Das Wunder des Baums

Roman

Aus dem Nachlass herausgegeben und mit einem Nachwort von Sofie Decock, Walter Fähnders und Uta Schaffers
Schweizer Texte, Neue Folge, Band 33
Gebunden
2011. 295 Seiten, 9 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1063-4
CHF 38.00 / EUR 34.00 
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Nach ihrer grossen Afghanistanreise, die sie zusammen mit Ella Maillart unternommen hatte, und ihrem desaströsen USA-Aufenthalt reiste Annemarie Schwarzenbach 1941 nach Belgisch- und Französisch-Kongo, um von dort aus Anschluss an die Operationen des France libre zu finden. Durch politische Verdächtigungen in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt, machte sie sich an die Niederschrift von «Das Wunder des Baums». Der Roman erzählt die Geschichte von Marc, einem Schweizer, der während des Zweiten Weltkrieges mit den kolonialen Behörden im Kongo in Konflikt gerät, der zeitweilig interniert und schliesslich wieder entlassen wird.
Das Interesse an diesem verschlüsselten und irritierenden Text gilt einem inneren Prozess, den der Protagonist unter Strapazen durchläuft und der auf komplexe Weise auf Kontexte jener Zeit verweist. Es ist ein Afrika-Roman, der dann doch, wie im Nachwort der Herausgeber verdeutlicht wird, keiner ist. Es ist zudem ein Roman über den Zweiten Weltkrieg, der aber fernab von den Kriegsschauplätzen spielt, und es ist schliesslich ein Roman der Apokalypse und der Utopie. Der Erstdruck dieses Romans, der ihr letztes grosses Werk bleiben sollte, eröffnet so neue Blicke auf das Werk von Annemarie Schwarzenbach.

Die HerausgeberInnen:

Sofie Decock: Postdoktorandin an der Universität Gent. Arbeitsgebiete: Reiseliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts, Theorien zu Raum, Gender und Interkulturalität.

Walter Fähnders: Apl. Professor für Neuere Germa­nis­tik an der Universität Osnabrück. Arbeitsgebiete: deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts, Literatur und Kultur sozialer Bewegungen, Avantgarde.

Uta Schaffers: Professorin für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Universität Koblenz-Landau. Arbeitsgebiete: interkulturelle Litera­turwissenschaft und Reiseliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts.


Annemarie Schwarzenbach (1908–1942) wurde erst vor gut zwei Jahrzehnten wieder­entdeckt. Mittlerweile zählen ihre Romane, Erzählungen, Reiseberichte, Reportagen zum Kanon der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts.


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Inhalt

Das Wunder des Baums:

I. Teil: Der Prozess
II. Teil: Die Entlassung
III. Teil: Die Stufen des Unendlichen

Editorische Notiz
Textvarianten
Nachweis der Abbildungen
Nachwort
Danksagung


Pressestimmen

«Dieser Nachlassroman, den sie für ihren besten hielt, wird nun, 70 Jahre nach seinem Entstehen, erstmals veröffentlicht. [...] Gut möglich, dass der irritierende Text mit moderner Erzählstruktur [...] seine Verfasserin wenigstens in Sichtweite des Literaturolymps bringt.»
ALPS


«So bleibt ‹Das Wunder des Baums› Annemarie Schwarzenbachs letztes grosses Vermächtnis, das nun erstmals greifbar ist. [...] Mit dieser Edition ist ein blinder Fleck weggewischt, und die Leserinnen und Leser können sich nun selber ein Bild über Schwarzenbachs letzten grossen Roman machen.»
Daniel Arnet, Tages-Anzeiger


«Die ausgedehnten Reflexionen sind keine leichte Lektüre. Wohl aber ist es ein mutiges Unterfangen, auf so komplexe und singuläre Weise der eigentlichen Sprach- und Fassungslosigkeit entgegenzutreten angesichts eines Weltkriegs, dessen Ausgang damals niemand erahnen konnte.»
Andrea Bollinger, Basler Zeitung


«Besonders lobenswert an der Ausgabe von ‹Das Wunder des Baums› ist die sorgfältige und zuverlässige Editierung des Textes – was für die bisherigen Veröffentlichungen von Schwarzenbachs Werken leider nicht selbstverständlich ist.»
Kira Schmidt, Acta Germanica


«Dieser Roman lebt wie nur wenige Texte der Autorin von ihrer Person, indem er Rückschlüsse auf ihre persönliche wie existentielle Verzweiflung über ihr persönliches Scheitern sowie über den zum damaligen Zeitpunkt noch ungebrochenen Siegeszug Nazideutschlands zulässt.
[…] So ist ‹Das Wunder des Baums› ein Dokument der Resignation, eine schmerzvolle Lektüre der Traurigkeit und des Versuchs, sich davon zu überzeugen, dass zumindest das Instrument der Sprache noch dazu taugt, sich der eigenen Existenz zu vergewissern.»
Gudrun Hauer, Lambda Nachrichten