Museum für Kommunikation, Kurt Stadelmann (Hg.)
Kätter-Briefe
Die Familie Abbühl in Guttannen und Amerika (1851–1932)
Mit Beiträgen von Walter Schläppi-Kuster, Marianne von Bergen, Ernst Rufibach, Katharina von Steiger
Schriftenreihe des Museums für Kommunikation, Bern
Gebunden
2015. 304 Seiten, 65 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1302-4
CHF 44.00 / EUR 40.00 
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Mehr als hundert Briefe wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Familie Abbühl, genannt Kätters, zwischen dem Berner Oberland und den USA ausgetauscht. Die ältesten verfasste der 1851 ausgewanderte Arnold Abbühl. Mehrheitlich stammen die Briefe von seinen Nichten und Neffen, den sechs Geschwistern Abbühl, von denen vier eine neue Heimat in Nordamerika suchten. Sowohl die Schreiben der ausgewanderten Melchior, Kaspar und Anna Abbühl sind grösstenteils erhalten geblieben wie auch diejenigen von Katharina, Margaretha und Arnold an ihre Geschwister in der Ferne. Die Briefe erlauben tiefe Einblicke in die damaligen Lebensverhältnisse im Haslital und in Amerika.
Die Briefe der Auswanderer Abbühl berichten von der Reise über den Atlantik, von Landwirtschaft, Wetter und Katastrophen, vom Alltag und vom Zusammenleben in Nordamerika; die Daheimgebliebenen erzählen von wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, von Unglücksfällen im Haslital, von Klatsch, Strassenbau, Krankheit und Schicksalsschlägen sowie vom Heimweh und vom Fernweh. Dieser reiche Schatz der Kätter-Briefe wird ergänzt durch zeitgenössische Fotografien, biografische Kommentare sowie Erläuterungen zum historischen Kontext.

Ausstellungskurator am Museum für Kommunikation in Bern. Autor und Herausgeber von Fachpublikationen zur Telekommunikation, ihren Entwicklungen und ihren Auswirkungen auf Kommunikation und Gesellschaft. Mitherausgeber von Schweizer Kriminalromanen als Reprints.


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Textauszug
«Boden, den 22. Oktober 1888

Werther Onkel Arnold und Familie!
Schon lange vorher wollte ich euch schreiben, konnte mich aber nicht recht entschliessen was ich thun soll. Jetzt habe ich den festen Entschluss gefasst, dass wenn ihr so gut sein solltet und mir 150 Thaler Geld schicktet, noch diesen Herbst wieder zu euch in Amerika zu kommen.
[…]
Von Guttannen wandert diesen Herbst in Amerika Melch. Streun Sigrist mit Familie. Das Geld wurde ihm von Theilorville Pa. geschickt.
Einige andere Familien sagen auch davon, dass Kaspar Nägelis im Boden ihre sämtliche Liegenschaft im Stiche lassen wolle und noch diesen Herbst zu ihren zwei Brüdern nach Kansas, welchen es dort, wie sie schreiben, gut gefällt.
Ihre Familie besteht hier noch aus dem alten Greti, Kaspar, Alexander und meiner Schwester Greti und zwei kleine Mädchen und Hanses Mädchen. Das alte Greti sagt, es gehe nicht mit, wird sich aber wohl anders besinnen. Sie fangen an Vieh, Heu und Kartoffel zu verkaufen. Da hätte ich gute Gesellschaft.
Die M

Pressestimmen
«Es war ein jahrelanges Werweissen über den Ozean, in den Briefen spiegelt sich ein Hin und Her, was nun klüger sei – ganz auf Amerika zu setzen oder es bleiben zu lassen. Vor allem aber teilte man sich mit, wie das Wetter spielt, wie viel ein Liter Milch kostet oder ein Sack Hafer, ob ein Kind erkrankt ist oder wie viel Geld der Verkauf einer Kuh gebracht hat. Es sind diese ganz banalen, alltäglichen Mitteilungen, welche die ‹Kätter-Briefe› zu einzigartigen Zeugnissen des Lebens hüben wie drüben machen.» Susanne Rothenbacher, Schweizer Familie