Literarische Moderne in Olten
Die «Walter-Drucke» im Kontext der Schweizer Literatur der 1960er-Jahre
Gebunden
2016. 208 Seiten, 4 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1328-4
CHF 38.00 / EUR 34.00 
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Von 1964 bis 1966 gaben Otto F. Walter und Helmut Heissenbüttel im Oltner Walter-Verlag die Reihe Walter-Drucke heraus. Zwölf Bände platzierten die beiden in dieser progressiven Textsammlung, darunter Arbeiten von H. C. Artmann, Peter Bichsel, Francis Ponge oder Ernst Jandl.
Vor dem Hintergrund des literarischen Feldes in der Schweiz der Sechzigerjahre rekonstruiert die Arbeit anhand von noch weitgehend unveröffentlichtem Archivmaterial des Walter-Verlags die Planung der Walter-Drucke. Insbesondere der Briefwechsel zwischen den Herausgebern beschäftigt sich wiederholt mit der Frage nach den Merkmalen moderner Literatur und mit deren Durchsetzung gegen konservative Widerstände. Die Analyse von ausgewählten Texten zeigt auf, welche neuen Schreibverfahren die Walter-Drucke der deutschsprachigen Literatur verfügbar gemacht haben.
Insgesamt wird die Reihe als eine wichtige Dokumentation der Moderne im literarischen Leben der Schweiz in den Sechzigerjahren erkennbar.

Georg Gerber studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Zürich. Er ist Lehrer für Deutsch und Philosophie an der Kantonsschule Zug. Zuvor war er Assistent am Deutschen Seminar der Universität Zürich.


Aufsätze im Chronos Verlag

Inhalt
1 Einleitung
1.1 Verlauf der Darstellung
1.2 Forschungsstand und Quellen

2 Der Weg der Schweizer Literatur in die Sechzigerjahre
2.1 Die geistige Landesverteidigung
2.2 Antimoderne Tendenzen in der Schweizer Germanistik
2.3 Das literarische Feld der Jahre 1933–1945
2.4 Das Kriegsende 1945 und das literarische Leben danach
2.4.1 Die Zeitschrift hortulus
2.5 Frisch, Dürrenmatt und Gomringer – Forderungen nach einer neuen Kunst

3 Die literarischen Sechzigerjahre
3.1 Eine breite Verlagslandschaft
3.2 Wichtige Autoren und Debüts
3.3 Formale Neuerungen und thematische Erweiterungen
3.4 Der Streit um die literarische Moderne
3.5 Schwierigkeiten der Literaturkritik
3.6 Ästhetische Entwicklungen und deren Vorbilder
3.7 Krise im Schweizerischen Schriftstellerverein

4 Der Walter-Verlag – Geschichte und geistige Ausrichtung
4.1 Daten der Verlagsgeschichte
4.2 Der Gründer Otto Walter
4.3 Die Publikationen des Walter-Verlags
4.4 Otto F. Walters literarisches Programm und seine eigenen schriftstellerischen Anfänge

5 Von Rändern und Zentren – eine vorläufige Zusammenfassung

6 Die Walter-Drucke
6.1 Zeitliche Planung und Herausgeberschaft
6.2 Auswahl der Texte und ökonomische Überlegungen
6.3 Die Ausstattung der Bände
6.4 Absatz und Rezeption der Walter-Drucke
6.5 Fortsetzung mit den Luchterhand-Drucken

7 Einzelne Walter-Drucke im Blick
7.1 Sammlung zu einer Sammlung neuer Bücher (Walter-Druck 0)
7.2 Peter Bichsel: Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann
kennenlernen (Walter-Druck 2)

7.3 Francis Ponge: Die literarische Praxis (Walter-Druck 4)
7.4 Gerda Zeltner-Neukomm: Die eigenmächtige Sprache
(Walter-Druck 8)

7.5 Ernst Jandl: Laut und Luise (Walter-Druck 12)

8 Die Walter-Drucke und die Schweizer Literatur der Sechzigerjahre

9 Schluss