrieben und dargestellt wird, thematisch stark von den Motiven Macht und Ohnmacht geprägt ist und wir den Hefttitel leicht abgewandelt haben.
Welcher Art aber ist nun eigentlich die Anziehungskraft der Geschichte? Warum gefallen sich Historikerinnen und Historiker gerne in der Pose des Enthüllens? Oder warum und wie wird Geschichte zur Verhüllung der Vergangenheit verwendet? Wie lässt sich das Verhältnis von Geschichtswissenschaftlerin und Geschichtswissenschaftler zu ihrem bzw. seinem Thema beschreiben? Nur rational? Oder weist es nicht doch auch emotionale Aspekte auf? Und wie steht es mit der Faszination des Authentischen, der Archivbestände, des Alten? Sind Historikerinnen und Historiker wirklich durch Professionalität davor gefeit, diesem Charme des Vergangenen zu erliegen?
Es sind dies Fragen, die persönliche Antworten geradezu herausfordern. So ging es uns denn mit dem vorliegenden Themenschwerpunkt nicht darum, aus der sicheren Warte der distanzierten Betrachtung wohl ausgewogene Texte zu präsentieren. Wir wollten Autorinnen und Autoren für einmal die Gelegenheit bieten, direkt und handfest ­ vielleicht manchmal auch eine Spur einseitig und ungerecht ­ in Vergangenheit und Gegenwart eigenen Schaffens und Denkens zu wühlen. Gleichzeitig forderten wir sie auf, so zu schreiben, wie sie es gerade für richtig erachteten, essayistisch, ausschweifend, auch polemisch zu werden. Kurz: Sie bekamen von uns carte blanche. Und sie haben sie auch genutzt! Verfasst wurden Beiträge, die ­ bisweilen wohl über die bewusste Intention der Autorinnen und Autoren hinaus ­ in einem umfassenderen Sinne Zeugnis von der Erotik der Geschichte ablegen und dabei auch weit über das Feld von Macht und Ohnmacht hinausgehen.
Im ersten Teil skizzieren zwei Historiker, ein Filmemacher und eine Historikerin ihre persönlichen Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit Geschichte. Sacha Zala thematisiert unter dem Titel «Wir kennen nur eine einzige Wissenschaft, die Wissenschaft der Geschichte». Unzeitgemässe Betrachtungen eines «Junghistorikers» seine Einstellung zur Geschichtswissenschaft vor dem Hintergrund der Frage, welche Bestimmung die Geschichtswissenschaft für die Gesellschaft erfüllen soll. Sophie Pavillon beleuchtet einen anderen Aspekt der mitunter schwierigen Beziehungen zwischen Geschichtswissenschaft und Gesellschaft. In ihrem Beitrag Histoire et pouvoir: un marché exclusif? reflektiert sie den Zusammenhang zwischen materieller Abhängigkeit bzw. Unabhängigkeit und Gedankenfreiheit. Georg Kreis geht in seinem Artikel Niklaus Meienberg nach 25 Jahren: ein Kommentar zu einem Kommentar auf seine Kritik aus den 70er-Jahren am Film über die «Erschiessung des Landesverräters Ernst S.» ein. Er macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass sowohl gesellschaftliche Rahmenbedingungen als auch persönliche Erfahrungen die Formulierung von Geschichtsbildern prägen und damit auch einem dauernden Wandel unterwerfen. Den Abschluss macht Frédéric Gonseth, der unter dem Titel Du côté de l'histoire à l'ombre du pouvoir mit seinem geschärften Blick des Filmemachers Fragen der Macht und Ohnmacht von Geschichte thematisiert.
Der zweite Teil präsentiert mit einer Textcollage und einem Fotobeitrag ebenso persönliche als auch ungewöhnliche und ungewohnte Darstellungsformen. Die Textcollage Reflexionen des eigenen Handelns umfasst Kurzbeiträge der traverse-Beirätinnen und -Beiräte Martin Schaffner, Giuseppe Fossati, Peter Pfrunder, Susanna Burghartz, Guy P. Marchal, Claude Calame, Christoph Graf und Elisabeth Joris. Sie alle haben sich freundlicherweise bereit erklärt, ihre Sicht von der Macht und Ohnmacht der Geschichte knapp zu skizzieren und damit unseren Leserinnen und Leser eine Möglichkeit zu bieten, sie einmal von einer anderen, eher ungewohnten Seite kennen zu lernen. Ebenfalls ungewohnt für Historikerinnen und Historiker ist sicher auch der Fotobeitrag von Dominik Labhardt, der Bilder zur Erotik der Geschichte präsentiert, die wenig gemeinsam haben mit dem, was Historikerinnen und Historikern als Erstes in den Sinn kommt, wenn sie in diesem Zusammenhang an Macht und Ohnmacht denken.
Im dritten Teil setzen sich zwei Historikerinnen und zwei Historiker mit der Frage auseinander, welche Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen, dass Geschichtswissenschaft ungehindert und damit erfolgreich betrieben werden kann. Im Sinne eines Kontrapunkts zum ersten Teil, der in erster Linie Einblicke in persönliche Erfahrungen der Autorinnen und Autoren erlaubt, geht es mit diesen Beiträgen darum, einige allgemeinere Überlegungen anzustellen. Sarah Vanessa Losego verweist mit ihrem Artikel Die soziale Logik (auto)biografischen Erinnerns auf einen Aspekt von Macht und Ohnmacht, der häufig vergessen geht: Sie zeigt auf, wie selektiv sich die Konstruktion von Erinnerung im Hinblick auf deren gesellschaftliche Geltung vollzieht und damit zur Legitimierung von sozialer Dominanz beiträgt. Einem in den letzten Jahren sehr oft thematisierten Aspekt von Macht und Ohnmacht widmet sich Roland Gysin. Sein Beitrag Vom Nutzen der Historie in der Privatwirtschaft. Historikerinnen und Historiker forschen in Schweizer Firmen über Geschäfte in Nazideutschland stellt die kritische Frage nach den gegenwärtigen Arbeitsbedingungen in den Archiven der Privatwirtschaft und nach den daraus abzuleitenden Folgerungen für die Zukunft. Jörg Fisch entwickelt in seinem Artikel Die Historie und das Jüngste Gericht anhand zweier Beispiele die These, wonach historische Urteile permanent einer Revision bedürfen, um nicht zu juristischen Urteilen zu werden. Die heiklen Beziehungen zwischen Geschichtswissenschaft und Justiz werden anschliessend auch von Brigitte Studer thematisiert. Unter dem Titel Geschichte als Gericht ­ Geschichte vor Gericht. Oder: Wie justiziabel ist die Historie? geht sie diesem in den letzten Jahrzehnten gewachsenen Spannungsverhältnis und dem damit verbundenen Konfliktpotenzial nach.
Und die Erotik der Geschichte? Können wir sie nun dank dieser Beiträge präziser fassen? Wir hoffen es. Denn zeigen die zusammengestellten Texte und Bilder nicht deutlich, dass unser Verhältnis zu Vergangenheit und Geschichte ein sehr emotionales bleibt? Und dieses Verhältnis letztlich auch davon lebt, dass wir enthüllen wollen, was die verstrichene Zeit verborgen hält, so wie wir verhüllen wollen, was die Vergangenheit uns unter die Nase reibt?


Résumé

Pouvoir et impuissance - L'Erotisme de l'histoire

Simone Chiquet, Thomas Hildbrand

Traduction: Chantal Lafontant

Le thème du numéro actuel de traverse a été divulgué au mois d'octobre 1998. Il était alors question de réaliser un dossier intitulé L'érotisme de l'histoire. Les personnes auxquelles nous firent part de ce projet réagirent avec une certaine irritation. De plus, lorsque nos interlocuteurs appartenaient à la communauté des historiennes et des historiens, ils ne manquaient pas d'exprimer une certaine stupeur quant à nos prétentions. «L'histoire, érotique? Tout au plus comme argument de vente, n'est-ce pas?»
Aujourd'hui comme hier, nous sommes persuadés que l'histoire ­ également dans sa dimension scientifique ­ possède un caractère érotique. Auprès des auteur/es, dont nous voulions nous assurer la collaboration pour ce numéro, nous avons choisi néanmoins une voie «camouflée» en annonçant un dossier thématique intitulé «Pouvoir et impuissance de l'histoire». Le pouvoir et l'impuissance constituent en effet des éléments essentiels tant de l'érotisme que de l'histoire et de la science historique. Notre projet trouva un écho très favorable auprès des personnes contactées; plusieurs d'entre elles se sont montrées particulièrement inspirées par la question du pouvoir. De toute évidence, le pouvoir représente aux yeux des historiennes et des historiens un thème central qu'ils considèrent important aussi bien pour la définition de leur identité (scientifique) que pour la compréhension de leur rôle dans la société. Mais c'est en dernier lieu grâce à nos auteur/es que l'érotisme de l'histoire, tel qu'il est décrit et présenté dans ce numéro de traverse, est aussi fortement empreint des notions de pouvoir et d'impuissance, d'où notre décision de modifier légèrement le titre du dossier.
Quelle attraction exerce à proprement parler l'histoire? Pourquoi les historiennes et les historiens se complaisent-ils dans le rôle de celui qui dévoile? Pourquoi et de quelle manière l'histoire est-elle utilisée pour voiler le passé? Comment peut-on décrire les liens qui unissent les chercheuses et les chercheurs avec leurs thématiques? Sont-ils seulement de nature rationnelle? N'expriment-ils pas également des aspects émotionnels? Quelle fascination exercent l'authentique, le document d'archives, l'ancien? Le professionnalisme des historiennes et des historiens les empêchent-ils vraiment de succomber au charme du passé?
De telles questions appellent des réponses personnelles. Ce dossier thématique n'entend pas proposer des textes pondérés, écrits avec assurance et recul. Nous souhaitons pour une fois offrir aux auteur/es la possibilité de confronter directement ­ peut-être parfois aussi avec partialité et sans équité ­ leur propre création et leur propre pensée avec le passé et le présent. En même temps, nous avons convié les auteur/es à écrire sous une forme qui soit la mieux adaptée à leurs propos sous une forme essayiste et/ou même polémique; ils ont ainsi reçu carte blanche et ils en ont fait bon usage. Les contributions finales témoignent, dans un sens large, de l'érotisme de l'histoire ­ parfois probablement au-delà des intentions conscientes des auteur/es ­ et dépassent ainsi le seul cadre de la question du pouvoir et de l'impuissance.
Dans la première partie, deux historiens, un producteur de film et une historienne évoquent leurs expériences personnelles dans leurs confrontations avec l'histoire. Dans un article intitulé «Wir kennen nur eine einzige Wissenschaft, die Wissenschaft der Geschichte». Unzeitgemässe Betrachtungen eines «Junghistorikers», Sacha Zala présente son attitude à l'égard de la science historique, tout en s'interrogeant sur la tâche que doit remplir l'histoire dans la société. Sophie Pavillon éclaire un autre aspect des relations parfois difficiles entre l'histoire et la société. Dans son article Histoire et pouvoir: un marché exclusif?, l'auteure rend compte des liens qui existent entre dépendance matérielle ou indépendance et liberté de pensée. Georg Kreis, dans un texte intitulé Niklaus Meienberg nach 25 Jahren: ein Kommentar zu einem Kommentar examine l'article critique qu'il a publié dans les années 1970 sur le film «Erschiessung des Landesverräters Ernst S.». Il met ainsi en exergue que tant les conditions sociales que les expériences personnelles influent sur l'écriture de l'histoire, notre vision du passé étant soumise à un changement continuel. Pour conclure, Frédéric Gonseth avec son regard affilé de producteur de film thématise la question du pouvoir et de l'impuissance de l'histoire dans sa contribution Du côté de l'histoire à l'ombre du pouvoir.
Composée d'un recueil de textes plus courts et d'un dossier photographique, la deuxième partie de ce numéro présente également des développements personnels, peu habituels et insolites. La section intitulée Réflexions sur sa propre pratique se compose de brefs articles rédigés par des membres du comité scientifique de traverse: Martin Schaffner, Giuseppe Fossati, Peter Pfrunder, Susanna Burghartz, Guy P. Marchal, Claude Calame, Christoph Graf et Elisabeth Joris. Tous ont aimablement accepté d'évoquer brièvement leurs points de vue sur le pouvoir et l'impuissance de l'histoire. Ils nous offrent ainsi la possibilité de les connaître une fois sous un angle différent et plutôt inhabituel. Le dossier photographique de Dominik Labhardt intitulé Zur Erotik der Geschichte: work in progress présente pour sa part une contribution qui apparaîtra certainement tout aussi étonnante aux yeux des historiennes et des historiens. Celle-ci contient des images ayant trait à l'érotisme de l'histoire qui ont à premier vue peu de choses en commun avec ce que les historiennes et les historiens associent au pouvoir et à l'impuissance.
Dans la troisième partie, deux historiennes et deux historiens débattent des conditions cadres nécessaires pour que l'histoire s'exerce sans entrave et avec succès. En contrepoint de la première partie de ce dossier qui jette avant tout un éclairage sur les expériences personnelles des auteur/es, ces contributions proposent quelques réflexions d'ordre plus général. Sarah Vanessa Losego met en exergue dans son article Die soziale Logik (auto)biographischen Erinnerns un aspect du pouvoir et de l'impuissance souvent oublié: la construction du souvenir s'effectue de manière sélective en considération de sa valeur au sein de la société contemporaine et contribue ainsi à légitimer une domination sociale. Roland Gysin analyse un aspect du pouvoir et de l'impuissance de l'histoire très souvent examiné durant ces dernières années. Intitulé Vom Nutzen der Historie in der Privatwirtschaft. Historikerinnen und Historiker forschen in Schweizer Firmen über Geschäfte in Nazideutschland, son article soulève la question critique des conditions de travail actuelles dans les archives d'entreprises privées et des conséquences qu'il convient d'en tirer pour le futur. Jörg Fisch dans son texte Die Historie und das Jüngste Gericht développe à l'aide de deux exemples la thèse selon laquelle les jugements de l'histoire nécessitent d'être révisés en permanence pour ne pas se transformer en jugements juridiques. Quant à Brigitte Studer, elle examine également les rapports délicats entre histoire et justice. Son article Geschichte als Gericht ­ Geschichte vor Gericht. Oder: Wie justiziabel ist die Historie? analyse leurs relations tendues qui n'ont fait que s'accroître au cours de ces dernières décennies ainsi que le potentiel de conflits qu'elles recèlent.
Et l'érotisme de l'histoire? Ces contributions nous permettent-elles de mieux le cerner? Nous l'espérons. Les articles réunis dans ce dossier ne montrent-ils pas clairement que notre lien avec le passé et l'histoire demeure très émotionnel? En dernier lieu, ce rapport ne résulte-t-il pas aussi de notre volonté à dévoiler les choses que le temps écoulé enfouit et à voiler ce que le passé met trop directement sous nos yeux?


Die zweisprachige Zeitschrift versteht sich als Forum der Geschichtsforschenden in der Schweiz mit einem Horizont, der über Landes- und Fachgrenzen hinausreicht. «Traverse» ist sowohl eine historische Fachzeitschrift als auch ein Organ, das einem interessierten Publikum Einblick in aktuelle historische Forschung gibt und deren Beitrag zu gesellschaftlich relevanten Fragen diskutiert. Zudem versteht sich die Zeitschrift als Publikationsorgan für jüngere Forschende.

Cette revue bilingue se définit comme un forum pour les historiennes et historiens suisses et s’efforce de dépasser les frontières nationales et entre les disciplines. «Traverse» est non seulement une revue d’histoire mais aussi un organe qui offre à tout public intéressé une entrée dans la recherche historique récente et apporte sa contribution à des débats de société. La revue favorise en particulier la publication de jeunes chercheuses et chercheurs.

Ab Nummer 1/2019 kann die traverse auch digital im Abonnement oder als Einzelheft bezogen werden.

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