Klasse und Kultur
Verhandelte Identitäten in der Schule
Zürcher Beiträge zur Alltagskultur, Band 12
Broschur
2002. 232 Seiten
ISBN 978-3-0340-1182-2
CHF 38.00 / EUR 31.00 
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Wie gestaltet sich kulturelle Identität in einem so genannt multikulturellen Umfeld? Dieser Fragestellung geht die hier vorgelegte ethnografische Untersuchung nach, und zwar am Beispiel einer 2. Realschulklasse mit Schüler/innen aus zwölf verschiedenen Herkunftsnationen in Zürich. Kulturelle Identität ist primär gelebte Alltagspraxis, sie entwickelt sich in Prozessen des Aushandelns, Vergleichens und Bewertens. Wie gehen die Jugendlichen damit um, dass sie aus soziokulturell unterschiedlichen Feldern stammen, unter welchen Umständen wird ihre Herkunft zur Last und wann zur Ressource? Die Untersuchung zeichnet ein Bild von Jugendlichen, die sich – im Austausch mit anderen Jugendlichen, beeinflusst von Medien und gesellschaftlichen Diskursen – kulturelle Symbole und Systeme aneignen, um sich in ihrem sozialen Umfeld zu behaupten und zu einer akzeptablen Position zu gelangen. Die Beschreibung geht nahe an die Schüler/innen heran und zeigt sie aus einer unspektakulären Alltagsperspektive, die den Blick frei macht für die feinen und komplexen Verhandlungen rund um eine sich bildende Identität.
Die Autorin zeigt dabei auf, dass die Entwicklung kultureller Identität bei Kindern von Migrant/innen nicht primär als «Sonderfall» untersucht werden muss, und geht ein auf die wichtige Rolle der Anerkennung in diesem Prozess.

Gisela Unterweger studierte Sozialpsychologie und Volkskunde in Zürich. Sie arbeitet als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Zürich.


Bücher im Chronos Verlag

In dieser Publikationsreihe des Instituts für Populäre Kulturen der Universität Zürich stehen Dissertationen im Vordergrund. Die Beiträge sind einem alltagskulturellen Zugang verpflichtet und umfassen historische und gegenwartsbezogene Probleme, Ethnografien von ländlichen und urbanen Lebenswelten, theoretische Diskussionen sowie Analysen konkreter Objekt- und Symbolkulturen.