Joachim Vadian, 1483/84–1551

Humanist, Arzt, Reformator, Politiker

Mit Beiträgen von Rezia Krauer und Clemens Müller

Gebunden
2017. 392 Seiten, 200 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1405-2
CHF 48.00 / EUR 48.00 
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Die Reformation in der Stadt St. Gallen ist fest mit dem Namen Joachim Vadian (1483/84–1551) verbunden. Der Kaufmannssohn studierte an der Universität Wien Medizin und machte Karriere als neulateinischer Dichter und Geograph. Er liess sich in St. Gallen nieder, um in seiner Heimat das Leben als Humanist und Arzt weiterzuführen. Unter dem Einfluss der Publikationen Luthers lösten glaubensbezogene Studien und Diskussionen die humanistischen Forschungen ab. In der schrittweisen Einführung der Reformation und in den wechselvollen Auseinandersetzungen mit der benediktinischen Fürstabtei spielte Vadian, der zum Bürgermeister aufstieg, eine massgebliche Rolle. Reformatorisches Gedankengut steckt auch in den innovativen Forschungen zur Kirchen- und Landesgeschichte, die Vadians Nachruhm als Historiker begründeten.

bis 2014 Bibliothekar der Vadianischen Sammlung der Ortsbürgergemeinde St. Gallen. Er publizierte Handschriftenkataloge, Studien zur Bibliotheksgeschichte, zur Handschriftenkunde, zur Chronistik und zur Personengeschichte.


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Inhalt

Vorwort

1 Vadianverehrung und Vadianforschung

2 Schüler in St. Gallen

3 Student, lateinischer Dichter und humanistischer Dozent an der Universität Wien 1502–1518

3.1 Grundstudium
3.2 Magister an der Universität Wien
3.3 Schüler und Freunde, Neider und Widersacher
3.4 Der Humanistenkreis am Poetenkolleg
3.5 Reden und Dichtungen
3.6 Medizinstudium
3.7 Geographische Studien

4 Arzt, Reformator und Bürgermeister in St. Gallen 1519–1531

4.1 Humanist in der Ostschweiz
4.2 Haus, Familie und Beruf
4.3 Reformationsdiskussionen
4.4 Richtungsentscheidungen
4.5 Reformation in Kirche und Gesellschaft
4.6 Stadt und Fürstabtei St. Gallen
4.7 St. Gallen ohne Fürstabtei

5 Politiker, Verteidiger der Reformation und Geschichtsforscher in St. Gallen 1532–1551

5.1 Die Restitution der Fürstabtei
5.2 Alltag, Familie, Reisen
5.3 Briefe, Bücher, Arbeitsmaterialien
5.4 Geographie und Frühmittelalterstudien
5.5 Mahner und Vermittler in Kirche und Politik
5.6 Kirchengeschichtliche und historische Forschungen
5.7 Die Regelung der Hinterlassenschaft

6 Vadians Vermächtnis

Exkurse

1 Geburtsdatum und Name
2 Farrago centum plus minus axiomatum
3 Werkübersicht
4 Bibliothek
5 Vadians handschriftlicher Nachlass (ohne Briefe)
6 Briefsammlung (Rezia Krauer)
7 Josua Kesslers Trauergedichte auf Vadian (Clemens Müller)
8 Über diese Biographie

Anhang

- Abkürzungen
- Handschriften und handschriftliche Notizen in Drucken
- Gedruckte Quellen
- Literatur
- Abbildungsnachweis
- Personenregister


Pressestimmen

«The last extensive biography of this great humanist was written by Werner Näf in two volumes more than seventy years ago and has been until now the only standardwork on Vadian. In the book under review, produced for the 500th anniversary of the reformation, Rudolf Gamper (librarian of the Vadianische Sammlung until 2014) comments on subsequent publications about Vadian, integrating them into a new biography of the Swiss polymath. While Näfʼs study was closely connected to the history of St Gallen, Gamper’s well-written book focuses on Vadianʼs life story. Gamper’s introduction is particularly helpful as a summary of each of the six chapters and reveals a thoughtfully structured study. [...] The wide range of subjects presented in this biography shows Vadianʼs solid and high education. Even if cartographical studies formed only one part of his wide-ranging interests, this book is a must-have for everyone who is interested in humanism.»

Imago Mundi, Band 72/1 (2020), Thomas Horst

«Rudolf Gamper versteht es meisterlich, Leben und Werk des Gelehrten, seine Netzwerke, Apekte des Alltagslebens, die zeitgenössischen Strukturen und Geschehnisse stimmig miteinander zu verbinden und damit eine Biographie vorzulegen, die den Fachmann wie den interessierten Laien zufriedenstellt – und ohne Zweifel für lange Zeit das Mass der Dinge sein wird!»

SchrrVGBodensee138 (2020), Alois Niederstätter

«Herausgekommen ist eine konventionelle, solide gearbeitete Biographie, die nicht zuletzt für ein breiteres Publikum von Interesse sein dürfte. Seine durchweg gut zu lesende Darstellung orientiert Gamper an der einschlägigen Forschung. [...] Wie ein Leitmotiv ziehen sich Passagen durch die Biographie, in denen Gamper anhand von Vadians Randbemerkungen und Notizen dem Gelehrten bei der Arbeit über die Schulter schaut und so das fortgesetzte Ineinandergreifen von Lesen, Annotieren, Schreiben und Redigieren als Movens des Gelehrtenlebens aufzuzeigen vermag. Unterstützt wird dieser darstellerische Zugriff durch die Bildauswahl, die einen Schwerpunkt auf Buchseiten und Handschriften legt. Nicht nur in diesem Punkt ist die Ausstattung des Buches ausgesprochen reich ausgefallen. Zahlreiche farbige Abbildungen, Karten und Graphiken dienen dabei nicht allein der Zier, sondern bereichern durch die geschickte Auswahl die Ausführungen inhaltlich, konkretisieren und veranschaulichen sie. Da die Verzahnung mit dem Haupttext zumeist gegeben ist, kann Gampers Buch in dieser Hinsicht nur als vorbildlich angesehen werden.»

Zeitschrift für Historische Forschung 46 (2019) 1, Jan-Hendryk de Boer

«Reich illustrierte Biographie des St. Galler Arztes, Reformators, Bürgermeisters und Historikers. Das Werk folgt den einzelnen Lebensstationen Vadians, die vor allem aus den Verbindungen zu seinem jeweiligen Umfeld nachgezeichnet werden. Eine Reihe von Appendices insbesondere zu den Werken und Briefen Vadians sowie eine zweisprachige Präsentation seiner Thesen zur Beichte, einem der grundlegenden Texte der St. Galler Reformation, runden den Band ab.»

Archiv für Reformationsgeschichte, Beiheft Literaturbericht 46/47 · 2017/2018, Ueli Zahnd

«This new biography by Rudolf Gamper, retired director of the Vadianische Sammlung in St. Gallen's cantonal library, presents St. Gallen's most famous native son to a twenty-first century audience. He addresses two different groups scholars concerned with Vadian's place in the sixteenth century, and more general readers wanting an accessible introduction to Vadian's life and importance. Writing for both groups is not an easy task, but with this biography Gamper has succeeded admirably. [...] Gamper's work is an attractive and very readable overview of Vadian's life and importance. The biography is richly illustrated with color images of books, manuscripts, letters, and images from the Vadianische Sammlung. [...] This new biography is the ideal one-volume introduction to Vadian's life and to Vadian scholarship, and it will be the starting point for a new generation of researchers.»

H-Soz-Kult, 22.8.2018, Amy Nelson Burnett, Department of History, University of Nebraska-Lincoln

«Gampers neue Vadian-Biografie liest sich äusserst spannend; sie ist einerseits sehr gelehrt und beruht auf einer Fülle von gedrucktem und ungedrucktem Material, und andererseits sehr konkret, kurzweilig und äusserst gut illustriert, wohl das Beste, was man von einer Biografie sagen kann.»

Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte 2018, Kathrin Utz Tremp

«The present biography written by Rudolf Gamper takes into account all sides of Vadian’s historical persona. This persona is mirrored in the written documents relevant to Vadian’s life and work that richly illustrate this sumptuous volume. The documentation reflects the author’s profound connoisseurship as he has been for twenty years the librarian of the Vadian collection, that is, the guardian of the Vadian papers, in St. Gall. As such, he gives special consideration to another dimension of Vadian’s life. Apart from being a politician called to steer his hometown through a particularly eventful and troubled period, Vadian was also, and perhaps more importantly, a renowned humanist scholar. […]
Rudolf Gamper’s splendid new biography is an extremely readable and very insightful piece of scholarly work.»

The Sixteenth Centrury Journal, L/4 (2019), Georg Modestin

«Das Buch wird ein Referenzwerk bleiben. [...] Die Qualität des hier anzuzeigenden und nicht genug zu empfehlenden Buchs besteht in seiner Nüchternheit. [...] Wer die Vadian-Biografie Gampers liest, wird bereichert.»

Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 3/2018, Frank Jehle, St. Gallen

«Als wichtigste Neuerung führte Joachim Vadian den Gedanken des Wandels und der Entwicklung aller Dinge in die Landesgeschichte ein und setzte damit in der eidgenössischen Geschichtsschreibung neue Massstäbe.»

Cartographica Helvetica, Newsletter 5 /2017