Zwischen Masse, Markt und Macht

Das Medienunternehmen Ringier im Wandel (1833–2009)

Gebunden. 2 Bände
2011. 1078 Seiten
ISBN 978-3-0340-0952-2
CHF 98.00 / EUR 80.00 
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Die Geschichte Ringiers ist ohne Zweifel ein Erfolgs­kapitel der Schweizer Wirtschafts- und Mediengeschichte. «Schweizer Illustrierte», «Blick» oder «Cash» können heute als Meilensteine gelten, die den Schweizer Journalismus im 20. Jahrhundert geprägt und die Branche verändert haben. Doch der Aufstieg Ringiers verlief keineswegs kontinuierlich. Wie bei keinem anderen Unternehmen sind mit dem Namen und seinen publizistischen Produkten in der öffentlichen Wahrnehmung beispielloser Erfolg, aber auch Pleiten, Skandale und Affären verbunden.

Peter Meier und Thomas Häussler liefern erstmals eine umfassende, wissenschaftlich fundierte und kritische Analyse dieser wechselvollen 175-jährigen Unternehmensgeschichte. Sie beleuchten dabei jene ganz spezifische Unternehmenskultur und -identität, die über mehrere Verleger- und Journalistengenerationen hinweg gewachsen ist und Ringier bis heute prägt. Dazu zeichnen die Autoren die Entwicklung des Medienhauses auf unternehmerischer und publizistischer Ebene bis in die Gegenwart anschaulich nach.

Inhalt

Band 1

I. Zwischen Masse, Markt und Macht: Einleitung

II. Kleingewerbliche Wurzeln: Gründung und Etablierung des Unternehmens (1833–1898)

1. Firmengründung im Hinterzimmer – die Anfänge der Ringier’schen Druckerei in Zofingen
2. Ein Anzeigenblättchen als Starthilfe – das «Zofinger Wochenblatt»
3. Am Rande des Ruins – Ringier scheitert als Zeitungsverleger
4. Konzentration aufs Kerngeschäft – Konsolidierung und Ausbau der Druckerei
5. Genügsamkeit statt Unternehmergeist – Fazit

III. Innovation und Pioniergeist: Aufstieg zum führenden Druck- und Verlagshaus der Schweiz (1898–1932)

1. Fusion der Rivalen – Ringier & Cie. entsteht
2. Illustrierte Neutralität – die Anfänge als Zeitschriftenverlag
3. Vom Wachstum zur Struktur – Grundlagen einer Konzernorganisation
4. Differenzierung und Innovation – der Ausbau der Produktepalette
5. Technik als Basis, Zeitschriften als Motor der Entwicklung – Fazit

IV. Vom Presse- zum Medienunternehmen: Ein Konzern entsteht (1932–1972)

1. Ordnung schaffen – die Neustrukturierung des Unternehmens
2. Wandel unter Druck – die Ringier-Publizistik in Krise und Krieg 1932–1945
3. Vom Krieg in den Frieden – das Unternehmen in den 1940er und 1950er Jahren
4. Der lange Schatten des Patriarchen – Neuverteilung der Macht
5. Vom Boom in die Krise – Aufstieg und Niedergang der Zeitschriften
6. Ein Erdbeben erschüttert das Land – die Lancierung des «Blicks»
7. Auf dem Weg zum Medienunternehmen – beginnende Diversifizierung in den 1960er Jahren
8. Vom Patriarchentum zur Corporate Governance – Fazit

Band 2

V. Der Schritt in die Zukunft: Die konsequente Modernisierung des Unternehmens (1972–1983)

1. Struktur mit Kultur – der Neubeginn unter Heinrich Oswald
2. Investieren und diversifizieren – die Konsolidierung des Wandels
3. Fusionieren, lancieren, differenzieren – die schwierigen 1970er Jahre im heimischen Pressegeschäft
4. Effizienz statt Strategie – Wachstum trotz Weltwirtschaftskrise
5. Vom produktionsorientierten zum Informationsunternehmen – Fazit

VI. Druck versus Verlag: Das Unternehmen zwischen Umbruch und Aufbruch (1983–1991)

1. Enge Familienbande – Christoph und Michael Ringier übernehmen die Führung
2. Schritt in die Welt – die Expansion in die USA, in Europa und nach Asien
3. Neue Geschäftsfelder erschliessen - Diversifikation im Heimmarkt
4. Zwischen Anpassung und Abgrenzung – die Publizistik unter veränderten Rahmenbedingungen
5. Im Zeichen von Wandel und Richtungskampf – Fazit

VII. Internationalisierung und Digitalisierung: Primat der Publizistik (1991–2009)

1. Komplexe Differenzierung – laufender Umbau der Konzernspitze
2. Global Player – Richtungswechsel der Auslandexpansion gen Osten
3. Abschluss des Turnarounds – die Trennung von Druck und Verlag
4. Der Heimmarkt als starke Basis – die Verlagsaktivitäten in der Schweiz
5. Crossmediale Plattformen – Medienverbund und Digitalisierung als Paradigmen

VIII. Vom Gewerbe- zum Industrie- zum Kulturunternehmen: Schlussbetrachtungen


Pressestimmen

«Das Buch richtet sich an ein Fachpublikum, lohnt sich aber auch für den interessierten Laien. Es vermittelt einen spannenden Einblick in die Schweizer Mediengeschichte der letzten 175 Jahre und damit in die Zeitgeschichte.»
Rolf Hürzeler, SALDO


«Eine umfassende, kritische Analyse dieser wechselvollen Firmenhistorie.»
Media Tribune


«Die faktenreiche und mehrdimensionale Langzeitanalyse zeichnet sich gegenüber jenen zahlreichen Unternehmensgeschichten aus, die stark auf die publizistischen Produkte und deren gesellschaftliche Wahrnehmung ausgerichtet sind. Von daher bietet die Ringier-Geschichte medienhistorisches Anschauungsmaterial, dessen Relevanz weit über die engere Betriebsgeschichte hinausgeht.»
Edzard Schade, Publizistik


«Das Buch liefert erschöpfend Auskunft darüber, wie sich der Verlag erfolgreich am hart umkämpften schweizerischen Pressemarkt zu etablieren und behaupten wusste, welche Printprodukte unter welchen Überlegungen und mit welchem Erfolg gestartet wurden und wie sich der Prozess der journalistischen Professionalisierung am Beispiel der Ringier-Blätter vollzog. Darüber hinaus ist es eine anregende, detailreiche und gutgeschriebene betriebswirtschaftliche Fallstudie.»
Gudrun Kruip, H-Soz-u-Kult


«Den Verfassern ist es gelungen, die Geschichte des Verlagshauses Ringier über seine Höhen und Tiefen hinweg kritisch nachzuzeichnen, dabei jedem Details nachgehend.»
Konrad Fuchs, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte


«Nicht zuletzt angestossen durch einen Zufallsfund der hinterlassenen Unterlagen des Schweizer Medienkonzerns Ringier legen die Verfasser über diesen ein monumentales Werk in zwei Bänden vor, das vielfältige Anregungen auch für historische Analysen deutscher Medienunternehmen bietet.
[…] Hat man sich abschnittsweise ein- und in die auch immer wieder farbigen Schilderungen der komplexen ökonomischen Verhältnisse und Personenkonstellation festgelesen, helfen die Zusammenfassungen der Hauptkapitel und die Schlussbetrachtung. […] Methodisches Vorgehen und die Schlussfolgerungen der Autoren stellen zudem eine grosse Breicherung der betriebswirtschaftsgeschichtlichen Theoriebildung dar.»
Edgar Lersch, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte