Schweizerische Bodenkreditanstalt

«Aussergewöhnliche Zeiten bringen aussergewöhnliche Geschäfte»

Beitrag zur Forschung

Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg – Commission Indépendante d'Experts Suisse – Seconde Guerre Mondiale, Band 21
Broschur
2001. 115 Seiten, 2 Abbildungen s/w., 2 Tabellen
ISBN 978-3-0340-0621-7
CHF 38.00 / EUR 34.00 
E-Book (pdf)
2021. 115 Seiten, 2 Abbildungen s/w., 2 Tabellen
ISBN 978-3-0340-5621-2
CHF 5.00 / EUR 5.00 
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  • Einblick
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Der Beitrag untersucht die Geschäfte der Schweizerischen Bodenkreditanstalt mit dem nationalsozialistischen Deutschland. Der Bank gelang es mit Hilfe eines der nationalsozialistischen Regierung nahestehenden Personennetzwerkes, ihre seit 1931 in Deutschland gesperrten Markguthaben zu liquidieren. In diesem Zusammenhang leistete sie illegale Zahlungen an Deutsche ausserhalb des Clearings, handelte mit geraubten Wertschriften und vermittelte den kriegswichtigen Rohstoff Wolfram an das «Dritte Reich». Nach dem Krieg forderten die Alliierten eine Untersuchung der Bank. Das Vorgehen der Schweizerischen Verrechnungsstelle zwischen 1945 und 1952 zeigt dabei Aspekte einer schweizerischen Vergangenheitspolitik auf: Ein Teil der fraglichen Geschäfte wurde sanktioniert, zu einem anderen Teil stellten sich die Behörden aber schützend vor die Geschäfte der Bank.

Barbara Bonhage, Dr. phil., arbeitet zur Zeit am Institut für Geschichte, Technikgeschichte, der ETH Zürich. Ihre Forschung konzentriert sich insbesondere auf wirtschafts- und technikhistorische Fragestellungen im 20. Jahrhundert.


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Zusammenfassung

Dieser Forschungsbeitrag analysiert die Aktivitäten der Schweizerischen Bodenkreditanstalt (SBKA) im nationalsozialistischen Deutschland. Das Fallbeispiel zeigt, wie ein Schweizer Unternehmen mit der Wirtschaft des Nationalsozialismus interagieren konnte, und stellt darüber hinaus dar, wie sich schweizerische Behörden gegenüber einem Unternehmen positionierten, das während des Krieges Geschäfte abwickelte, welche die deutsche Rüstungswirtschaft unterstützten. Für die Nachkriegszeit wird dargestellt, wie einerseits die Bank selbst, andererseits die Behörden diese Aktivitäten beurteilten. Die in diesem Beitrag geschilderten Vorgänge beziehen sich zwar ausschliesslich auf die in Zürich domizilierte, relativ kleine Bank und können nicht verallgemeinert werden. Die Haltungen und Handlungsweisen der Akteure der Privatwirtschaft und des Bundes weisen jedoch insofern über das konkrete Beispiel der SBKA hinaus, als sie Mechanismen offenlegen, wie sie auch für andere Unternehmen und Institutionen beschrieben werden könnten.
Wegen der negativen wirtschaftlichen Folgen, die der Erste Weltkrieg mit sich brachte, reduzierte die SBKA ihr Engagement in Deutschland, das sie seit 1906 aufgebaut hatte, schon in den zwanziger Jahren massgeblich. So hatte sie 1919 rund ein Drittel, nämlich 55,2 Mio. Franken, ihrer hypothekarischen Anlagen in Deutschland vergeben und wies ein Deutschlandengagement von insgesamt 77,5 Mio. aus. Infolge bedeutender Abschreibungen besass sie 1927 nur noch Positionen in der Höhe von 7,7 Mio. Franken in Deutschland. Als die deutschen Devisenvorschriften im Juni 1931 in Kraft traten, verfügte die Bank über Hypothekardarlehen, Bankguthaben und Ausleihungen an Debitoren in Deutschland sowie über einen Bestand an deutschen Wertpapieren in der Höhe von zusammen 13,6 Mio. Franken. Durch den Abbau ihrer deutschen Hypothekardarlehen ergab sich in den folgenden Jahren ein Sperrmarkguthaben von insgesamt 6,1 Mio. Mark bei deutschen Banken, über das sie wegen der Devisenbewirtschaftung nicht frei verfügen konnte. Infolge mehrfacher und ausführlicher Verhandlungen gelang es der SBKA dennoch, in den Jahren bis 1945 ihr deutsches Engagement bis auf einen Betrag von 1,7 Mio. Franken zu liquidieren.
Durch die Übernahme von 28% des Aktienkapitals der Bodenkreditanstalt durch die Schweizerische Kreditanstalt (SKA) entstand seit 1903 eine enge Beziehung zwischen der Schweizerischen Kreditanstalt und der Hypothekarbank. Mehrfach - so auch während des Krieges - war der Verwaltungsratspräsident der Grossbank identisch mit demjenigen der Hypothekarbank: zwischen 1941 und 1945 hatte Adolf Jöhr diese Position inne. Die Aufgabe, sich um die Engagements in Deutschland zu kümmern, oblag aber schon in den zwanziger Jahren einem Direktor der Bank, Wilhelm Schulthess. Er war somit auch während der Zeit des Nationalsozialismus für die Sperrmarkliquidationsgeschäfte zuständig. Schulthess, ein Neffe von alt Bundesrat Edmund Schulthess, erhielt die nötigen Bewilligungen für diese Geschäfte nicht nur von den zuständigen Schweizer Behörden, sondern trat bis Kriegsende mehrfach auch in Kontakt mit deutschen Regierungsstellen. Im Umfeld der Person Hermann Görings als Beauftragter der Vierjahresplanbehörde etablierte Schulthess ein Netzwerk zur Liquidation der in Deutschland gesperrten Markbestände der Schweizerischen Bodenkreditanstalt. Im Rahmen des persönlichen Netzwerkes, das Schulthess aufbaute und welches ihn auch mit dem Teilhaber der Eisenhandelsfirma Otto Wolff, Rudolf Siedersleben, zusammenführte, kam es ausserhalb der Sperrmarkliquidationsgeschäfte zu einer weiteren, im nachhinein von den Vertretern der SBKA als «bedenklich» bezeichneten Transaktion: die SBKA ermöglichte den Verkauf von Wertpapieren in der Schweiz, von denen sie annehmen musste, dass sie wahrscheinlich in den besetzten Gebieten geraubt worden waren. Die Firma Otto Wolff verwertete diese im Auftrag der Vierjahresplanbehörde Görings zur Devisenbeschaffung für das «Dritte Reich».
Die SBKA erhielt von den deutschen und Schweizer Behörden die Genehmigung, einen Teil ihrer Sperrmark zur Bezahlung von Eisenwaren zu verwenden, die aus Deutschland in die Schweiz geliefert wurden. Sie liess sich daraufhin von den Schweizer Importeuren der Waren den Gegenwert der Sperrmark in Franken vergüten. Während die SBKA zwischen 1933 und dem Beginn des Krieges auf diese Weise ihre in Deutschland gesperrten Markbestände reduzierte, stellten solche Handelsgeschäfte für die deutsche Seite auch eine Form der Devisenbeschaffung dar: weil die SBKA die Schweizerische Verrechnungsstelle (SVSt) von der Kriegswichtigkeit der Importe überzeugen konnte, liess die SVSt beispielsweise 1938 zu, dass die Schweizer Importeure 25% des Kaufpreises der Waren in freien Devisen beglichen, während das deutsch-schweizerische Verrechnungsabkommen damals lediglich eine Devisenspitze von 17% vorsah.
Als der zwischenstaatliche Handel mit dem Beginn des Krieges auf dem Kontinent weiter eingeschränkt wurde, gelang es der SBKA nicht mehr, die nötigen Bewilligungen für solche Handelsfinanzierungsgeschäfte zu erhalten. Schulthess suchte daher seit 1941 nach einer anderen Möglichkeit, die in Deutschland gesperrten Markbestände zu liquidieren: er organisierte die Lieferung des kriegswichtigen Rohstoffes Wolfram aus Spanien nach Deutschland. Die SBKA trug in den Jahren 1942, 1943 und 1944 je rund 3% zum damaligen Jahresbedarf des «Dritten Reichs» an Wolfram bei. Der Rohstoff war insbesondere in der Rüstungswirtschaft zur Härtung von Stählen von Bedeutung. Als Gegenleistung für die Vermittlung von Wolfram erhielt die SBKA vom Reichswirtschaftsministerium die Erlaubnis, Sperrmark in Franken umzuwandeln und in die Schweiz zu transferieren.
Gegenüber ihren Aktionären wies die SBKA seit 1930 kein Auslandengagement mehr aus. Sie hatte sämtliche Positionen in Deutschland durch interne Rückstellungen in derselben Höhe ausgeglichen. Weil die Transaktionen zur Sperrmarkliquidation in der Bilanz nicht sichtbar wurden und damit auch das Wolframgeschäft nach aussen nicht erkennbar war, gelang es der Bank, diese Aktivitäten gegenüber den Alliierten zu verheimlichen: die SBKA wäre sonst auf die Schwarze Liste der Alliierten gesetzt worden. Als diese während des Krieges tatsächlich Verdacht schöpften, dass die SBKA kriegswichtige Dienste zu Gunsten des «Dritten Reichs» leistete, gelang es Adolf Jöhr, glaubhaft zu versichern, dass die SBKA keinerlei Auslandsaktivitäten durchführe.
Nach dem Krieg stellte sich heraus, dass die SBKA illegale Zahlungen zu Gunsten der an der Sperrmarkliquidation beteiligten einflussreichen deutschen Persönlichkeiten erbracht hatte: einige unter ihnen hatten Schmiergelder in Schweizer Franken ausserhalb des Clearings erhalten. Die SBKA musste auf Verfügung der SVSt einzelne Beträge nachträglich dem Clearingkonto gutschreiben. Die Vermittlung von Wolfram war dagegen nicht illegal. Auch richtete sich die Aufmerksamkeit der Alliierten nach dem Krieg nicht auf dieses Geschäft, sondern vielmehr auf die Verschiebung von Vermögenswerten zu Gunsten von Deutschen in die Schweiz. Die SVSt bemühte sich daher auch nach dem Krieg in übereinstimmendem Interesse mit der Bank, das Wolframgeschäft gegenüber der Öffentlichkeit weiterhin zu verheimlichen. Sie bezeichnete es in ihren Akten codiert als Y-Geschäft.
Konsequenzen hatte die Revision durch die SVSt für Wilhelm Schulthess. Im Verlauf der parallel zur Revision durchgeführten bankinternen Untersuchung stellte sich heraus, dass er sich an den Geschäften persönlich bereichert hatte. Die Bodenkreditanstalt forderte ihren Direktor zu Beginn des Jahres 1946 zum Rücktritt auf. Schulthess verliess die Bank, nicht ohne von ihr für seinen Lebensunterhalt eine Pension zugesichert zu erhalten. Ausser Schulthess waren, wie sich im Rahmen der Untersuchungen gegen die SBKA herausstellte, zwei weitere Personen an den Geschäften massgeblich beteiligt: Wilhelm Oeding hatte Schulthess mehrfach den Zugang zu den Büros der massgebenden Entscheidungsträger in der deutschen Regierung verschafft. Der Zürcher Anwalt Wilhelm Frick spielte in der Schweiz eine zentrale Rolle. Frick, Oeding und Schulthess unternahmen kurz vor Kriegsende den Versuch, die in die Schweiz abgesetzten deutschen Vermögenswerte Oedings in einer komplizierten Firmengründungsaktion zu tarnen. An dieser Tarnung waren nicht nur die genannten drei Personen beteiligt, vielmehr hatten einige der Verantwortlichen der Bodenkreditanstalt davon Kenntnis oder beteiligten sich aktiv an der Vermögensverschiebung.
Einer der Mitarbeiter der Bodenkreditanstalt denunzierte kurz vor Kriegsende Direktor Schulthess zunächst gegenüber dem Sicherheitsdienst der Armee und später auch gegenüber der SVSt. Der Gewährsmann, der anonym bleiben wollte, hatte die Verrechnungsstelle nicht nur von den genannten Geschäften der SBKA im Rahmen der Sperrmarkliquidation in Kenntnis gesetzt, sondern auch von der Tarnung der in die Schweiz transferierten Gelder Oedings. Der SVSt gelang es daher, Frick dazu zu bringen, dass er die getarnten Vermögenswerte Oedings nachträglich gemäss Sperrebeschluss für die in der Schweiz liegenden deutschen Vermögenswerte vom Februar 1945 bei der SVSt anmeldete. Oeding konnte zwar erst innerhalb der folgenden zehn Jahre einen Teil seines Guthabens wieder von der Sperre befreien. Er behielt aber eine Liegenschaft an bester Zürcher Adresse in seinem Besitz. Die Verschiebung von Vermögenswerten über die SBKA aus Deutschland in die Schweiz war damit für Oeding wenigstens teilweise gelungen.

(Text identisch mit Schlusswort S. 93-96)


Résumé

Cette contribution se penche sur les activités du Crédit Foncier Suisse dans l'Allemagne national-socialiste. Au moyen de l'exemple étudié, on démontre comment se déroulaient les activités d'une entreprise suisse dans le contexte de l'économie national-socialiste et on présente la position des autorités suisses face à une entreprise dont les activités durant la guerre représentaient un soutien pour l'industrie allemande de l'armement. La contribution analyse également comment la banque elle-même, mais aussi les autorités, jugèrent ces activités après la guerre. Si les mécanismes décris dans la présente contribution se rapportent exclusivement aux opérations réalisées par l'établissement bancaire étudié - une banque de taille relativement modeste domiciliée à Zurich - et ne peuvent donc pas être généralisés, les attitudes et façons d'agir des responsables dans cette affaire, qu'il s'agisse des acteurs de l'économie privée ou des représentants de la Confédération, sont révélatrices de comportements qu'on retrouverait dans d'autres entreprises et dans d'autres institutions.
En réaction aux conséquences néfastes de la Première Guerre mondiale sur l'économie, le Crédit Foncier Suisse avait, dans les années vingt déjà, réduit considérablement son engagement en Allemagne qu'il avait commencé à développer en 1906. En 1919, un tiers environ de ses prêts hypothécaires, pour une valeur de 55,2 millions de francs, se trouvaient en effet placés en Allemagne. Au total, les engagements de l'établissement dans ce pays se montaient à 77,5 millions de francs. Au moyen d'importants amortissements, la banque réduisit alors sensiblement ses avoirs en Allemagne. En 1927, ils ne totalisaient plus que 7,7 millions de francs. Lorsque les prescriptions allemandes sur le contrôle des changes entrèrent en vigueur en juin 1931, les prêts hypothécaires, avoirs bancaires et prêts aux débiteurs ainsi que le portefeuille de titres allemands totalisaient 13,6 millions de francs. Les efforts visant à réduire les prêts hypothécaires en Allemagne portèrent leurs fruits les années suivantes puisque les avoirs en marks que le Crédit Foncier Suisse possédait auprès de banques allemandes et dont il ne pouvait pas disposer librement en raison du contrôle des changes ne représentaient plus que 6,1 millions de marks au total. A force de négociations tenaces et répétées, la banque parvint finalement à liquider ses avoirs en Allemagne jusqu'à concurrence de 1,7 millions de francs.
Avec l'acquisition de 28 pour cent du capital social du Crédit Foncier Suisse par le Crédit Suisse en 1903, les relations entre le CS et la banque hypothécaire devinrent très étroites. A plusieurs reprises - c'était le cas pendant la guerre - le président du conseil d'administration de la grande banque occupait aussi ce poste au sein du Crédit Foncier Suisse. Entre 1941 et 1945, les deux banques étaient ainsi dirigées par Adolf Jöhr. Auparavant déjà, dans les années vingt, un directeur de la banque, Wilhelm Schulthess, avait eu pour mission de s'occuper des engagements en Allemagne. Il était donc aussi responsable des opérations de liquidation des avoirs en marks bloqués durant l'époque du national-socialisme. Wilhelm Schulthess, qui était le neveu d'Edmund Schulthess, ancien conseiller fédéral, avait non seulement obtenu les autorisations nécessaires de la part des autorités suisses, mais était aussi entré en contact à plusieurs reprises avec des représentants du gouvernement allemand pendant la guerre. Dans l'entourage d'Hermann Göring, responsable de l'exécution du plan de quatre ans, Schulthess avait constitué un réseau de personnes qui l'aidèrent à liquider les avoirs en marks de son entreprise bloqués en Allemagne. Dans le contexte de ce réseau de contacts personnels qu'il avait mis sur pied et dans le cadre duquel il fit la connaissance de Rudolf Siedersleben, associé de la maison Otto Wolff, spécialisée dans le commerce de fer, il y eut une autre transaction, indépendante des affaires de liquidation des avoirs bloqués, que les représentants du Crédit Foncier Suisse qualifièrent après coup de «problématique»: le Crédit Foncier Suisse avait permis la vente en Suisse de titres dont il devait penser qu'ils avaient été probablement volés dans les territoires occupés. La société Otto Wolff s'était en effet chargée de la mise en vente de ces titres sur mandat de l'autorité d'exécution du plan de quatre ans dirigée par Göring aux fins de procurer des devises au «Troisième Reich».
Le Crédit Foncier Suisse reçut l'autorisation des autorités allemandes et suisses d'utiliser une partie de ses marks bloqués pour régler des livraisons de fer allemandes à la Suisse. Il demandait aux importateurs des marchandises en Suisse de verser en francs l'équivalent du montant facturé en marks inconvertibles. Si ces opérations permirent au Crédit Foncier Suisse de réduire ses avoirs en marks bloqués en Allemagne entre 1933 et le début de la guerre, elle constituaient, pour ses partenaires allemands, un moyen de se procurer des devises: le Crédit Foncier Suisse étant parvenu à convaincre l'Office Suisse de Compensation de l'importance de ces importations pour la Suisse en temps de guerre, ce dernier autorisa par exemple en 1938 les importateurs suisses à régler 25 pour cent du prix de la marchandise en devises librement convertibles, alors même que la part des devises librement convertibles prévue dans l'accord de compensation germano-suisse («Devisenspitze») était plafonnée à 17 pour cent.
Lorsque la guerre éclata sur le continent, les restrictions imposées au commerce international furent encore renforcées. Le Crédit Foncier Suisse ne parvint alors plus à obtenir les autorisations nécessaires à de telles opérations de financement. A partir de 1941, Schulthess chercha donc d'autres moyens de rapatrier les avoirs en marks bloqués en Allemagne: il organisa des livraisons à l'Allemagne de tungstène en provenance d'Espagne. Durant les années 1942, 1943 et 1944, le Crédit Foncier Suisse contribua ainsi à couvrir environ trois pour cent des besoins annuels du «Troisième Reich» en tungstène, un métal indispensable à l'industrie de l'armement servant avant tout à durcir l'acier. En contrepartie de ses services d'intermédiaire, le Crédit Foncier Suisse obtint du ministère de l'économie du Reich l'autorisation de convertir des marks bloqués en francs et de les transférer en Suisse.
Dans ses rapports aux actionnaires, le Crédit Foncier Suisse ne rendit plus compte de ses engagements à l'étranger à partir de 1930. L'entreprise avait en effet compensé tous ses avoirs en Allemagne par des provisions internes d'un montant équivalent. Comme les transactions destinées à récupérer les avoirs en marks inconvertibles n'apparaissaient pas au bilan, ni a fortiori les opérations de livraison de tungstène, la banque parvint à dissimuler ces activités aux alliés et à éviter ainsi d'être mise sur la liste noire. Lorsque, pendant la guerre, les alliés commencèrent malgré tout à soupçonner le Crédit Foncier Suisse de fournir au «Troisième Reich» des services utiles à la poursuite de son effort de guerre, Adolf Jöhr parvint à rendre crédible à leurs yeux que l'entreprise n'entretenait plus aucune activité à l'étranger.
Après la guerre, il apparut que le Crédit Foncier Suisse était à l'origine de paiements illégaux en faveur de personnalités allemandes influentes qui avaient contribué à la liquidation des avoirs bloqués de la banque. Certaines d'entre elles avaient reçu des pots-de-vin en francs suisses hors clearing. Sur décision de l'Office Suisse de Compensation, le Crédit Foncier Suisse dut, après coup, créditer le compte de clearing de certains montants. Le fait d'avoir servi d'intermédiaire et d'avoir arrangé les livraisons de tungstène, en revanche, n'était pas illégal. Ce ne sont d'ailleurs pas ces opérations qui attirèrent l'attention des alliés après la guerre, mais le transfert d'avoirs en faveur de ressortissants allemands en Suisse. Encore dans l'après-guerre, l'Office Suisse de Compensation s'efforça en accord avec la banque à camoufler les livraisons de tungstène. Elles ne figuraient dans ses dossiers que sous leur nom de code, «affaires Y».
La révision par l'Office Suisse de Compensation ne resta pas sans conséquences pour Wilhelm Schulthess. L'enquête interne menée parallèlement à la révision avait en effet révélé qu'il avait tiré de ces affaires avec l'Allemagne des avantages personnels. Au début de l'année 1946, la banque somma son directeur de démissionner. Schulthess quitta la banque, non sans s'être assuré une pension qui lui permettrait de maintenir son train de vie. Les enquêtes révélèrent que Schulthess n'avait pas agi seul. Deux autres personnes se trouvaient sérieusement impliquées dans ces opérations: Wilhelm Oeding, qui avait, à plusieurs reprises, assuré l'accès de Schulthess aux bureaux des personnes-clés au sein du gouvernement allemand et l'avocat zurichois Wilhelm Frick, qui jouait un rôle central en Suisse. Peu avant la fin de la guerre, Frick, Oeding et Schulthess tentèrent de camoufler les avoirs qu'Oeding était parvenu à transférer en Suisse au moyen d'opérations complexes devant aboutir à la fondation d'une entreprise. Quelques-uns des responsables du Crédit Foncier Suisse étaient d'ailleurs au courant de ces opérations de camouflage alors que d'autres avaient même pris une part active au transfert de patrimoine.
Quelques temps avant la fin de la guerre, un des collaborateurs du Crédit Foncier Suisse dénonça Schulthess au service de sûreté de l'armée, puis aussi à l'Office Suisse de Compensation. L'informateur, qui souhaitait garder l'anonymat, avait révélé à l'Office Suisse de Compensation non seulement les opérations de la banque ayant servi à rapatrier les avoirs en marks bloqués en Allemagne, mais aussi les tentatives de camouflage des avoirs d'Oeding transférés en Suisse. L'Office Suisse de Compensation parvint à convaincre Frick de déclarer après coup, conformément à l'arrêté de février 1945 imposant le blocage des capitaux allemands présents en Suisse, ces avoirs. Si Oeding dut attendre dix ans pour obtenir le déblocage d'une partie de ses biens, il parvint néanmoins à conserver un immeuble à l'une des meilleures adresses de Zurich. Pour Oeding, le transfert de ses avoirs d'Allemagne en Suisse par l'intermédiaire du Crédit Foncier Suisse avait donc été, au moins partiellement, couronné de succès.


Riassunto

Il presente studio analizza le attività della Schweizerische Bodenkreditanstalt (SBKA) nella Germania nazionalsocialista. Questo caso esemplare mostra le modalità d'interazione tra un'impresa svizzera e l'economia nazista e documenta, al di là di ciò, l'atteggiamento delle autorità svizzere nei confronti di una ditta che, durante la seconda guerra mondiale, svolgeva attività favorevoli all'industria degli armamenti tedesca. Per il periodo postbellico, si riporta sia il giudizio della banca stessa sul proprio operato sia il parere delle autorità. I fatti qui raccontati si riferiscono esclusivamente alla società in questione, un istituto bancario relativamente piccolo domiciliato a Zurigo, e non possono essere generalizzati. La mentalità e il modo di agire delle persone coinvolte - operatori economici privati e funzionari statali - oltrepassano però il caso concreto, in quanto svelano meccanismi che potrebbero essere descritti per altre imprese e istituzioni.
Le ripercussioni economiche negative della prima guerra mondiale portarono la SBKA a ridurre sensibilmente la propria presenza in Germania - avviata nel 1906 - già negli anni Venti. Nel 1919, s'era liberata di circa un terzo (55,2 mio di franchi) dei propri investimenti ipotecari in Germania e denunciava impegni complessivi per 77,5 milioni, che nel 1927 risultavano ridotti a soli 7,7 mio, in seguito a forti ammortamenti. Nel giugno 1931, all'entrata in vigore delle prescrizioni tedesche sulle divise, la banca possedeva in Germania crediti ipotecari, depositi bancari, prestiti a debitori e un certo numero di titoli per un valore totale di 13,6 mio di franchi. La riduzione dei crediti ipotecari in Germania portò, negli anni seguenti, ad un ammontare di 6,1 mio di marchi, bloccati presso banche tedesche (Sperrmark), che il regime di controllo dei cambi impediva alla SBKA di gestire liberamente. Solo dopo varie e dettagliate trattative, la banca riuscì, entro il 1945, a liquidare i propri averi in Germania, eccetto un importo di 1,7 mio di franchi.
La SBKA era in stretti rapporti con il Credito Svizzero, che nel 1903 ne aveva rilevato il 28% del capitale azionario. A più riprese tra l'altro anche in tempo di guerra il presidente del consiglio d'amministrazione dei due istituti era la stessa persona (Adolf Jöhr dal 1941 al 1945). Il compito di occuparsi degli affari tedeschi era però già stato affidato negli anni Venti ad un direttore della banca: Wilhelm Schulthess. Questi era quindi responsabile delle operazioni di liquidazione degli Sperrmark anche durante il nazionalsocialismo. Le autorizzazioni necessarie ad espletare questa funzione, Schulthess - nipote dell'ex consigliere federale Edmund Schulthess - non le ottenne solo dalle autorità svizzere competenti, ma anche grazie ai suoi ripetuti contatti con uffici governativi tedeschi, protrattisi fino alla fine del conflitto. Tra i membri della cerchia di Hermann Göring, direttore esecutivo del Piano quadriennale, Schulthess mise in piedi una struttura a rete finalizzata alla liquidazione degli averi bloccati della SBKA. In seno a quest'intreccio relazionale costituito da Schulthess avvenne pure l'incontro con Rudolf Siedersleben, comproprietario della ditta di materiale ferroso Otto Wolff, da cui scaturì un altro genere di transazione - estranea alle trattative riguardanti la liquidazione degli Sperrmark - che a posteriori i rappresentanti della SBKA considerarono «sospetta»: la SBKA rese possibile la vendita in Svizzera di titoli di cui si può presumere che furono probabilmente rubati nei territori occupati. Su incarico dell'autorità preposta al Piano quadriennale di Göring, la ditta Otto Wolff impiegava questi fondi per procurare divise al terzo Reich.
Le autorità svizzere e tedesche autorizzarono la SBKA a utilizzare parte dei suoi Sperrmark per pagare forniture di ferro dalla Germania: in seguito a ciò, gli importatori svizzeri versavano alla SBKA il corrispettivo in franchi dei marchi bloccati. Queste transazioni commerciali, che permisero alla SBKA di ridurre, tra il 1933 e l'inizio della guerra, il montante degli Sperrmark, rappresentavano per la Germania un modo per procurarsi divise: l'Ufficio svizzero di compensazione (USC), convinto dalla SBKA che quelle importazioni avessero importanza militare, permise per esempio nel 1938 che gli importatori svizzeri pagassero il 25% dell'importo in divise libere, mentre l'accordo di clearing germano-svizzero allora vigente prevedeva un tetto massimo del 17% («Devisenspitze»).
L'ulteriore inasprimento del commercio interstatale, verificatosi con lo scoppio della guerra in Europa, precluse alla SBKA la possibilità di ottenere altre autorizzazioni per simili transazioni commerciali e finanziarie. A partire dal 1941, Schulthess cercò quindi un'altra via per liquidare gli averi bloccati in Germania: organizzò l'invio di tungsteno, una materia prima d'importanza strategica, dalla Spagna alla Germania. Negli anni 1942-1944, la SBKA garantì la copertura di circa il 3% del fabbisogno annuo tedesco di questo elemento chimico, usato soprattutto nell'industria degli armamenti per la tempra dell'acciaio. Quale contropartita per le forniture, la SBKA riceveva dal ministero dell'economia nazista il permesso di convertire Sperrmark in franchi e di trasferirli in Svizzera.
Ai propri azionisti, la SBKA nascose gli investimenti esteri sin dal 1930: tutte le posizioni riguardanti la Germania erano state pareggiate tramite accantonamenti interni dello stesso importo. Siccome i bilanci non rivelavano le transazioni miranti alla liquidazione degli Sperrmark, mascherando così anche il commercio del tungsteno, la banca riuscì a nascondere tali attività alle investigazioni degli Alleati, che nel caso contrario l'avrebbero inserita nella lista nera. Quando, nel corso del conflitto, agli Alleati venne comunque il sospetto che la SBKA svolgesse funzioni d'importanza militare per il terzo Reich, Adolf Jöhr riuscì a far loro credere che la banca non aveva nessun genere di attività all'estero.
A guerra terminata, venne alla luce che la SBKA aveva effettuato pagamenti illegali in favore di influenti personalità tedesche coinvolte nella liquidazione degli averi bloccati: ad alcune di esse erano state versate bustarelle in franchi svizzeri, aggirando il clearing. In seguito, la SBKA fu costretta dall'USC a bonificare alcuni importi sul conto del clearing. La funzione d'intermediaria per le forniture di tungsteno era invece legale, tanto è vero che, dopo la guerra, l'attenzione degli Alleati si rivolse meno a questa che non al trasferimento in Svizzera di patrimoni di tedeschi. Anche dopo il 1945, in sintonia con gli interessi della banca, l'USC si diede perciò da fare per nascondere all'opinione pubblica la questione del tungsteno, che nei suoi documenti aveva il nome in codice di «affare Y».
La revisione ad opera dell'USC ebbe conseguenze per Wilhelm Schulthess. Nel corso di un'inchiesta interna della banca, condotta parallelamente alla revisione, si scoprì che in quelle faccende egli si era arricchito personalmente. All'inizio del 1946, la SBKA chiese le dimissioni del proprio direttore. Schulthess se ne andò, non senza aver ottenuto una pensione. Le inchieste contro la SBKA rivelarono i nomi di due altre persone molto implicate nelle transazioni: Willhelm Oeding, che aveva aperto a Schulthess le porte degli uffici competenti presso il governo tedesco, e l'avvocato zurighese Willhelm Frick, importante pedina sul suolo svizzero. Poco prima della fine della guerra, Frick, Oeding e Schulthess tentarono, attraverso la creazione di una rete di società, di occultare gli averi trafugati in Svizzera da Oeding. In quest'operazione non erano coinvolte solo le tre persone menzionate, ma anche alcuni responsabili della SBKA, che ne erano a conoscenza o che parteciparono attivamente alle transazioni patrimoniali.
Poco prima della fine della guerra, un collaboratore della SBKA denunciò il direttore Schulthess dapprima al servizio di sicurezza dell'esercito e poi anche all'USC. Tale persona, che volle mantenere l'anonimato, aveva informato l'Ufficio svizzero di compensazione non solo sulle dette manovre della SBKA nell'ambito della liquidazione degli Sperrmark, ma pure sull'occultamento dei fondi di Oeding trasferiti in Svizzera. L'USC riuscì quindi a convincere Frick ad annunciargli a posteriori i fondi nascosti, conformemente alla decisione del febbraio 1945 relativa al blocco degli averi tedeschi depositati in Svizzera. Nel corso del decennio seguente, Oeding ottenne lo sblocco parziale dei suoi fondi e poté mantenere il possesso di un immobile in una zona rinomata di Zurigo. Con ciò, il trasferimento di fondi dalla Germania per mezzo della SBKA era stato almeno in parte coronato da successo.


Summary

This research study analyses the activities of the Schweizerische Bodenkreditanstalt (SBKA) in Germany under the Nazi regime. The case study shows how a Swiss company interacted with the Nazi economy as well as the attitude adopted by the Swiss authorities vis-à-vis a company that was involved in business deals supporting the German armaments industry during the Second World War. As far as concerns the post-war years, the results of the research reveal the position of the Bank itself and of the authorities with regard to the Banks' activities. The events described in this section refer only to a relatively small bank with its headquarters in Zurich and should not be used for purposes of generalisation. The attitudes and behaviour of the players involved within private industry and the Federal administration as seen in the case study of the SBKA have a broader significance, however, insofar as they reveal mechanisms that could have been employed by other companies and other institutions.
Owing to the negative economic consequences of the First World War, the SBKA was already in the 1920s drastically cutting back its business in Germany, which it had been developing since 1906. In 1919 the Bank had granted a third of its mortgages, namely SFr. 55.2 million, to customers in Germany and its total financial involvement in the country was valued at SFr. 77.5 million. As a result of massive write-offs, the Bank had only SFr. 7.7 million invested in Germany in 1927. With the introduction of currency restrictions in Germany in June 1931, the SBKA had outstanding mortgages, bank assets, loans to debtors in Germany and investments in German securities amounting to a total of SFr. 13.6 million. After reducing its mortgages in Germany, the Bank later had assets in frozen marks held by German banks totalling DM 6.1 million which it could not use freely on account of the currency restrictions. As a result of lengthy and exhaustive negotiations, however, the SBKA had finally managed to reduce its financial involvement in Germany to SFr. 1.7 million by 1945.
The take-over of 28% of the SBKA's share capital by Credit Suisse in 1903 resulted in a close relationship between the two institutions. Often, and indeed during the war, the Chairman of the Board of Directors of Credit Suisse held the same position with the SBKA: Adolf Jöhr held both positions from 1941 to 1945. As early as the 1920s, the task of looking after the SBKA's dealings in Germany fell to one director, Wilhelm Schulthess, who was responsible for liquidating the Bank's frozen mark assets during the Nazi era. Schulthess, who was a nephew of the former Federal Councillor Edmund Schulthess, was not only granted the necessary permits for the liquidation by the relevant Swiss authorities but, up until the end of the war, also had contact on more than one occasion with German government departments. Within the sphere of influence of Hermann Göring, who was responsible for the 4-year Plan Office, Schulthess set up a network for liquidating the assets in frozen marks held by the SBKA in Germany. As part of the personal network that Schulthess built up and through which he met Rudolf Siedersleben, one of the partners in the Otto Wolff iron company, a transaction came about that was not related to the liquidation business and which was later qualified as «questionable» by representatives of the SBKA: the Bank facilitated the sale of securities in Switzerland of which at the time it had to be assumed that they probably were obtained by force in occupied territories. Otto Wolff sold the securities on behalf of Göring's 4-year Plan Office in order to obtain foreign currency for the Third Reich.
The SBKA received permission from the German and Swiss authorities to use part of its frozen mark assets to pay for iron goods supplied by Germany to Switzerland. It was then credited by the Swiss importers of the goods in Swiss francs to the equivalent value of the frozen marks. While the SBKA used this method to reduce its frozen assets in Germany from 1933 until the war started, such business deals represented a way of acquiring foreign currency for the Germans. Since the Bank was able to convince the Swiss Clearing Office (SCO) of the relevance of the imports to the war effort, the latter for example allowed the Swiss importers to pay 25% of the price of the goods in foreign exchange in 1938, whereas the Germano-Swiss agreement in force at the time («Devisenspitze») allowed a maximum of only 17%.
When international trade in Europe was further limited with the outbreak of the war, the SBKA was no longer able to obtain the necessary permission for such financial arrangements. From 1941 on, Schulthess therefore sought another way of liquidating the Bank's marks blocked in Germany and organised the supply of tungsten - an element essential to the war effort - to Germany from Spain. In 1942, 1943 and 1944, the SBKA helped to procure around 3% of the Third Reich's annual requirements in tungsten, which was used in particular by the armaments industry to harden steel. To recompense its services in this respect, the SBKA was granted permission by the Third Reich's Ministry of the Economy to change frozen marks into Swiss francs and to transfer them to Switzerland.
As far as the SBKA's shareholders could tell, the Bank had no assets outside Switzerland after 1930. All assets in Germany had been written off by internal transfers of equivalent amounts to reserve funds. Since the transactions through which the frozen mark assets were liquidated did not appear on the balance sheet and the tungsten deals were also not evident on paper, the Bank managed to conceal these activities from the Allies; if it had not done so, it would have been on their "black list". When, as the war progressed, the Allied powers did indeed start to suspect that the SBKA had contributed to the German war effort, Adolf Jöhr managed to convince the necessary people that the Bank was not involved in any business outside Switzerland at all.
After the war, it was revealed that the SBKA had made illegal payments to influential German people who were involved in liquidating the frozen mark assets; some of the beneficiaries had received bribes in Swiss francs which did not go through the clearing system. The SBKA was subsequently ordered to pay certain amounts to the Clearing Office. The actual procurement of the tungsten supplies was not illegal and indeed, after the war, the Allies did not focus their attention on the tungsten business at all, but rather on the transfer of assets to Germans in Switzerland. After the war, the Clearing Office and the Bank agreed that it was in their mutual interest not to reveal publicly that the Bank had procured tungsten supplies for the Nazis: in the Clearing Office's documents, it is referred to simply as the «Y business».
The audit carried out by the Swiss Clearing Office had consequences for Wilhelm Schulthess. During the internal examination of the Bank's books, which was done at the same time as the audit, it became apparent that he had been able to procure personal financial gain from the business. At the beginning of 1946, the SBKA asked its director to resign. Schulthess left the Bank, but not without ensuring himself a pension for the rest of his life. Investigations of the SBKA's dealings revealed that, apart from Schulthess, two other people were involved to a large extent, namely Wilhelm Oeding and Wilhelm Frick. Oeding obtained access for Schulthess on several occasions to the offices of important decision makers within the German government, while the Zurich lawyer Frick played a crucial role in Switzerland. Shortly before the end of the war, Frick, Oeding and Schulthess tried to conceal Oeding's transfer of assets from Germany to Switzerland through a complicated procedure associated with setting up a new company. This attempt involved not only the three men named here: some senior management staff of the SBKA were aware of what was going on or even played an active part in helping to shift the funds.
Shortly before the end of the war, one of the employees of the Bank denounced Schulthess's activities first to the military security service and later to the Clearing Office. The informant, who wanted to remain anonymous, provided information not only about the SBKA's dealings in relation to the liquidation of the frozen mark assets mentioned above, but also about how the three men tried to conceal the fact that Oeding transferred funds from Germany to Switzerland. The Clearing Office managed to force Frick to later declare Oeding's hidden assets in connection with the order issued in 1945 to freeze all German assets deposited in Switzerland. Oeding, however, managed to get part of his assets released within the following ten years and to retain possession of a piece of property in one of the most illustrious parts of Zurich. He thus succeeded, at least partially, in transferring his wealth from Germany to Switzerland through the SBKA.


Besprechungen

Ein schillernder Bankier

pra. Eine der «interessantesten» (weil in dubiose Geschäfte verwickelt)
Schweizer Banken zur Zeit des Zweiten Weltkriegs war die Schweizerische
Bodenkreditanstalt (SBKA), der die UEK einen eigenen Forschungsbeitrag
gewidmet hat. An der Hypothekarbank war seit 1903 die Schweizerische
Kreditanstalt zu 28% beteiligt, die von 1941 bis 1945 mit Adolf Jöhr den
Verwaltungsratspräsidenten beider Institute stellte. Die SBKA verfügte durch
ihren Direktor Wilhelm Schulthess über enge Bande zu Deutschland und
insbesondere zu Kreisen um den mit der Umsetzung des Vierjahresplans
betrauten Göring. Diese Beziehungen wusste Schulthess zum Nutzen seiner
Bank und, wie sich später herausstellte, auch zur eigenen Bereicherung,
einzusetzen. Schulthess spezialisierte sich darauf, Devisenausfuhren aus
Deutschland für seine Bank sowie für externe Kunden zu organisieren. Er
schreckte dabei weder vor Schmiergeldzahlungen noch vor einer Umgehung
schweizerischer Clearingvorschriften, der Vermittlung von kriegswichtigem
Wolfram an Deutschland gegen Devisen oder der Tarnung illegal ausgeführter
Vermögensbestände deutscher Persönlichkeiten zurück. 1946 wurde Schulthess
zum Rücktritt aufgefordert, nicht ohne dass ihm eine Pension zugesichert
wurde. Zu einer strafrechtliche Verfolgung kam es nie.

Barbara Bonhage: Schweizerische Bodenkreditanstalt. Aussergewöhnliche
Zeiten bringen aussergewöhnliche Geschäfte. Chronos-Verlag, Zürich 2001.
115 S., Fr. 38.-.

Abgedruckt mit freundlicher Genehmigung der NZZ.
Neue Zürcher Zeitung WIRTSCHAFT 30.11.2001 Nr. 279 25